10.12.2024 13:17
Brüssel (epd). Weltweit sind bisher in diesem Jahr 104 Journalisten, Fotografen und andere Medienschaffende bei der Ausübung ihres Berufs gestorben, darunter zwölf Frauen. Das teilte die Internationale Journalisten-Föderation (IJF) am Dienstag in Brüssel mit. Mehr als die Hälfte der Journalisten starb in Gaza beziehungsweise in den palästinensischen Autonomiegebieten. Die Zahlen beziehen sich auf den Stichtag 10. Dezember.
Die Zahl der seit dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 getöteten palästinensischen Journalisten stieg nach IJF-Angaben auf mindestens 138. Im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine starben demnach in diesem Jahr wie im Vorjahr 4 Journalisten, 2022 waren es 13 gewesen. Von der Kriegsregion abgesehen, gehöre Europa zu den sichersten Orten für Journalistinnen und Journalisten.
Dagegen habe im asiatisch-pazifischen Raum die Zahl der getöteten Journalisten besorgniserregend zugenommen, konstatierte die IJF. Dort starben in diesem Jahr 20 Journalisten (2023: 12). In Afrika kamen acht Journalisten ums Leben, auf dem amerikanischen Kontinent sechs.
Zudem registrierte die Internationale Journalisten-Föderation in diesem Jahr 520 inhaftierte Medienschaffende. Dies stelle einen starken Anstieg im Vergleich zu 2023 und 2022 dar, als 427 beziehungsweise 375 Journalisten inhaftiert gewesen seien. Mit 135 Journalisten hinter Gittern bleibe China - einschließlich Hongkong - das "weltweit größte Gefängnis für Medienschaffende", vor Israel (59 palästinensische Journalisten) und Myanmar (44).
Der Journalistenverband mahnte dringend die Verabschiedung eines Internationalen Übereinkommens zum Schutz von Journalisten durch die Vereinten Nationen an. Im vergangenen Jahr waren nach der Zählung des Verbands insgesamt 129 Journalisten bei ihrer Arbeit getötet worden, damit war 2023 eines der "tödlichsten" Jahre für Journalisten in alles Welt.
rks
Zuerst veröffentlicht 10.12.2024 14:17 Letzte Änderung: 10.12.2024 15:09
Schlagworte: Medien, Pressefreiheit, IJF, Kriminalität, rls, NEU
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