14.07.2024 09:29
Berlin (epd). In der deutschen Afrika-Berichterstattung kommen nach Einschätzung des Medienwissenschaftlers und Reporters Lutz Mükke zu selten lokale Akteure zu Wort. "Wir haben ein echtes Qualitätsproblem - das haben wir aber schon lange", sagte Mükke am Samstagabend bei einer Diskussionsveranstaltung zum 20. Jubiläum des Netzwerks Weltreporter in Berlin.
Der Journalist und Buchautor verwies auf eine von ihm erstellte Studie zur Medienberichterstattung über die Sahel-Einsätze der Bundeswehr. Vor allem die Sichtweisen von Politikern und Militärs aus Deutschland und Frankreich oder die westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas seien dargestellt worden. Nicht zu Wort hingegen kämen zivilgesellschaftliche Akteure, afrikanische Intellektuelle und Akademiker. "Die Medien hängen auch sehr stark am Maul der Mächtigen", sagte Mükke.
Das Netzwerk Weltreporter ist ein Zusammenschluss frei arbeitender deutschsprachiger Auslandskorrespondentinnen und -korrespondenten. Zum 20. Geburtstag hatte das Netzwerk zur Jubiläumsfeier nach Berlin geladen. Für das Netzwerk berichten nach eigenen Angaben mehr als 45 Journalistinnen und Journalisten über die Entwicklungen in 160 Ländern.
Die Chefredakteurin des Deutschlandfunks, Birgit Wentzien, mahnte bei der Veranstaltung einen transparenten Umgang mit Fehlern an. "Wir sind stark, wenn wir mit unseren Schwächen gut und transparent umgehen", sagte Wentzien.
Einige Mitglieder des Netzwerks Weltreporter schreiben auch für den Evangelischen Pressedienst (epd).
moe
Zuerst veröffentlicht 14.07.2024 11:29 Letzte Änderung: 15.07.2024 10:47
Schlagworte: Medien, Journalismus, Afrika, NEU
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