Nordrhein-Westfalen kürzt Förderung des Global Media Forums - epd medien

19.11.2024 10:09

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) beim Global Media Forum 2024

Düsseldorf/Bonn (epd). Das Global Media Forum der Deutschen Welle (DW) muss im kommenden Jahr mit weniger Geld auskommen. Das Land Nordrhein-Westfalen werde den Medienkongress 2025 nur noch mit 300.000 Euro unterstützen, teilte die NRW-Staatskanzlei auf Nachfrage dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf mit. Die Förderung werde im Vergleich zu diesem Jahr um 150.000 Euro gekürzt. Als Grund dafür verwies die Staatskanzlei darauf, dass es "angesichts der herausfordernden wirtschaftlichen Lage" Haushaltseinsparungen geben müsse. Daher seien Kürzungen in den Ressortetats nötig, was auch das Global Media Forum in Bonn betreffe.

Der NRW-Medienetat soll 2025 um 1,7 Millionen Euro auf 35 Millionen sinken. Das Land hatte den Kongress in den Jahren 2022 und 2023 noch mit jeweils 600.000 Euro gefördert. Das Gesamtbudget für das Global Media Forum 2024 könne derzeit noch nicht genannt werden, erklärte die DW auf epd-Nachfrage. So sei das "Projekt GMF 2024" bislang nicht abgeschlossen. In den beiden Vorjahren habe sich das Budget auf insgesamt jeweils knapp 1,6 Millionen Euro belaufen.

Teilnehmer aus 120 Ländern

Die Deutsche Welle veranstaltet das Global Media Forum seit 2008. An dem diesjährigen Kongress, der Mitte Juni an zwei Tagen im World Conference Center Bonn (WCCB) ausgerichtet wurde, nahmen 1.500 Gäste aus 120 Ländern teil. Einzelne Veranstaltungen fanden auch im benachbarten DW-Funkhaus statt.

Ein Sprecher der Auslandsrundfunkanstalt sagte dem epd, der Kongress werde 2025 "aufgrund der gekürzten Mittel voraussichtlich an einem anderen passenden Veranstaltungsort in Bonn" stattfinden. Die Mietkosten im WCCB wären aufgrund des verringerten Kongressbudgets zu hoch. Einzelne Veranstaltungen soll es auch künftig im DW-Funkhaus geben. Außerdem werde "die Anzahl der Gäste geringfügig verkleinert", erklärte der Sender. Am Konferenzprogramm werde nicht gespart.

Finanziell unterstützt wird das Global Media Forum nicht nur vom Land NRW, sondern auch vom Auswärtigen Amt, dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der Stadt Bonn und der Stiftung Internationale Begegnung der Sparkasse in Bonn. Außerdem leistet die aus Steuergeldern des Bundes finanzierte Deutsche Welle einen Eigenanteil, der sich nach ihren Angaben stets auf 233.000 Euro pro Jahr beläuft. Hinzu kommen noch Erlöse aus Ticketverkauf und Standvermietung. Sie betrugen laut der DW im Jahr 2024 zusammen rund 52.000 Euro.

Fördersumme der Ministerien noch offen

Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, man habe den diesjährigen Kongress mit rund 600.000 Euro unterstützt. Da der Bundeshaushalt 2025 bislang nicht verabschiedet ist, steht noch nicht fest, wie hoch künftig die Förderungen aus den beiden Ministerien ausfallen werden. Das BMZ förderte das Global Media Forum 2024 mit 80.000 Euro, wie die Behörde mitteilte. Die Stadt Bonn und die Stiftung teilten dem epd mit, sie wollten für 2025 ihre finanzielle Förderung des Global Media Forums nicht verändern. Die Stadt Bonn steuerte in diesem Jahr 20.000 Euro bei. Die Stiftung wollte den genauen Betrag nicht nennen. Er liege im fünfstelligen Bereich.

Das Land NRW engagiert sich beim Global Media Forum seit 2019 verstärkt in finanzieller Form. Im Jahr zuvor hatte das Land zunächst entschieden, dass das Medienforum NRW 2018 nicht stattfindet. Später wurde das Aus der Kölner Branchenveranstaltung besiegelt. Im November 2018 hatte der nordrhein-westfälische Staatskanzleichef Nathanael Liminski (CDU) erklärt, dass Bonn mit dem Global Media Forum "das werden soll, was München für die Sicherheitspolitik ist". Mit dem heutigen Standing des Kongresses in Bonn sein man zufrieden, teilte die Staatskanzlei dem epd mit: "Das Global Media Forum hat sich zu einer Medienkonferenz entwickelt, die international, national und regional große Aufmerksamkeit erfährt."

vnn



Zuerst veröffentlicht 19.11.2024 11:09 Letzte Änderung: 19.11.2024 11:10

Schlagworte: Medien, Deutsche Welle, Global Media Forum, vnn, NEU

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