31.01.2025 08:54
Zum 1. Februar wird Christian Röwekamp (54) in der neu geschaffenen Position des Editorial Directors die Leitung des European Newsrooms in Brüssel, eines Gemeinschaftsprojekts von 23 europäischen Nachrichtenagenturen, übernehmen. Bereits als Editorial Team Leader gestartet ist Ivonne Marschall (47). Beide kommen von der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Röwekamp führte nach dpa-Angaben innerhalb der dpa-infocom von 2016 bis 2022 die auf Verbraucherthemen spezialisierte Redaktion dpa-Themendienst, danach bis 2023 die Redaktion Nachrichtenkuratierung. Marschall war unter anderem als Leiterin des Fremdsprachendesks im dpa-Newsroom (2017 bis 2018) und Redaktionsleiterin des Englischen Dienstes (2018 bis 2021) tätig. Seit 2021 ist sie als Projektverantwortliche und Produktionsleiterin für Aufträge von internationalen und institutionellen Kunden in der Redaktion dpa-Custom Content aktiv. Dort ist das Projekt European Newsroom organisatorisch verankert.
Die Fotoredaktion der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erhält zum 1. Februar mit Nicole Becker (51) eine neue Leiterin. Bislang arbeitete sie als Fotoredakteurin, häufig in der Rolle der Dienstleiterin, wie das Medienhaus mitteilte. Becker folgt auf Peer Grimm, der künftig die technischen Prozesse der dpa als Produktmanager Redaktionstechnologie vorantreiben soll. Becker stieß 2005 zur dpa und koordinierte seitdem die dpa-Fotoberichterstattung im Sport.
Vanessa Bitter (29) wird künftig als Chief Operating Officer (COO) die Aktivitäten der Nachrichtenkompetenz-Initiative "UseTheNews" koordinieren. Sie verstärkt außerdem ab sofort das Leitungsteam um die Geschäftsführer Meinolf Ellers und René Schmidt. Zuletzt hatte Bitter die Kampagne zum "Jahr der Nachricht" geleitet, mit der "UseTheNews" und mehr als 50 Partner für die Förderung der Informationskompetenz bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen warben. Darüber hinaus wurde mit der Leiterin Media Education & Policy eine neue Position geschaffen, die Rieke Smit (27) übernahm. Sie hatte im "Jahr der Nachricht" den Social News Desk geleitet. In ihrer neuen Funktion solle Smit, die nach einem Volontariat bei der Funke-Mediengruppe zu "UseTheNews" kam, vor allem die Kooperation mit Partnern im Schul- und Bildungsbereich verstärken.
Linette Inderbiethen (33) übernimmt die Position des Chief Operating Officer der sogenannten Premium-Gruppe bei Axel Springer. In ihrer neuen Rolle soll sie die markenübergreifende Steuerung und Weiterentwicklung von "Politico Deutschland", "Welt" und "Business Insider Deutschland" verantworten, teilte das Medienhaus mit. Damit komplettiere sie das Führungsteam von Peter Würtenberger neben Jakob Wais (36), der als Chief Content Officer die redaktionelle Zusammenarbeit der drei Marken vorantreiben soll. Inderbiethen ist seit 2017 in verschiedenen Positionen bei Axel Springer tätig, zuletzt leitete sie als Head of Transformation Office zentrale Strategieprojekte im deutschen Mediengeschäft.
Zum 1. Mai folgt Andreas Bareiß (44) auf Thomas Schadt als Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg. Das teilte das Kunstministerium des Landes mit. Schadt leitet die Filmakademie bereits seit 2005 als Direktor. Bareiß ist seit 2018 für Gaumont Deutschland tätig, seit 2020 als Mitglied der Gesamtgeschäftsleitung, Leiter des Büros in Berlin sowie Produzent. Seit 2017 engagiert er sich als Dozent an der Filmakademie Baden-Württemberg, darüber hinaus lehrt er an anderen Hochschulen und Universitäten. Sein Vertrag als Direktor der Filmakademie Baden-Württemberg läuft zunächst für fünf Jahre. Der Aufsichtsrat der Filmakademie habe ihn für die gleiche Zeit zum Geschäftsführer bestellt, hieß es.
Der Medienfachverlag Oberauer hat die Chefredaktion von "Meedia" neu aufgestellt. Mit sofortiger Wirkung übernehmen Frank Puscher und Jens Schröder die Chefredaktion des Mediums für den Medien- und Werbemarkt. Puscher soll die "Meedia"-Publikationen wie das Print-Magazin und die Dossiers verantworten, Schröder das Online-Angebot "meedia.de" und das Newsletter-Portfolio. Die Neubesetzung der Chefredaktion war nach dem Tod des bisherigen Chefredakteurs Gregory Lipinski im vergangenen Jahr nötig geworden.
Anja Günther wird zum 1. Februar crossmediale Chefredakteurin und stellvertretende Direktorin im Landesfunkhaus Hamburg des NDR. Die 55-Jährige folgt auf Ilka Steinhausen, die seit dem 1. Januar NDR-Programmdirektorin ist. Die aus Kassel stammende Günther kehrt aus dem ARD-Hauptstadtstudio zurück in die regionale Berichterstattung. Sie hat in Göttingen Anglistik, Politik und Publizistik studiert. Ihre journalistische Laufbahn begann sie 1996 im NDR-Landesfunkhaus Hannover, zunächst im Sport. 2001 wechselte sie in die zentrale Nachrichtenredaktion nach Hamburg, 2006 als Korrespondentin ins ARD-Hauptstadtstudio nach Berlin. Von Ende 2012 an war Günther ARD-Referentin und anschließend Referentin in der NDR-Hörfunkdirektion in Hamburg. 2017 wechselte sie erneut ins ARD-Hauptstadtstudio, dieses Mal als Chefin vom Dienst und Koordinatorin beim Aufbau der Radio-Gemeinschaftsredaktion.
Der brandenburgische Landtag ist künftig mit zwei SPD- und einem AfD-Abgeordneten im RBB-Rundfunkrat vertreten. Das Parlament bestätigte in Potsdam Erik Stohn (SPD) und Dennis Hohloch (AfD) in ihren Ämtern im Aufsichtsgremium. Neu in den Rundfunkrat wurde die SPD-Politikerin Elske Hildebrandt gewählt. Ihre Vorgängerin im Amt, die CDU-Politikerin Barbara Richstein, gehört dem Landtag nach der Wahl vom 22. September nicht mehr an. Stohn und Hildebrandt wurden in geheimer Wahl im ersten Wahlgang mit jeweils 49 Stimmen gewählt. Hohloch fiel im ersten Wahlgang mit 33 Stimmen bei 41 Gegenstimmen zunächst durch. Im zweiten Wahlgang wurde er dann mit 36 Stimmen bei 22 Gegenstimmen erneut zum Mitglied des Rundfunkrats gewählt. Der aktuelle RBB-Rundfunkrat hatte sich am 2. März 2023 konstituiert, die vierjährige Amtszeit läuft bis 2027. Vorsitzender ist der Landesgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt in Berlin, Oliver Bürgel. Stellvertretende Vorsitzende ist die langjährige Luckenwalder Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD).
Michel Abdollahi und Lola Weippert verstärken künftig das Moderations-Team der jungen NDR-Talkshow "deep und deutlich". Sie werden künftig abwechselnd mit Aminata Belli, die das Format seit 2020 prägt, moderieren. Die erste neue Ausgabe mit Belli und Abdollahi wird am 28. Februar um 0 Uhr im NDR Fernsehen zu sehen sein. Ab dem 30. Januar ist die Folge in der ARD Mediathek und auf dem "deep und deutlich" Youtube-Kanal verfügbar. Der in der Hamburger Poetry Slam-Szene bekannt gewordene Abdollahi, stehe seit mehr als 20 Jahren auf der Bühne und vor der Kamera. Heute arbeite er vor allem als Journalist und Moderator, unter anderem als Gastgeber des NDR Talks "Käpt'ns Dinner". Weippert moderierte vier Jahre lang die Morning-Show beim Jugendradiosender bigFM. Derzeit ist sie als Moderatorin der RTL-Show "Temptation Island" zu sehen.
Gabriel Grabner scheidet zum 31. März auf eigenen Wunsch aus der Geschäftsführung der Berliner Tagesspiegel-Gruppe aus. Er wolle sich nach gut drei Jahren in der Geschäftsführung neuen Projekten und Führungsaufgaben widmen, teilte die Gruppe mit. Grabner verlasse seine Position in bestem freundschaftlichem Einvernehmen. Als Geschäftsführer habe er die digitale Wachstumsstrategie des "Tagesspiegels" sehr erfolgreich weiterentwickelt. In seiner Zeit als Geschäftsführer habe die Tageszeitung ihre Markt- und Qualitätsführerschaft weiter ausgebaut und die überregionale Bedeutung erhöht. Nicolas Köhn, seit Februar 2024 Geschäftsführer, werde die Mediengruppe vorerst allein führen. Wer auf Grabner folge, stehe bereits fest und werde in den nächsten Wochen bekannt gegeben. Die Tagesspiegel-Gruppe gehört - wie die Zeit Verlagsgruppe und die Handelsblatt Mediagroup - zur DvH Medien GmbH von Dieter von Holtzbrinck.
Der frühere Verleger der "Rotenburger Kreiszeitung", Klaus-Karl Sasse, ist tot. Er starb nach Angaben des Bundesverbands Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) am 6. Januar im Alter von 87 Jahren. Sasse war gelernter Schriftsetzer, absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und studierte Zeitungswissenschaften. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er die verlegerische Verantwortung für die "Rotenburger Kreiszeitung". 2002 zog er sich aus dem aktiven Arbeitsleben zurück, die "Rotenburger Kreiszeitung" wurde an die Mediengruppe Kreiszeitung in Syke verkauft. Nach Angaben des BDZV engagierte sich Sasse auch branchenpolitisch, unter anderem von 2002 bis 2022 als persönliches Mitglied im Verband Nordwestdeutscher Zeitungsverlage und Digitalpublisher (VNZV) in Niedersachsen.
Der langjährige Chefredakteur der gemeinsamen Mantelseiten der Kirchenzeitungen "Glaube + Heimat" und "Der Sonntag", Harald Krille, ist in der Nacht zum 17. Januar gestorben. Wie der Wartburg Verlag als ehemaliger Arbeitgeber in Weimar mitteilte, starb der gebürtige Greizer im Alter von 68 Jahren nach schwerer Krankheit. Der gelernte Zerspanungsmechaniker absolvierte eine Diakonenausbildung und arbeitete seit 1991 als Journalist unter anderem bei der Evangelischen Nachrichtenagentur idea und ab Juli 2001 bei der Mitteldeutschen Kirchenzeitung "Glaube + Heimat". Bis 2017 leitete er in Weimar die gemeinsame Mantelredaktion von "Glaube + Heimat" (Weimar) und "Der Sonntag" (Leipzig). Der Chefredakteur von "Glaube + Heimat", Willi Wild, sagte, Krille sei nicht nur ein leidenschaftlicher Journalist gewesen, sondern ein Diakon im wahrsten Wortsinn.
Roswitha Erlenwein, CDU-Politikerin und ehemalige Vorsitzende des Rundfunkrats von Radio Bremen, ist im Alter von 94 Jahren verstorben. "Wer damals dabei war, schildert, wie sehr ihr Rundfunkratsvorsitz von ihrer integrativen Art, ihrer unabhängigen Gremienarbeit, ihrer Erfahrung und ihrem unermüdlichen Engagement geprägt war", sagte Klaus Sondergeld, derzeitiger Vorsitzender des Gremiums. Erlenwein war als Vertreterin des Bremer Frauenausschusses seit 1985 Mitglied des Rats und wurde 1996 zur Vorsitzenden gewählt. Sie bekleidete das Amt anschließend für zehn Jahre.
Die Journalistin Christine Kensche, zuletzt Israel-Korrespondentin der "Welt", ist tot. "Wir trauern um unsere Reporterin Christine Kensche. Sie war eine Ausnahme-Journalistin, die überall Geschichten fand und so erzählte, dass sie Herz und Kopf erreichten", schrieb Philip Volkmann-Schluck, Managing Editor Foreign Desk, in seinem Nachruf für Kensche bei der "Welt". Kensche, geboren 1982, studierte Geschichte, Politik und Germanistik in Bonn und Rom, berichtete als freie Reporterin aus Italien, Israel, Gaza und dem Westjordanland. Sie war seit 2014 Redakteurin der "Welt" und "Welt am Sonntag". Seit 2020 war sie Korrespondentin in Israel.
Klaus Stuttmann hat bei der "Rückblende"-Preisverleihung den "Karikaturenpreis der deutschen Zeitungen" gewonnen. Wie der Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger mitteilte, würdigte die Jury eine Arbeit, die im "Tagesspiegel" erschienen ist. Stuttmann thematisiere "zeichnerisch brillant" die möglicherweise fatalen Auswirkungen von Donald Trumps zweiter Regierungszeit als Präsident der USA, hieß es. Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert. Zudem erhielt der dpa-Fotograf Kay Nietfeld den Deutschen Preis für politische Fotografie, der mit 7.000 Euro prämiert ist. Auf dem Bild vom 20. März 2024 sind Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und FDP-Chef Christian Lindner im Bundestag zu sehen, die sich nach einer Regierungserklärung des Kanzlers hinter dem Plenum unterhalten. Die "Rückblende" - der deutsche Preis für politische Fotografie und Karikatur - zeichnet Bildjournalismus in Deutschland aus. Veranstalter sind die Landesvertretung Rheinland-Pfalz und der BDZV gemeinsam mit der Bundespressekonferenz. Den Preis "Beste Serie" erhielt Fabian Ritter für seine Serie "Lena & Ivan - Teenagerliebe trotzt dem Krieg", die ein junges Liebespaar in der vom Krieg gezeichneten Ukraine begleitet. Den mit 3.000 Euro dotierten Preis "Das Scharfe Sehen" erhielt Jacob Schröter für seine Aufnahme von Sahra Wagenknecht, die während eines Pressestatements von Oskar Lafontaine im Hintergrund beobachtet wird. Für ihre Karikatur "Markt", die Umfragewerte mit "Das Thema hat der Markt erledigt" kommentiert, erhielt Christiane Lokar den zweiten Preis, der mit 2.000 Euro dotiert war. Miriam Wurster thematisierte mit ihrer Karikatur "Femizide" das Thema häusliche Gewalt und erhielt dafür den mit 1.000 Euro dotierten dritten Platz.
Der Presseball Berlin verleiht am 18. Januar einen Ehrenpreis für Presse- und Meinungsfreiheit an Gérard Biard, den Gründer und Herausgeber der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo". Am 7. Januar jährte sich der terroristische Anschlag auf das Magazin zum zehnten Mal. Zur Ehrung Biards wird die Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola, die Laudatio halten. Die Eröffnungsrede des Abends hält der regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU). Im Mittelpunkt des Abends stehe "die unentbehrliche Bedeutung der Presse- und Meinungsfreiheit als das Fundament unserer Demokratie", teilten die Veranstalter mit.
In Erinnerung an Alfred Grosser (1925-2024) wird beim Deutsch-Französischen Journalistenpreis erstmals eine nach dem Publizisten benannte Auszeichnung verliehen. In der Kategorie "Spezialpreis" sollen besondere Leistungen bei der Wissensvermittlung im deutsch-französischen und europäischen Kontext gewürdigt werden, wie der federführende Saarländische Rundfunk mitteilte. Der in Frankfurt am Main geborene Politologe Grosser setzte sich für die deutsch-französische Verständigung ein. Für den "Alfred Grosser-Preis" werden alle Beiträge berücksichtigt, die für den regulären Journalistenpreis in den Kategorien Newsformate, Dokumentation und Investigation eingereicht wurden. Grosser war am 7. Februar 2024 im Alter von 99 Jahren in Paris gestorben. Kategorieübergreifend wird zudem ein "Prix Jeunes Talents" für Einreichungen von Journalisten und Journalistinnen unter 30 Jahren verliehen. Neben dem Journalistenpreis wird zudem der undotierte Große Deutsch-Französische Medienpreis an Persönlichkeiten und Organisationen vergeben, die sich um die europäische Verständigung verdient gemacht haben.
Mit dem Doppelhaushalt 2025/26 hat der Landtag in Mainz den Zuschuss der Staatskanzlei für die Medienförderung Rheinland-Pfalz auf 500.000 Euro jährlich verdoppelt. Gemeinsam mit der ebenfalls erhöhten Förderung durch die Medienanstalt Rheinland-Pfalz stehen nun mehr als 1,2 Millionen Euro jährlich für die Projektförderung zur Verfügung, wie die Landesregierung mitteilte. Die Medienanstalt erhöhte ihre Fördermittel für das laufende Jahr auf 226.000 Euro. Die Medienförderung RLP wurde 2021 gegründet, um die Medienlandschaft in Rheinland-Pfalz zu unterstützen. Sie ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Medienanstalt Rheinland-Pfalz und erhält finanzielle Unterstützung vom Land, dem SWR und dem ZDF. Neue Geschäftsführerin der Medienförderung ist seit dem 1. Januar Verena Schmidt. Sie leitete zuvor die Stabsstelle Kommunikation und war Pressesprecherin bei der Medienanstalt.
Das Medienhaus Bertelsmann und der ChatGPT-Anbieter OpenAI haben eine strategische Zusammenarbeit vereinbart. Gemeinsam wollen die Firmen "den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) in den Branchen Medien, Dienstleistungen und Bildung ausweiten und beschleunigen", teilte Bertelsmann mit. Die Vereinbarung erstrecke sich neben der Anwendung von ChatGPT auch auf die Entwicklung neuer Produkte und Services. Bertelsmann wolle mittels ChatGPT bestehende Prozesse im Arbeitsalltag effizienter gestalten. Darüber hinaus sei vorgesehen, dass Experten und Kreative aus den Inhalte-Geschäften des Konzerns zusammen mit OpenAI neue Möglichkeiten zur Erstellung und Distribution von Video-, Audio- und Text-Inhalten entwickeln. Unter anderem sollen bei RTL Deutschland Journalistinnen und Journalisten künftig durch OpenAI-Technologie unterstützt werden. Bei den Streamingdiensten RTL+ und M6+ sollen KI-basierte Lösungen die Suchfunktionen personalisieren und Programmempfehlungen verbessern.
Forscherinnen und Forscher an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg entwickeln einen Prototyp zur Erkennung von KI-generierten Bildern. IT-Spezialisten arbeiteten gemeinsam mit der Secunet Security Networks AG an einem Tool, das mit Künstlicher Intelligenz erstellte Fotos automatisch und zuverlässig erkenne, teilte die Hochschule mitt. "Deepfake-Generatoren werden immer leistungsfähiger und sind zugleich frei zugänglich", sagte Christian Riess vom Lehrstuhl für IT-Sicherheitsinfrastrukturen. Dadurch verbreiten sich Fotos und Videos mit manipulierten Inhalten rasant. Mit dem neuen Tool können den Angaben zufolge auch Bilder geprüft werden, die von bislang unbekannten Deepfake-Generatoren erstellt wurden. Das Vorhaben wird mit 350.000 Euro von der Bundesagentur für Sprunginnovationen gefördert, einer Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.
Der bayerische Radiosender egoFM, der auch in Baden-Württemberg und Sachsen sein Programm ausstrahlt, geht in die Insolvenz. "Auch wenn wir jeden Euro zweimal umgedreht haben, bevor wir ihn ausgegeben haben und die laufenden Kosten - trotz steigender Verbreitungskosten - verringern konnten: Im Moment lässt sich der Aufwand, den wir betreiben, nicht finanzieren", erklärte Geschäftsführer Konrad Schwingenstein. Während der Insolvenzphase seien das laufende Programm und die damit verbundenen Werbeeinnahmen ebenso gesichert wie die Gehälter der Mitarbeitenden. Die wirtschaftlichen und politischen Krisen der letzten Jahre seien auch an egoFM nicht spurlos vorbeigegangen, hieß es. Die Werbeeinnahmen seien 2024 um 40 Prozent gesunken. Jetzt gelte es, den Radiosender neu zu strukturieren und dabei den Blick in die Zukunft zu richten. Die Zielgruppe orientiere sich immer mehr vom klassischen UKW in die digitalen Kanäle. Seine Ausrichtung auf heimische Musik aus dem Indie- und Alternative-Bereich wolle der Sender beibehalten.
Der Chefredakteur der "Jüdischen Allgemeinen", Philipp Peyman Engel, hat zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar gefordert, Antisemitismus aus allen Richtungen zu benennen. In der medialen Berichterstattung gebe es "eine große Leerstelle", sagte er im Gespräch mit dem epd. Die deutsche Medienlandschaft nehme Antisemitismus von rechtsextremer Seite "gottlob" sehr ernst, sagte Engel. Er appellierte jedoch an Journalisten, auch linksorientierten und muslimischen Judenhass klar zu benennen. "Hier hinkt die Berichterstattung hinterher." Dies spiegelten ihm auch "jüdische Gemeinden von Konstanz bis Kiel" wider. Die jüdische wie nicht-jüdische Leserschaft der "Jüdischen Allgemeinen" nehme die Berichterstattung des Mediums über Israel als fairen Umgang wahr, so Engel. Die einzige jüdische Wochenzeitung in Deutschland übe selbstverständlich auch Kritik an der israelischen Regierung und dem israelischen Militär, versuche aber Desinformationen entgegenzutreten.
Das 38. European Media Art Festival in Osnabrück beschäftigt sich vom 23. bis 27. April mit der Bedeutung von Zeugenschaft. Unter dem Motto "Witnessing Witnessing (Das Bezeugen bezeugen)" widmet sich das Medienkunstfestival der Frage, wie Zeugen und Zeugnisse - also Aussagen, Dokumente oder ganze Archive - den Blick auf die Welt und die Politik prägen. Zeugnisse ermöglichten den Menschen, sich ein Bild von der Welt zu machen, das über die Grenzen der eigenen Erfahrung hinausreiche, erklärte die Festivalleitung. Sie könnten aber auch ignoriert, aktiv geleugnet oder gegen die Bezeugenden selbst in Stellung gebracht werden. In diesem Spannungsfeld sollen Kunstschaffende und Publikum den Angaben zufolge diskutieren, wie eine Vermittlung zwischen unterschiedlichen Aussagen über die Wirklichkeit möglich sein könne. In der bis zum 25. Mai laufenden Ausstellung zum Festival werde etwa die Authentizität und Wahrheit von Medienproduktionen hinterfragt.
Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) weist Kritik an einer politisch einseitigen Berichterstattung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk zurück. Diesen Vorwurf halte er für politisch motiviert und empirisch nicht belegt, sagte der Vorsitzende der Rundfunkkommission der Länder der "Welt". Medienpolitische Studien belegten, dass in Sachen Orientierung und verlässlicher Information generationenübergreifend die öffentlich-rechtlichen Formate "ganz weit vorne" lägen. "Wir müssen die Medienvielfalt und die Stärke des deutschen Journalismus bewahren", sagte Schweitzer. Das bedeute zwingend, den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zu schützen. Nur so lasse sich dem Versuch des Milliardärs Elon Musk entgegentreten, mit der Plattform X in die Souveränität und Meinungsfreiheit demokratischer Wahlen in Deutschland und Europa einzugreifen. Die durch den Digital Services Act (DSA) möglichen Regulierungen großer Plattformen müssten genutzt werden.
Die AGF Videoforschung GmbH und das Streamingportal Netflix haben zu Jahresbeginn eine Partnerschaft gestartet. Beide Unternehmen wollen prüfen, ob Netflix in das AGF-Videosystem intergriert werden kann. So könnten Netflix-Inhalte möglicherweise vergleichbar mit anderen Bewegtbildangeboten in Deutschland gemessen werden. "Die Kooperation mit Netflix ist ein weiterer wichtiger Schritt, um die Bewegtbildnutzung in Deutschland noch umfassender und transparenter darzustellen", sagte Kerstin Niederauer-Kopf, die Vorsitzende der AGF-Geschäftsführung. Die AGF Videoforschung erfasst kontinuierlich und quantitativ die Nutzung von Bewegtbildinhalten in Deutschland. Netflix ist mit 283 Millionen zahlenden Mitgliedern in mehr als 190 Ländern einer der größten Entertainment-Anbieter weltweit.
RTL Deutschland hat seinen Hamburger Zweitsitz nun in einem Gebäude in der Hafencity. Der Umzug vom Baumwall an den neuen Standort in der Koreastraße sei "reibungslos und planmäßig" verlaufen, teilte das Unternehmen mit. Seit Anfang Januar seien die rund 1.500 Mitarbeiter, die zuvor am Baumwall arbeiteten, in dem neuen Gebäude. Der Umzug erfolgte in zwei Schritten: Nach der "Stern"-Redaktion, die bereits 2024 umzog, folgten weitere Redaktionen von Gruner + Jahr und Mitarbeiter aus anderen Konzernbereichen, darunter die Tochtergesellschaft Ad Alliance. Vier Einzelhandelsflächen im Erdgeschoss des Gebäudes sind an andere Mieter vergeben. Der Konzern erklärte, mit der Entscheidung für den neuen Standort wolle er sich klar zum Medienstandort Hamburg bekennen und seinen Mitarbeitenden "einen modernen, flexiblen und gut angebundenen Heimathafen bieten". Der Mietvertrag hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Der frühere Stammsitz von Gruner + Jahr am Baumwall ist bereits verkauft.
Die ARD veranstaltet vom 20. bis zum 24. Januar eine Aktionswoche zum Thema Medienkompetenz. Die Veranstaltung mit dem Titel "Medienkompetenz: FaktenSicher für Demokratie" richte sich an die rund 2,3 Millionen Erstwählerinnen und Erstwähler bei der Bundestagswahl am 23. Februar, teilte die ARD mit. Themen der Woche sind beispielsweise die Beziehung zwischen Politik und Medien sowie der Umgang mit Fake News und Desinformation. Alle Termine der Aktionswoche sind online unter https://www.ard.de/die-ard/medienkompetenz abrufbar. Partnerinnen und Partner der Initiative sind unter anderem die Landesmedienanstalten, die Landeszentralen für politische Bildung, "Zeit für die Schule", "So geht Medien" und das Deutsche Schulportal.
Am 23. Januar ist in Tutzing die neue Diskussionsreihe "Medien für Menschen" gestartet. In drei Veranstaltungen wollen der Bayerische Rundfunk (BR), die Akademie für Politische Bildung und die Evangelische Akademie Tutzing Medienschaffende und die Zivilgesellschaft miteinander ins Gespräch bringen, teilten die drei Institutionen gemeinsam mit. Bei der Auftaktveranstaltung am 23. Januar in der Akademie für Politische Bildung in Tutzing stand die Frage "Wozu braucht es einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk?" im Mittelpunkt. Die zweite Veranstaltung am 6. Februar in der Evangelischen Akademie Tutzing beleuchtet das Thema: "Was ist, wenn Journalisten zum Feindbild werden?". Die Diskussionsreihe endet am 20. März beim BR in München mit einer Debatte zur Künstlichen Intelligenz.
Vor der Bundestagswahl am 23. Februar wollen Medienhäuser wieder Tausenden von Bundesbürgern ein Gegenüber für ein politisches Streitgespräch vermitteln. Die bereits zum sechsten Mal veranstaltete Kampagne "Deutschland spricht" werde dieses Jahr von der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", "Zeit Online" und erstmals auch von "Bild" verantwortet, teilten die Medienunternehmen mit. Das ursprünglich von "Zeit Online" vor der Bundestagswahl 2017 entwickelte Format sieht vor, dass Interessierte auf einer Internetseite einige kontrovers diskutierte Fragen beantworten. Ein Algorithmus bringt die Teilnehmer mit einem in der Nähe lebenden Menschen zusammen, der möglichst gegensätzliche Auffassungen vertritt. Die ausgewählten Paare sollen sich dann zu einer "offenen und respektvollen politischen Diskussion" treffen. In diesem Jahr sollen die Gespräche am 16. Februar, eine Woche vor dem Wahltermin, stattfinden. Nach Angaben der Medienhäuser beteiligten sich seit dem Start 2017 mehr als 80.000 Menschen an "Deutschland spricht".
Die Funke Mediengruppe verkauft ihr Hifi-Magazin "Stereo" an Falkemedia. "Ich freue mich sehr, dass wir mit Falkemedia einen Käufer gefunden haben, der die Bedeutung und Exzellenz der Marke versteht und gemeinsam mit dem Stereo-Team weiter ausbauen möchte", erklärte Jesper Doub, Geschäftsführer der Funke-Zeitschriftensparte. Falkemedia, 1994 von Kassian Alexander Goukassian gegründet, bietet ein breites Portfolio an Video-, Web-, App- und Print-Formaten. Das Unternehmen beschäftigt rund 170 Mitarbeitende an Standorten in Kiel, Köln und Hamburg. "Die Ziele beider Unternehmen, Menschen mit großartigen Medien über alle Kanäle zu begeistern, passen perfekt zusammen", sagte Falkemedia-CEO Goukassian. Die Produktion von "Stereo" soll weiterhin in Euskirchen bei Bonn verbleiben.
Der Berliner Brumaire Verlag hat das neue Wirtschaftsmagazin "Surplus" mit einem Web-Auftritt und Social-Media-Kanälen gestartet. Herausgegeben wird es von Adam Tooze, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Columbia University in New York, Isabella Weber, Professorin für Volkswirtschaftslehre an der University of Massachusetts Amherst und dem Ökonomen und Publizisten Maurice Höfgen. Chefredakteur ist der Ökonom Lukas Scholle. Das Magazin bringe "führende ökonomische Denkerinnen und Denker zusammen", teilte der Verlag mit. Neben Onlineartikeln und Videoformaten erscheine alle zwei Monate ein Printmagazin. Die erste Ausgabe soll am 10. Februar erscheinen und trage den Titel "Wege aus dem Wirtschaftschaos".
Der MDR verzeichnete 2024 ein deutliches Plus bei der Online-Nutzung. Erstmals seien im ganzen Jahr rund 576 Millionen Besuche gezählt worden, teilte der Sender mit. Das sei ein Zuwachs von rund 23 Prozent im Vergleich zu 2023. In der ARD-Mediathek stieg die Zahl der Abrufe von MDR-Inhalten auf etwa 265 Millionen. Dies sei ein Plus von fast 40 Prozent. Die Dauer der Wiedergabe habe sich auf gut 91 Millionen Stunden (plus 45 Prozent) erhöht. Die MDR-Angebote in der ARD-Audiothek wurden 13 Millionen Mal abgerufen. Der Marktanteil bei den Zuschauern der linearen Fernsehnutzung liege mit 9,9 Prozent nahezu stabil zum Vorjahresergebnis mit damals 10,1 Prozent, hieß es.
Die Chöre und Orchester der ARD-Anstalten laden ab dem 18. Januar wieder zu ihrer bundesweiten "ARD-Woche der Musik" ein. Wie der BR mitteilte, dreht sich bis zum 26. Januar in der Aktionswoche diesmal alles um die beiden befreundeten Komponisten Johannes Brahms (1833-1897) und den als "Walzerkönig" bekannten Johann Baptist Strauss (1825-1899). Der BR verantwortet mit dem NDR die "ARD-Woche der Musik" federführend. Im Zentrum steht die Musikvermittlung. Die ARD-Anstalten laden deshalb junges Publikum in Konzertsälen, Schulen, Kindergärten oder auch bei Online-Veranstaltungen dazu ein, klassische Musik zu entdecken.
Die ARD hat die Ausstrahlung ihrer Fernsehprogramme in Standard Definition (SD) per Satellit beendet. Dem ging 14 Jahre lang eine doppelte Ausstrahlung in SD und High Definition (HD) voraus. Hintergrund ist dem Senderverbund zufolge, dass die Nutzung der SD-Verbreitung seit Jahren kontinuierlich abgenommen hat und nur noch ein kleiner Teil der Fernsehhaushalte SD nutzt. Durch die Einstellung der SD-Ausstrahlung senke die ARD die Kosten für die Programmverbreitung, hieß es. Zuschauerinnen und Zuschauer, die noch nicht auf HD umgestellt haben, sähen auf den alten Programmplätzen bis 30. Januar eine Hinweistafel mit Informationen zur Abschaltung sowie einem Verweis zur zentralen Kontaktstelle. Die ZDF-Programme, 3sat und Kika schalten am 18. November das SD-Signal ab.
Das ZDF und das Saarland kooperieren in einem Pilotprojekt zur Medienbildung an Schulen. Ausgewählte und altersgerechte Bildungsinhalte des Mainzer Senders sind über die länderübergreifende Bildungsmediathek Mundo abrufbar, die direkt in die saarländische Bildungscloud "Online Schule Saar" eingebunden werden können, wie beide Partner mitteilten. Lehrkräften stehen demnach Inhalte aus Sendungen wie "Terra X", "Logo!" oder "Wiso" zur Verfügung. Hinzu kämen Beiträge über Medienbildung und zum Erkennen von Desinformation. Das Pilotprojekt ist Teil der Initiative "ZDF goes Schule", die im Oktober 2024 begonnen hat.
Die Madsack Mediengruppe hat ein neues Corporate Design. Das zuletzt 2013 überarbeitete Erscheinungsbild des Unternehmensauftritts sei weiterentwickelt worden, teilte das Unternehmen mit. Prägend für das neue Corporate Design sei die Farbe Kupfergrün. Zentrales Element des Firmenlogos ist der Stammsitz der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung". Das neue Design vereinheitlicht den Auftritt aller Marken und Gesellschaften der Mediengruppe. Zur Madsack Mediengruppe zählen 20 Zeitungstitel, das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) mit mehr als 100 Partnerzeitungen, Digitalangebote sowie Anzeigenblätter.
Die Stiftung Media Forward Funds (MFF) hat vier Projekten aus der Schweiz und Österreich Förderungen von bis zu 400.000 Euro zugesagt. 300.000 Euro gehen an das Schweizer Investigativmedium "Reflekt", das seit mehr als fünf Jahren regelmäßig Missstände aufdeckt, für die Produktion von Videos für Soziale Netzwerke. Das österreichische Investigativmedium "Dossier" wird mit 390.000 Euro gefördert. Das Geld soll dafür eingesetzt werden, die Ergebnisse der Recherchen auf die Theaterbühne zu bringen. Das österreichische "Medienhaus andererseits", bei dem Menschen mit und ohne Behinderung in einer inklusiven Redaktion arbeiten, erhält 400.000 Euro für einen neuen Newsletter. Das Schweizer Lokalmedium "Tsüri" erhält ebenfalls 400.000 Euro für die Stärkung der Vertriebskanäle. Der im Sommer gestartete MFF ist eine private Stiftungsinitiative zur Förderung des Journalismus in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Er verfügt über rund neun Millionen Euro von Stiftungen wie Schöpflin, Rudolf Augstein und Mercator.
red
Zuerst veröffentlicht 14.01.2025 09:35 Letzte Änderung: 31.01.2025 09:54 (In einer früheren Version dieser Kurzmeldungsübersicht hieß es, das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) der Madsack Mediengruppe habe rund 60 Partnerzeitungen. Es sind aber mehr als 100 Partner. Wir haben die Angabe korrigiert.)
Schlagworte: Medien, Januar, Personalien, Auszeichnungen, Kurze, 2025, NEU
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