27.08.2024 04:01
München (epd). Aus Sicht von Filmregisseur Dominik Graf leidet das öffentlich-rechtliche Fernsehen unter einer Fixierung auf Popularität und Quote. "Die Quote ist eine Strategie gewordene Zwangsneurose. Sie sollte als primäre 'Erfolgs'-Beurteilung so gut wie verschwinden", fordert Graf in einem Gastbeitrag für die "Süddeutsche Zeitung" (Dienstag).
Natürlich brauche das Fernsehen Filme, die ankommen. Doch müsste es bei allem weiterhin das Ziel sein, gute Filme zu machen und gleichzeitig Popularität zu erreichen. "Das ist schwer", räumt der 71-Jährige ein. Das schaffe auch das deutsche Kino kaum.
Aus Sicht des Regisseurs sollten "die ewig gleichen Längenformatierungen der Filme und Sendungen" ab 23 Uhr bis 5 Uhr morgens in allen Programmen aufgegeben werden. "Da müssen Experimente und Spielformen hin, Filme, selbstproduzierte, internationale, gemacht beziehungsweise kuratiert von erstklassigen Künstlerinnen und Künstlern", empfiehlt er. Wer nach elf Uhr am Abend im Öffentlich-Rechtlichen einschalte, "dem sollte künftig Hören und Sehen vergehen".
"Und das wandert dann alles auch noch fröhlich in die Mediathek", schreibt Graf: "Der ganze Apparat muss erlöst werden, um wieder frei atmen zu können."
Meldung aus dem epd-Basisdienst
kfr
Zuerst veröffentlicht 27.08.2024 06:01 Letzte Änderung: 27.08.2024 09:20
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Fernsehen, NEU
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