29.11.2024 11:20
Stuttgart/Ludwigshafen (epd). Knapp zwei Drittel der Jugendlichen nutzen einer aktuellen Studie zufolge Anwendungen, die auf Künstlicher Intelligenz (KI) basieren. Insbesondere ChatGPT wird wichtiger und mittlerweile von 57 Prozent der Jugendlichen genutzt, wie aus der am Freitag vorgestellten JIM-Studie 2024 hervorgeht. Aus der Studie geht auch hervor, dass drei Fünftel der Jugendlichen mindestens einmal im Monat auf problematische Inhalte wie Fake News stoßen
JIM steht für "Jugend, Information, Medien". Die Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und die Medienanstalt Rheinland-Pfalz erstellen die Untersuchung seit 1998 gemeinsam mit dem Südwestrundfunk (SWR). In ganz Deutschland wurden dafür im Sommer dieses Jahres 1.200 Jugendliche von 12 bis 19 Jahren befragt.
Der Studie zufolge wird ChatGPT oft für Hausaufgaben genutzt oder um Informationen zu recherchieren, aber auch zum Vergnügen. 2023 hatten noch 38 Prozent der Befragten angegeben, ChatGPT zu nutzen. Außerdem spielen bei den Jugendlichen KI-Angebote von Snapchat, Google KI und DALL-E eine Rolle.
Wolfgang Kreißig, Präsident der LFK, sagte: "Angesichts der wachsenden Relevanz generativer KI ist es unabdingbar, Bildungsangebote im Bereich Medienkompetenz gezielt um den Aspekt KI zu erweitern und junge Menschen umfassend auf den Umgang mit diesen Technologien vorzubereiten."
83 Prozent der Jugendlichen gaben an, sich für Nachrichten zu interessieren, sowohl zum Weltgeschehen als auch zu Ereignissen in der eigenen Region. Informationen dazu erhielten sie aus Gesprächen im persönlichen Umfeld, durch Radio und Fernsehen sowie in den sozialen Medien. Jeweils rund ein Drittel der Jugendlichen nutzt der Studie zufolge Instagram, Youtube und Tiktok, um sich über aktuelle Ereignisse zu informieren.
Ein Teil der Jugendlichen sagte aber auch, dass die Vielzahl negativer Meldungen sie belaste. Daher versuchten sie manchmal bewusst, Nachrichten zu vermeiden.
61 Prozent der Jugendlichen gaben an, dass sie im letzten Monat auf Fake News gestoßen waren. 2021 lag dieser Wert noch bei 42 Prozent, 2023 bei 58 Prozent. Die Jugendlichen nehmen auch häufiger beleidigende Kommentare und extreme politische Ansichten wahr: 57 Prozent sagten, sie hätten damit im vergangenen Monat zu tun gehabt, 2023 waren dies noch 51 Prozent. 54 Prozent berichteten über Erfahrungen mit extremen politischen Ansichten, 2023 waren es nur 42 Prozent. 25 Prozent hatten ungewollt Kontakt mit pornografischen Inhalten, 2023 waren es 23 Prozent. 11 Prozent gaben an, sie seien online persönlich beleidigt worden. Dieser Wert ist gesunken, 2023 waren es noch 14. Prozent.
Laut Studie berichten Mädchen im Vergleich zu Jungen häufiger von beleidigenden Kommentaren, sowohl allgemeiner Natur als auch gegen sie persönlich: 60 Prozent der Mädchen gaben an, sie seien im Internet auf beleidigende Kommentare gestoßen, 12 Prozent berichteten von persönlichen Beleidigungen. Bei den Jungen hatten 54 Prozent beleidigende Kommentare gesehen, 10 Prozent waren persönlich beleidigt worden.
29 Prozent der 12- bis 19-Jährigen berichteten von sexueller Belästigung. 36 Prozent der Mädchen gaben an, sie erlebten mindestens einmal im Monat oder häufiger sexuelle Belästigung, bei den Jungen waren es 23 Prozent.
lbw/dir
Zuerst veröffentlicht 29.11.2024 12:20 Letzte Änderung: 29.11.2024 15:51
Schlagworte: Medien, Jugend, Mediennutzung, Studien, JIM-Studie, lbw, Roether, NEU
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