Streik beim NDR sorgt für Einschränkungen im Programm - epd medien

10.10.2024 15:20

Hamburg (epd). Beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) sorgt ein seit Montagabend andauernder Streik für Einschränkungen im Programm. Für die Frühausgaben der "Tagesschau" standen am Donnerstag keine Grafikelemente zur Verfügung, außerdem fielen bis 7.30 Uhr "Tagesschau"-Beiträge im "Morgenmagazin" aus, wie der NDR auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Hamburg bestätigte. Bereits am Mittwoch musste das Programm von "Tagesschau24" über weite Strecken durch Dokumentationen ersetzt werden.

Zudem entfielen am Mittwoch die Sendungen "DAS!" und "Hallo Niedersachsen". "Für 'DAS!' wurde ein Ersatzprogramm gesendet, statt 'Hallo Niedersachsen' war das 'Hamburg Journal' zu sehen".

Hintergrund des Streiks sind demnach die seit Anfang des Jahres laufenden Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Erhöhung der Gehälter und Honorare um 10,5 Prozent sowie Mindesterhöhungen von 500 Euro beziehungsweise von 250 Euro für Auszubildende. Der NDR teilte mit, den Gewerkschaften ein "nochmals verbessertes Angebot" vorgelegt zu haben, das eine Gehalts- und Honorarsteigerung von 5,2 Prozent "bei einer deutlich verkürzten Vertragslaufzeit" umfasse.

"Hinzu kommen zwei Einmalzahlungen von jeweils bis zu 1.700 Euro in diesem und im kommenden Jahr. Das Angebot bewegt sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten des NDR und zeigt, dass der NDR bereit ist, sich auf die Gewerkschaften zuzubewegen", so der Sender.

"Bemerkenswert ist, dass der NDR angesichts einer historischen Streikwelle offenbar deutlichen Druck spürt", sagte Björn Siebke, ver.di-Gewerkschaftssekretär in Hamburg laut Mitteilung. "So möchte er die Nachzahlung der Inflationsausgleichsprämie an Langzeiterkrankte und Eltern bereits vor einer Tarifeinigung vereinbaren, obwohl er genau dies immer klar abgelehnt hatte." Ein neuer Verhandlungstermin sei für Dienstag anberaumt. "Man merkt, der NDR will uns schnell wieder an den Arbeitsplatz zurückdrängen. Doch das wird nur gehen, wenn er uns auch bei der Hauptforderung nach Erhöhung von Gehältern und Honoraren entgegenkommt", so Siebke.

Den Angaben des NDR zufolge soll der Streik noch bis 1.30 Uhr am Samstag andauern. Über etwaige Änderungen im Sendeablauf informiere der NDR in seinen Programmen, auf der Webseite des Senders, in der Programmvorschau und im Videotext.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

cph



Zuerst veröffentlicht 10.10.2024 17:20

Schlagworte: Medien, Fernsehen

zur Startseite von epd medien