17.10.2024 12:01
Frankfurt a.M. (epd). Der evangelische Medienbischof Volker Jung hat sich für eine Kennzeichnung von Texten ausgesprochen, die von Künstlicher Intelligenz (KI) geschrieben wurden. "KI-generierte Inhalte müssen gekennzeichnet sein", sagte der Theologe am Donnerstag auf der Frankfurter Buchmesse. Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, appellierte an die Politik, die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Schutz von Urheberrechten im Internet und eine faire Vergütung für Autorinnen und Autoren zu schaffen.
Schmidt-Friderichs sagte, die Inhaber generativer KI sollten Verträge mit der VG Wort schließen, die in Deutschland die Urheberrechte von Autoren und Verlagen verwertet. Zum Auftakt der Buchmesse hatte sie es als "größten Datenklau der Geschichte" bezeichnet, dass Texte auch ohne das Einverständnis der Autorinnen und Autoren im großen Maßstab als Trainingsmaterial für KI-Systeme eingesetzt würden. Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Jung betonte bei seinem Rundgang auf der Literaturschau: "Wenn Bücher eingescannt und so genutzt werden, dann muss das auch vergütet werden."
Es war für Jung der letzte Messerundgang auf Einladung des Evangelischen Medienverbandes in Deutschland (EMVD). Der Kirchenpräsident zieht sich Ende Januar 2025 nach dann 16 Jahren an der Spitze der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in den Ruhestand zurück. Seine Nachfolgerin wird die Theologin Christiane Tietz. Auch den Vorsitz im Aufsichtsrat des Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik (GEP) wird Jung niederlegen.
Die EMVD-Geschäftsführung liegt beim GEP in Frankfurt am Main. Die stellvertretende EMVD-Vorsitzende Reinhilde Ruprecht dankte Jung für seine Arbeit als Medienbischof. Bei seinen Besuchen der Frankfurter Buchmesse sei das Thema Meinungsfreiheit ein roter Faden gewesen.
ug
Zuerst veröffentlicht 17.10.2024 14:01
Schlagworte: Messen, Literatur, Kirchen, KI, Jung, Kirche, EKD, Schmidt-Friderichs, Urheberrecht, NEU
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