Juli 2025 - epd medien

29.07.2025 08:28

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PERSONALIEN


Nicolas Richter wird neuer Politikchef der Süddeutschen Zeitung und soll ab November das Ressort zusammen mit Katharina Riehl leiten. Richter folgt auf Stefan Kornelius, der seit Mai 2025 Sprecher der Bundesregierung ist. Zurzeit leitet der 51 Jahre alte Richter die Parlamentsredaktion der Zeitung in Berlin. Zuvor führte er als Nachrichtenchef den News Desk sowie das Ressort Investigative Recherche, das er ab 2009 mit aufgebaut hatte. Von 2012 bis 2016 war er US-Korrespondent und berichtete aus Washington. Richter hat in München und Paris Jura mit Schwerpunkt Völker- und Europarecht studiert und in den New Yorker Büros der Deutschen Presse-Agentur und des ZDF gearbeitet. Er wurde unter anderem mit dem Wächterpreis und dem Helmut-Schmidt-Preis ausgezeichnet.

Josephine Kittner ist als Senior Vice President Content Strategy, Discovery & Analytics bei RTL+ für die datenbasierte und marktorientierte Entwicklung und Umsetzung nachhaltiger Content-Strategien verantwortlich. Dazu gehören nach Angaben von RTL Deutschland auch Maßnahmen zur Erhöhung der Sichtbarkeit und Nutzung des deutschen Streamingdiensts. Kittner kam im Juli 2024 zu RTL Deutschland und hatte dort bislang als Senior Director im Bereich Strategy & Transformation gearbeitet. Davor war sie mehr als vier Jahre bei Netflix tätig. Zuletzt verantwortete sie dort als Manager Content Finance, Strategy & Analysis für Deutschland, Österreich und die Schweiz die Content-Strategie des Streamingdiensts im gesamten DACH-Markt.

Der ehemalige Präsident des Bayerischen Jugendrings (BJR), Matthias Fack, verlässt nach zwölf Jahren den Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR). Sein Mandat übernimmt der amtierende BJR-Präsident Philipp Seitz. Fack war seit 2012 Rundfunkratsmitglied, ab 2014 Vorsitzender des Hörfunkausschusses und ab 2017 Vorsitzender des Programmausschusses. In einer Ära des tiefgreifenden Medienwandels und der digitalen Revolution habe er dafür gesorgt, dass die Perspektiven und Bedürfnisse junger Menschen einen festen Platz in der strategischen Ausrichtung des BR erhalten hätten, hieß es in einer BJR-Mitteilung. Sein Nachfolger Seitz, seit 2023 BJR-Präsident, studierte Medienmanagement und arbeitete mehrere Jahre als Journalist.

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) verstärkt ihr Produktmanagement: Zum 1. September wird Elisabeth Gamperl Produktmanagerin für neue redaktionelle Produkte der Nachrichtenagentur. In dieser neu geschaffenen Position berichtet sie direkt an die Chefredaktion. Die 35-Jährige ist bislang bei der "Süddeutschen Zeitung" als Chefin vom Dienst für KI und Produktentwicklung tätig. Mit Gamperl gewinne dpa eine erfahrene und innovative Produktmanagerin, die durch ihre Arbeit an Chatbots und automatisierten Zusammenfassungen zu den Vorreiterinnen der Branche zähle, erklärte Astrid Maier, stellvertretende Chefredakteurin und Chefin Strategie der dpa. Zuvor war Gamperl Gründungsmitglied des Visual Desks der "Süddeutschen". Mit dem Investigativressort der Zeitung arbeitete sie an Veröffentlichungen wie den "Ibiza Files", "Paradise Papers" und "Panama Papers" mit.

Stefan Obstmayer, bisher Chief Commercial Officer und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Sport1 GmbH, wechselt ab Januar 2026 in die Geschäftsleitung für Audio- und TV-Vermarktung der ARD Media. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Vermarktungsbereich und seiner Expertise in der Entwicklung innovativer Vertriebslösungen werde Obstmayer eine Schlüsselrolle im weiteren Ausbau der Marktposition von ARD Media spielen, teilte die ARD mit. Zusätzlich soll Mirja Seidel die Vertriebsspitze stärken, sie übernimmt die stellvertretende Gesamtverkaufsleitung und gleichzeitig die Verantwortung unter anderem für den Bereich Disposition. Das multimediale Unternehmen ARD Media vermarktet in seinem Geschäftsbereich TV/Bewegtbild den nationalen ARD-Sender Das Erste. Im Geschäftsbereich Audio vermarktet es unter anderem die öffentlich-rechtlichen Radiosender.

Der Journalist Dominik Stawski übernimmt zum 1. Oktober die Leitung der Henri-Nannen-Schule. Er folgt auf Christoph Kucklick, der die Journalistenschule seit 2020 geführt hat und sie auf eigenen Wunsch verlässt, wie RTL Deutschland am mitteilte. Den Angaben zufolge verantwortet Stawski seit Ende 2023 beim "Stern" den Audio-Bereich. Er studierte Journalistik in Eichstätt und Boston und volontierte bei der "Süddeutschen Zeitung". Als freier Autor arbeitete er für den "Spiegel" und das NDR-Fernsehen. Für seine Arbeiten wurde er unter anderem mit dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Reporterpreis und dem Grimme Online Award ausgezeichnet. Er unterrichtet seit 2018 an der Henri-Nannen-Schule.

Niclas Hübner wird ab 1. Januar neuer Geschäftsführer der NDR Media GmbH in Hamburg. Ulrike Deike, die Verwaltungsdirektorin des NDR, übernimmt parallel als Geschäftsführerin den Bereich Beteiligungen in der NDR Media. Die Beiden folgen auf Carsten Neitzel, der vertragsgemäß ausscheidet. Hübner arbeitet seit November 2024 als Vertriebsleiter bei NDR Media. Zuvor war der ausgebildete Betriebswirt und Wirtschaftsjurist als Leiter Business Development bei "The Pioneer" tätig, Einblicke in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk hatte er davor bei der ARD Media als Leiter Business Development und stellvertretender Verkaufsleiter gewonnen. Deike führt seit 2020 die NDR-Verwaltungsdirektion. Die ausgebildete Steuerberaterin und Wirtschaftsprüferin verfügt nach NDR-Angaben über langjährige Erfahrung im Bereich der Beteiligungen. Die NDR Media GmbH vermarktet unter anderem die Hörfunkwerbung bei NDR2.

Die Filmemacherin Magdalena Prosteder wechselt als Produzentin zu Constantin Film. Sie beginnt ihre neue Tätigkeit am 1. November. Seit 2019 ist Prosteder bei der US-amerikanischen Film- und Fernsehgesellschaft Warner Bros. beschäftigt, wo sie bald VP & Head of Local Theatrical Productions wurde. In dieser Zeit entstanden zahlreiche preisgekrönte Kinofilme, darunter "Rheingold" (Regie: Fatih Akin) und "Wunderschöner" (Regie: Karoline Herfurth). Zuletzt betreute sie die Filme "Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke" (Regie: Simon Verhoeven) und "No Hit Wonder" (Regie: Florian Dietrich), die demnächst ins Kino kommen.

Geschäftsführer Rainer Weiland verlässt Ende Juli das Mediengründerzentrum NRW (MGZ) und geht in den Ruhestand. Seit Februar 2021 habe er die Entwicklung des Hauses entscheidend geprägt und als Adresse für kreative Mediengründer etabliert und weiter geöffnet, erklärte das MGZ. So seien unter anderem das Beratungsprogramm MGZ Intro ausgebaut, das Alumni-Netzwerk gestärkt sowie die Bewerberzahlen für das MGZstart-Stipendium deutlich gesteigert worden. Walid Nakschbandi, Geschäftsführer der Film- und Medienstiftung NRW, erklärte, Weiland habe "wichtige Impulse für die junge Medienbranche" gesetzt. Auch NRW-Medienminister Nathanael Liminski (CDU) und die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) würdigten das Engagement Weilands.

Moderatorin Laura Wontorra gibt ab Sommer 2025 ihr Comeback bei RTL Sport. Sie soll unter anderem im Wechsel mit Florian König die Spiele der deutschen Fußballnationalmannschaft bei RTL präsentieren. Wontorra begann ihre journalistische Laufbahn 2011 bei Sky Deutschland und war anschließend bei Sport1 als Moderatorin und Field-Reporterin tätig. Seit 2016 ist sie fester Bestandteil des Moderations-Trios von "Ninja Warrior Germany" bei RTL. Schon 2017 präsentierte sie "100% Bundesliga" sowie später die Übertragungen von Spielen der deutschen Fußballnationalmannschaft und der UEFA Europa League bei RTL und Nitro. 2021 wechselte sie in der Sportberichterstattung zu DAZN. Daneben moderierte sie weiterhin Unterhaltungssendungen für die Sender von RTL Deutschland wie "Grill den Henssler" oder "Deutschland sucht den Superstar".

Andreas Fauth, Leiter des Geschäftsbereichs "Digital" im Gemeinschaftswerk Evangelischer Publizistik (GEP) und des Medienhauses der Evangelischen Kirche in Hessen (EKHN), vertritt seit Juni die Interessen der Evangelischen Kirchen in Hessen in der Versammlung der Medienanstalt Hessen. Fauth folgte auf Petra Schwermann, die zuvor als Vertreterin der Evangelischen Kirchen in der Versammlung saß. Fauth war seit 2002 Leiter der Privatfunkagentur der EKHN und ist weiterhin als Leiter des Bereiches Digitales im GEP und Medienhaus tätig. Fauth erklärte, er wolle sich in der Versammlung insbesondere für die Sicherung der Medienvielfalt und den Schutz der Meinungsfreiheit einsetzen.

Julia Lorenz wird neben Georg Löwisch Co-Leiterin des Politischen Feuilletons der "Zeit". Beide hatten das Ressort vor knapp einem Jahr gemeinsam gegründet, Lorenz ist bislang Stellvertreterin gewesen. Sie ist seit 2022 bei der "Zeit" und war zunächst im Kulturressort tätig. Zuvor arbeitete sie als Redakteurin bei den Berliner Magazinen "Zitty" und "TipBerlin". Jakob von Lindern übernimmt die Co-Leitung des Digital-Ressorts und führt dieses zukünftig gemeinsam mit Lisa Hegemann. Koordinator der Länderausgaben wird Florian Zinnecker. In dieser Funktion ist er für die Zusammenarbeit der Regionalredaktionen verantwortlich, zu denen "Zeit:Hamburg", "Zeit im Osten", "Zeit Österreich" und "Zeit Schweiz" sowie die Spezialausgabe "Christ & Welt" zählen. Zinnecker übernimmt die Aufgabe zusätzlich zu seiner Rolle als Co-Leiter des Hamburg-Ressorts.

Katharina Kroll leitet seit dem 1. Juli das Brüssel-Studio der Deutschen Welle (DW). Sie war in den vergangenen fünf Jahren Leiterin der Abteilung Analysis & Reports der DW, die für vertiefende Einordnungen und Berichterstattung zuständig ist. Kroll folgte auf Alexandra von Nahmen, die das Studio in Brüssel fünf Jahre lang geführt hat und die zum 1. August die Leitung der Hauptabteilung Russia, Ukraine and Eastern Europe übernimmt.

KURZMELDUNGEN


Die USA ziehen sich erneut aus der UN-Kulturorganisation Unesco zurück. Der Austritt werde Ende 2026 vollzogen sein, teilte die Unesco in Paris mit. Die Generaldirektorin der Organisation, Audrey Azoulay, bedauerte den Schritt der Regierung von Donald Trump. Die Entscheidung widerspreche den Grundprinzipien des Multilateralismus und könne in erster Linie die zahlreichen Unesco-Partner in den USA treffen. Als Beispiel nannte die Unesco-Generaldirektorin Gemeinden, die sich um die Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes oder den Status einer "kreativen Stadt" bemühten. Die Unesco habe sich auf den Austritt vorbereitet und plane derzeit keine Stellenkürzungen. Laut Medienberichten begründet die US-Regierung den Rückzug mit einer Unesco-Politik, die sich ihrer Ansicht nach gegen die USA und Israel richtet und eine linke Agenda fördert. Trump hatte bereits in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident (2017-2021) sein Land aus der Unesco geführt. Sein Nachfolger Joe Biden erneuerte die Mitgliedschaft. Die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur wurde 1945 gegründet und hat ihren Hauptsitz in Paris. Als UN-Sonderorganisation der Vereinten Nationen soll sie den Weltfrieden durch internationale Zusammenarbeit fördern.

Die 14 lokalen und regionalen Fernsehfenster in Bayern beim Sender RTL bleiben erhalten. Die Kapazitätszuweisungen wurden durch den Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) bis zum 31. Dezember 2033 verlängert. Auch die Zuweisung für das landesweite Fernsehfenster "TV Bayern live" wurde für den gleichen Zeitraum verlängert. Von Montag bis Freitag zwischen 18 und 18.30 Uhr werden in den jeweiligen Versorgungsgebieten die lokalen TV-Angebote im Programm von RTL ausgestrahlt - von "augsburg.tv" bis "TVA Ostbayern". In allen Fenstern gibt es ein Nachrichtenmagazin mit News, vertiefenden Beiträgen aus der Region und Studiogesprächen. Das landesweite Fenster "TV Bayern live" am Samstag von 17.45 bis 18.45 Uhr bietet ein Nachrichten- und Informationsprogramm mit Berichten über Politik, Wirtschaft, Kultur und Soziales aus ganz Bayern. Hinzukommen sollen laut BLM künftig auch kirchliche Themen.

Die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH) ist Opfer eines Hacker-Angriffs geworden. Wie die SWMH mitteilte, gelang es unbefugten Dritten kurzfristig, auf das Netzwerk der Medienholding zuzugreifen. Die SWMH habe den Zugriff unterbunden. Gemeinsam mit externen IT-Sicherheitsexperten arbeite die SWMH an der Aufarbeitung des Vorfalls. Die redaktionelle Berichterstattung auf den digitalen Plattformen der Unternehmensgruppe sei uneingeschränkt weitergelaufen. Auch die Produktion sei nicht beeinträchtigt, alle Zeitungen erschienen wie gewohnt. Die zuständigen Datenschutzbehörden wurden in Kenntnis gesetzt. Die SWMH arbeite eng mit den Sicherheits- und Strafverfolgungsbehörden zusammen, um die Eindringlinge sowie deren Absichten zu identifizieren und das Sicherheitsniveau weiter zu erhöhen.

Rund 60 Beschäftigte der Social-Media-Plattform Tiktok haben sich am 28. und 23. Juli an Warnstreiks gegen geplante Kündigungen bei der Social-Media-Plattform beteiligt. Der Arbeitskampf fand am 28. Juli nach Angaben der Gewerkschaft ver.di parallel zu einem Gerichtstermin vor dem Berliner Arbeitsgericht statt, mit dem Tiktok gegen den Betriebsrat vorgehen wolle. Die Beschäftigten wehren sich gegen die geplante Entlassung von rund 150 Content-Moderatoren in der Berliner Tiktok-Zentrale. Bereits am 17. Juli in Berlin hatten sie gegen drohende Kündigungen demonstriert. Die Kundgebung stand unter der Überschrift "We trained your machines - pay us what we deserve!" (Wir haben eure Maschinen geschult - zahlt uns, was wir verdienen). Das chinesische Unternehmen plant nach Angaben von ver.di, die Content-Moderation zukünftig verstärkt durch Künstliche Intelligenz (KI) ausführen zu lassen und an Dienstleister auszulagern. Das von Tiktok eingeleitete Verfahren gegen den Betriebsrat dient nach Einschätzung von ver.di dazu, möglichst schnell Kündigungen aussprechen zu können. Die Gewerkschaft fordert Abfindungszahlungen und eine Verlängerung der Kündigungsfrist.

Die Vorsitzenden der ARD-Aufsichtsgremien haben eine gemeinsame Leitlinie für die Vergütung außertariflich Beschäftigter in den Landesrundfunkanstalten verabschiedet. Ziel sei es, einheitliche, transparente und zukunftsfähige Standards für Gehälter und Zusatzleistungen zu schaffen, so die ARD. Die Leitlinie legt Vergütungsgrundsätze fest, die den Geschäftsleitungen der Landesrundfunkanstalten als Orientierungsmaßstab dienen sollen. Damit sei ein erster Schritt in Richtung möglichst einheitlicher Standards bei der Vergütung getan. Die Leitlinie wurde von der Arbeitsgruppe "AT-Gehaltsstrukturen" der Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK) entwickelt, die darüber seit Ende 2021 regelmäßig beraten hat. Inhaltlich geht es nicht nur um Maßstäbe für die Höhe der Vergütung der außertariflich Beschäftigten, sondern auch um Regelungen zu Altersversorgung, Ruhegeldenr, Übergangsgeldern und Abfindungszahlungen.

Das Aus des privaten Hörfunksenders EgoFM ist abgewendet. "Nach dramatischen Wochen voller Ungewissheit gibt es endlich gute Nachrichten: Es geht weiter", teilte der Sender auf seiner Homepage mit. Die Medienpiraten GmbH des Münchner Unternehmers Stefan Finkenzeller habe die Marke und das Konzept kurzfristig zum 1. Juli übernommen. Die bisherige Betreibergesellschaft war laut EgoFM in finanzielle Schwierigkeiten geraten und habe Insolvenz anmelden müssen. EgoFM habe zum 30. Juni vor dem Aus gestanden. Finkenzeller sagte, er wolle den Sender für ein langfristiges Wachstum wieder auf solide finanzielle Beine stellen. EgoFM wurde 2008 in Bayern gegründet und richtet sich an ein junges Publikum, Zielgruppe sind die 20- bis 49-Jährigen.

Unterstützer der in Ungarn inhaftierten Maja T. haben am 15. Juli vorübergehend den Eingangsbereich des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin blockiert. Die 10 bis 14 vermummten Aktivisten hätten den Ort noch vor Eintreffen von Einsatzkräften wieder verlassen, teilte ein Polizeisprecher mit. Wie die Organisatoren eines vor dem Auswärtigen Amt befindlichen Protestcamps erklärten, sollte mit der Aktion auf die Haftbedingungen der mutmaßlichen Linksextremistin Maja T. aufmerksam gemacht werden. Die Besetzer wollten demnach "die Rolle der Medien in diesem skandalösen Fall beleuchten". Sie hätten mit Beschäftigten des ZDF ins Gespräch kommen und ein zuvor angefertigtes Video überbringen wollen, welches im Programm gezeigt werden sollte. In dem Video sollte über Maja T.'s Lage aufgeklärt werden, hieß es. Die non-binäre Maja T. hatte am Montag aus gesundheitlichen Gründen einen 40-tägigen Hungerstreik beendet. Sie soll gemeinsam mit weiteren deutschen mutmaßlichen Linksextremisten im Februar 2023 in Budapest Neonazis gewaltsam angegriffen haben und für schwere Körperverletzungen mitverantwortlich sein.

RTLzwei und Warner Bros. Discovery Deutschland wollen bei der Vermarktung gemeinsame Sache machen: Die Medienhäuser gründen ein Joint Venture namens "El Cartel Brothers", das ab dem Vermarktungsjahr 2026 TV- und Teile der Digitalinventare beider Häuser vertreiben soll, sofern die Wettbewerbsbehörden zustimmen. Sitz der neuen Firma soll München sein. Der RTLzwei-Vermarkter "El Cartel" stellt den Angaben nach mit dem Start des Joint Ventures seine Arbeit ein. Mitarbeitende von El Cartel sowie dem bisherigen Sales-Team von Warner Bros. Discovery Deutschland werden in das Joint Venture wechseln. RTLzwei-Geschäftsführerin Nicole Glatzmaier ist überzeugt, das neue Unternehmen werde "eine starke Kraft auf dem deutschen Bewegtbild-Werbemarkt sein". Matthias Heize, Geschäftsführer von Warner Bros. Discovery für den deutschsprachigen Raum, wertete die strategische Partnerschaft als "zukunftsweisende Antwort auf die aktuellen Veränderungen in der Medienbranche".

Die Berliner Akademie der Künste übernimmt die Langzeitdokumentation "Die Kinder von Golzow" von Barbara und Winfried Junge. Die beiden Akademie-Mitglieder hätten erste Teile ihres künstlerischen Archivs an die Akademie der Künste übergeben, teilte die Akademie mit. Zum 90. Geburtstag am 19. Juli von Winfried Junge seien die Materialien erschlossen und für Öffentlichkeit und Forschung zugänglich. Dazu gehörten Produktionsunterlagen, Werkfotos, Werbe- und Pressematerial, Kritiken, Korrespondenzen und eine Kartei mit Informationen über die in der Chronik porträtierten Charaktere. "Die Kinder von Golzow" gilt als älteste Langzeitdokumentation der deutschen Filmgeschichte und als Hauptwerk der beiden Filmemacher. Winfried Junge hatte die Chronik 1961 kurz nach Mauerbau begonnen und mit der Kamera Erstklässler im Oderbruch-Dorf Golzow begleitet. Barbara Junge stieg 1978 ein. Die Dokumentation folgt den Spuren der Menschen fast 50 Jahre lang bis 2007. Die Chronik umfasst 18 Filme, acht davon teilweise in Kooperation mit dem ORB/RBB nach dem Ende der DDR und der Wiedervereinigung.

Das ZDF hat sein Nachrichtenstream-Angebot "ZDFheute live" enger mit den Nachrichtensendungen "heute" und "heute journal" verzahnt. Seit dem 7. Juli sendet das ZDF die aktuellen Nachrichten-Livestreams aus einem neuen, automatisierten Online-Nachrichtenstudio, das sich in direkter Nachbarschaft zum Studio von "heute" und "heute journal" befindet. "Wenn etwas in der Welt passiert, greifen die Menschen zuerst zu ihrem Smartphone. Deswegen informieren wir bei Breaking News nun noch schneller im Netz und können die Sendung bei Bedarf schnell ins TV-Programm übernehmen", sagte ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten. Laut Sender wird damit auch der Dialog mit dem Publikum weiter gestärkt, dessen live gestellte Fragen zentrales Element des 2020 gestarteten Angebots "ZDFheute live" seien.

Der Deutsche Drehbuchverband (DDV) und Netflix haben Gemeinsame Vergütungsregeln (GVR) für Serien-Autoren und -Autorinnen beschlossen. Diese Vereinbarung gilt für deutsche Netflix-Original-Serien. Es sind die ersten GVR für den Drehbuchbereich mit einem Streamingdienst in Deutschland, wie der Verband mitteilte. Die GVR sehen Mindestvergütungen sowie performance-abhängige Folgeververgütungen vor. Dies gilt auch rückwirkend für sich qualifizierende Serien-Produktionen seit 2020, sod ass zahlreiche Autorinnen und Autoren Zusatzzahlungen erhalten werden. Die Vereinbarung sieht zudem Bonuszahlungen und Transparenz-Regelungen vor.

Die niederländische Wettbewerbsbehörde ACM hat den Verkauf von RTL Nederland an DPG Media genehmigt. Wie die RTL Group mitteilte, betrug der Kaufpreis 1,1 Milliarden Euro, er sei bei Abschluss der Transaktion am 1. Juli an die RTL Group gezahlt worden. Die Aktionäre der RTL Group würden von der Transaktion mit einer Dividende von fünf Euro pro Aktie profitieren, die im Mai 2026 ausgezahlt werden soll. Die RTL Group hatte die Verkaufsvereinbarung im Dezember 2023 bekanntgegeben. Mit dem Verkauf gehen die RTL Group und die DPG Media eine strategische Partnerschaft ein, zu der Dienstleistungsvereinbarungen in den Bereichen Technologie, internationale Werbevermarktung und Erstzugriffsrechte auf neu entwickelte Programme von RTL Nederland gehören. Die RTL Group wird nach eigenen Angaben weiterhin von den von RTL Nederland erwirtschafteten Gewinnen profitieren. DPG werde die Marke "RTL" in den Niederlanden mindestens bis Dezember 2034 nutzen.

Der Kika sucht Jungen und Mädchen zwischen acht und zwölf Jahren für den Kinderredaktionsrat 2025. Kinder, die an Medien interessiert sind, können sich bis zum 21. August auf www.kika.de bewerben. Im Kinderredaktionsrat können sie das Kika-Programm mitgestalten und mitentscheiden. Seit 2022 stellt der Kinderkanal von ARD und ZDF jährlich den Kinderrat auf, um Kindern zu ermöglichen, an Arbeitsprozessen und Programm mitzuwirken und eigene Ideen einzubringen. Gesucht werden sechs junge Menschen für die Zeit von Oktober 2025 bis September 2026.

Die UFA kehrt zurück nach Berlin: Nach drei Jahrzehnten am Medienstandort Potsdam-Babelsberg zieht das traditionsreiche Filmproduktions-Unternehmen 2026 wieder in die Hauptstadt und will sich dort kreativ und strategisch neu ausrichten. Ab dem ersten Halbjahr 2026 sollen die etwa 130 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in den neuen Räumlichkeiten am Schöneberger Ufer tätig sein. Der Umzug sei "Teil eines umfassenden Transformationsprozesses", erklärte das Unternehmen. In Berlin erwarte die UFA eine inspirierende Umgebung: ein kulturelles Medienzentrum, in dem sich Politik, Demokratie, Kunst, Musik, Medien und Diversität begegneten; das neue Arbeitsumfeld sei auf Kollaboration, Agilität und eine moderne Arbeitskultur ausgerichtet. Die Produktion der RTL-Serie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" soll allerdings am Standort Studio Babelsberg bleiben.

Mehr Programm aus Hollywood für Joyn, ProSieben und Sat.1: Das Medienunternehmen ProSiebenSat.1 und NBCUniversal Global TV Distribution in Deutschland haben einen exklusiven neuen Film- und Seriendeal geschlossen. Die mehrjährige Partnerschaft sichert Joyn, Sat.1 und ProSieben den Zugriff auf hochwertige Blockbuster made in Hollywood, darunter neben TV-Serien auch viele Filme aus dem NBCU-Filmprogramm 2024/2025. Insgesamt geht es um knapp 2.000 Programmstunden aus NBCU-Content. Zu den Unterhaltungs-Highlights von NBCU zählen etwa aktuelle Kinofilme wie "Ich - Einfach Unverbesserlich 4", "Drachenzähmen leicht gemacht", "Jurassic World: Die Wiedergeburt", "Kung Fu Panda 4" und "Wicked". Zudem erhalten Joyn, Sat.1 und ProSieben Zugriff auf das Film- und Serien-Archiv des US-amerikanischen Medienunternehmens.

Mit "Radio Nürburgring" startet der rheinland-pfälzische Privatsender RPR1 ein neues Regionalradio. Für Generationen sei die Rennstrecke Nürburgring eine Art emotionaler Anker mit "Motorsport, Rock, Schrauberhallen" und damit ein ganz besonderes Lebensgefühl, erklärte RPR1. Das Programm umfasst neben Renn-News und Interviews auch Reportagen rund um die Region, den Motorsport sowie Musik von regionalen Bands und Solo-Künstlern. Nach dem Erfolg von Radio Weinstraße sei dies der zweite Start eines "Gefühlradios", das Heimat, Musik und Emotion verbinde. "Radio Nürburgring" ist über UKW vor Ort und weltweit per Stream empfangbar.

Thüringen wird Betreiber von Bürgermedien in den kommenden Jahren weiterhin finanziell unterstützen. Wie Medienminister Stefan Gruhner (CDU) erklärte, sollen die Fördermittel für die Ausbildung des journalistischen Nachwuchses, Kooperationen mit lokalen Akteuren in der Berichterstattung sowie die Entwicklung neuer Sendeformate eingesetzt werden. Wichtiger Grundsatz des staatlichen Engagements seien die Wahrung der redaktionellen Unabhängigkeit und Staatsferne in der Berichterstattung. Insgesamt stellt Thüringen mehr als 500.000 Euro an Fördermitteln bereit. Ein wichtiger Baustein des Förderprogramms ist die Bereitstellung von Geldern für lokale TV-Sender zur Übertragung von Landtagssitzungen. Insgesamt senden aktuell sechs Bürgerradios und sieben lokale Fernsehsender im Freistaat.

Für den Kulturetat des Bundes sollen in diesem Jahr rund 2,25 Milliarden Euro zur Verfügung stehen. Dies habe das Kabinett im zweiten Entwurf für den Bundeshaushalt 2025 beschlossen, teilte der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien mit. Damit wachse das Budget "trotz nach wie vor schwieriger Rahmenbedingungen" um mehr als 50 Millionen Euro. Der Bundeshaushalt für das laufende Jahr muss noch vom Bundestag beschlossen werden. Der Aufwuchs von mehr als 50 Millionen Euro ist den Angaben zufolge im Bereich der Kulturbauten vorgesehen. Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) erklärte, die Bundesregierung bleibe ein engagierter und zuverlässiger Partner für die Kultur, die Medien und die demokratische Öffentlichkeit. "Wir wollen den kulturellen Reichtum und die Medienvielfalt unseres Landes pflegen und erhalten", betonte er.

RTL startet ein neues Quiz-Format mit "Stern TV"-Moderator Steffen Hallaschka, der damit sein Debüt als Quizmaster gibt. Bei "7 Richtige - Das Quiz der Besserwisser" treten sieben Kandidaten gleichzeitig gegeneinander an. Während ein Kandidat am Pult sitzt, lauern die anderen im Hintergrund, um bei der kleinsten Unsicherheit selbst das Spiel zu übernehmen. Belohnt werden die Sieger am Ende mit bis zu 100.000 Euro Gewinnsumme. Ausstrahlungstermine sind der 1. und 8. September um 20.15 Uhr, vorab sind die Sendungen verfügbar auf RTL+. Produziert wird "7 Richtige - Das Quiz der Besserwisser" von der I & U TV Produktion GmbH im Auftrag von RTL.

Die Medienplattform Wotsch.tv ist in Bayern gestartet. Sie soll lokale Fernsehinhalte aus dem gesamten Bundesland bündeln. Mit "www.wotscht.tv" setze der Freistaat "ein starkes Zeichen für die Zukunft des lokalen Rundfunks in Bayern", sagte Medienminister Florian Herrmann (CSU). "Die Plattform steht exemplarisch für unsere Zielsetzung, regionale Inhalte im digitalen Raum sichtbar und zugänglich zu machen - unabhängig von globalen Plattformstrukturen." Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landesmedienanstalt (BLM), erklärte, die Form der Kooperation zwischen allen 14 bayerischen Lokal-TV-Anbietern bei der Verbreitung lokaler Qualitätsinhalte sei einmalig in Deutschland. Das Projekt wird vom Freistaat Bayern und der BLM gefördert.

Anfang Juli ist das unabhängige Online-Magazin "Mission morgen" gestartet. Es befasst sich mit dem Klimawandel und technologische Innovationen, die dem Klimawandel entgegenwirken sollen, wie Gründerin und Chefredakteurin Pia Senkel erklärt. Dort sollen regelmäßig journalistische Inhalte aus den Bereichen Bauen & Wohnen, Energie, Ernährung & Landwirtschaft, Gesellschaft, Politik, Verkehr & Mobilität und Wirtschaft erscheinen. Die Redaktion arbeite ehrenamtlich, unabhängig und gemeinwohlorientiert. Im Vordergrund stehe die Verbreitung von Wissen, die journalistische Einordnung komplexer Entwicklungen und der Austausch zwischen verschiedenen Akteuren im Klimadiskurs.

Das Medienhaus Correctiv veröffentlicht seinen täglichen Newsletter "Correctiv Spotlight" auch als Audio-Format auf allen gängigen Podcast-Plattformen - automatisiert vertont mit einer KI-Stimme. "Wir wollen unabhängigem Journalismus mehr Reichweite verschaffen - auf allen Kanälen, die die Menschen in ihrem Alltag nutzen", sagt Correctiv-Chefredakteurin Anette Dowideit. "Mit dem neuen Audio-Format reagieren wir auf verändertes Medienverhalten und setzen auf technische Innovation und Zugänglichkeit für alle." Mit der neuen Audio-Ausgabe könne man Menschen erreichen, die Informationen lieber unterwegs hören als lesen. Gleichzeitig profitierten Menschen mit Seh- oder Lesebeeinträchtigungen von der barrierearmen Aufbereitung.

Europäische Medienhäuser haben mit #ChatEurope den ersten Nachrichten-Chatbot für europäische Themen gestartet. Das Informationsangebot - abrufbar unter der Adresse chateurope.eu - soll alle Fragen zu europäischen Themen beantworten. Hinter dem Projekt, das eine Newsplattform, einen integrierten Chatbot und begleitende Social-Media-Kanäle umfasst, stehen 15 europäische Medienorganisationen. Neben der Deutschen Welle (DW) und der Deutschen Presse-Agentur (dpa) sind das die französische Nachrichtenagentur AFP und die italienische ANSA sowie Medienhäuser aus Polen, Rumänien und Spanien. Die Initiative wird gefördert von der Europäischen Union. #ChatEurope formuliert seine Antworten ausschließlich auf der Grundlage von Inhalten, die von den Mitgliedern des Konsortiums zur Verfügung gestellt werden. Die verwendeten Quellen sind bei jeder Antwort stets sichtbar. Die Plattform steht in sieben Sprachen bereit: Französisch, Englisch, Spanisch, Italienisch, Deutsch, Rumänisch und Polnisch.

Der "Campus Kommunikation" der bayerischen evangelischen Landeskirche gründet eine eigene Tiktok-Jugendredaktion. Ein junges Redaktionsteam soll künftig mit "kreativen Clips und redaktionellen Beiträgen" Neuigkeiten zu Religion und Kirche verbreiten, teilte der Campus mit. Dabei sollen die jungen Menschen auch über "Sinnfragen, Spiritualität und Glauben sprechen". Die Tiktok-Jugendredaktion startet im Herbst mit zwei Workshops. Der Jugendworkshop für junge Menschen von 14 bis 26 Jahren am 19. November soll zeigen, wie man christliche Inhalte verantwortungsvoll und kreativ auf Tiktok vermitteln kann. Dabei sollen auch die Risiken, die mit der chinesischen Plattform verbunden sind, nicht ausgespart werden. Die jungen Menschen erhalten für ihre freie Mitarbeit in der Redaktion eine Aufwandsentschädigung.

red



Zuerst veröffentlicht 02.07.2025 12:00 Letzte Änderung: 29.07.2025 10:28

Schlagworte: Medien, Juli, Personalien, Auszeichnungen, Kurze, 2025, NEU

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