30.11.2024 06:44
Baden-Baden (epd). Das TV-Festival Televisionale hat am Freitagabend in Baden-Baden herausragende Fernsehfilme und Serien des Jahres ausgezeichnet. Der in Österreich spielende Landkrimi "Das Schweigen der Esel" von ORF und Arte erhielt den Fernsehfilmpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. "Ein Schelmenmärchen, eine Ausbruchsgeschichte, ein Murdermystery, eine geistige Robinsonade - all das verbirgt sich in dieser erzählerischen Matroschka", urteilte die Film-Jury unter dem Vorsitz von Schauspieler und Produzent Tyron Ricketts.
Die Dramedy "Angemessen Angry" des Streaming-Angebots RTL+ gewann den Deutschen Serienpreis, um den fünf Produktionen konkurrierten. "Wir zeichnen eine Serie aus, die eine konsequente, klare Haltung zum Thema sexualisierte Gewalt findet - mit Humor und dem Mut, ein Risiko einzugehen, formal und ästhetisch", erklärte die Serien-Jury, der die Schauspielerin Fritzi Haberlandt vorsaß.
RTL+ war auch beim Serienpreis der Studierenden erfolgreich, der an die vierteilige True-Crime-Serie "Zeit Verbrechen" ging. Die Anthologie-Serie, die auf dem gleichnamigen "Zeit"-Podcast basiert, thematisiere Systemversagen und sei "eher eine Charakterstudie als eine klassische Kriminalgeschichte", urteilte die Jury aus Studierenden der Filmakademie Baden-Württemberg.
Den Filmpreis der Studierenden unterschiedlicher Film- und Fernsehhochschulen bekam Camille Moltzen als bester Nachwuchsschauspieler in der Literaturverfilmung "Ein Mann seiner Klasse" (ARD/SWR/BR). Mit seinem grandiosen Schauspiel fange der 2013 geborene Preisträger nicht nur die Herausforderungen eines Kindes in schwierigen Verhältnissen ein, sondern gebe "einer wahren Geschichte eine berührende emotionale Tiefe, die uns noch nachhaltig begleitet", hieß es zur Begründung.
Die Hauptdarsteller der "Polizeiruf 110"-Folge "Der Dicke liebt" (ARD/MDR) - Peter Kurth, Peter Schneider und Sascha Nathan - erhielten einen Sonderpreis für herausragende darstellerische Leistungen. Ein Sonderpreis für herausragende Regie wurde Gina Wenzel und Ingo Haeb für den Fernsehfilm "Eher fliegen hier Ufos" (ARD/WDR) zuerkannt.
Veranstalter des Festivals sind die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste und 3sat. Neun der zehn für den Fernsehfilm-Wettbewerb nominierten Produktionen wurden auch im Abendprogramm von 3sat ausgestrahlt und konkurrierten um den 3sat-Publikumspreis. Dieser ging an das ZDF-Dokudrama "Ich bin! Margot Friedländer".
Die Auszeichnung MFG-Star für die beste Nachwuchs-Regie bekam Justine Bauer für den Film "Milch ins Feuer. Die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung wird von der Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) getragen. Den Rolf-Hans-Müller-Preis für Filmmusik erhielt Mirjam Skal, die die Musik zur Schweizer "Tatort"-Folge "Von Affen und Menschen" komponierte. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird vom SWR ausgelobt und von der MFG mitfinanziert.
Mit dem Ehrenpreis der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste wurden die Sendeformate "SWR - Debüt im Dritten" und "ZDF - Das kleine Fernsehspiel" ausgezeichnet. Der Preis ging stellvertretend an die Redaktionsleiter Stefanie Groß (SWR) und Burkhard Althoff (ZDF).
Medienpartner der Televisionale, die zum letzten Mal in Baden-Baden stattfand, waren in diesem Jahr "Blickpunkt Film", epd medien, "tittelbach.tv", "Spot Medianews", "Indiefilmtalk", "serienjunkies.de" und der KNA-Mediendienst. Das seit 1989 in Baden-Baden ansässige Festival lief von Mittwoch bis Freitag und wurde somit erstmals von fünf Tagen auf drei Tage verkürzt. Zur Begründung führten die Veranstalter "Kostendruck" an. Ab 2025 wird die Televisionale in Weimar stattfinden.
rid
Zuerst veröffentlicht 30.11.2024 07:44 Letzte Änderung: 30.11.2024 11:29
Schlagworte: Medien, Auszeichnungen, Televisionale. Festivals, 3sat, DADK, rid, 19341934, NEU
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