Britische Fernsehprogramm-Exporte sinken leicht auf 2,2 Milliarden Euro - epd medien

06.01.2025 12:53

Britischer TV-Exporterfolg: "Planet Earth III" mit Erzähler David Attenborough

London (epd) Die britischen Fernsehprogramm-Exporte haben sich 2023/24 auf 1,82 Milliarden Pfund (2,2 Milliarden Euro) summiert. Das war ein Rückgang um zwei Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wie die britische Handelsvereinigung Pact (Producers Alliance for Cinema and Television) am 29. November in London mitteilte. Der neue Exportbericht entstand mit Unterstützung von BBC Studios, ITV Studios, All3Media International und Fremantle.

"Dieser Jahresbericht spiegelt die Herausforderungen wider, denen sich die Industrie in den letzten paar Jahren gegenübersieht, und markiert das sehr unterschiedliche Bild und die Widersprüche, die die britischen Vertriebsfirmen erlebt haben", erklärte Pact-Chef John McVay. "Aber es zeigt auch die Stärke und Hartnäckigkeit der Branche, ebenso wie die anhaltende Qualität der britischen Fernsehinhalte." Als Herausforderungen nannte Pact unter anderem "den Zustand der Weltwirtschaft, die Streiks der Autoren und Schauspieler, die Lebenshaltungskosten, steigende Produktionskosten" und strategische Veränderungen bei US-Studios.

USA bleiben wichtigster Markt

Wichtigster Importeur britischer TV-Programme blieben auch 2023/24 die USA mit 593 Millionen Pfund (717 Millionen Euro), ein Wachstum um 13 Prozent. Das war rund ein Drittel aller Exporte. Danach folgte Australien mit 160 Millionen Pfund auf Platz zwei. Auf Platz drei lag erneut Deutschland: Mit 118 Millionen Pfund (143 Millionen Euro) ergab sich ein Zuwachs um acht Prozent.

Danach folgten die nordischen Länder mit 104 Millionen Pfund, Kanada mit 89 Millionen Pfund und Frankreich mit 81 Millionen Pfund (minus 21 Prozent) auf den Plätzen vier bis sechs. Nach Kontinenten lag bei den britischen Exporten Nordamerika mit 743 Millionen Pfund an der Spitze vor Europa mit 559 Millionen Pfund.

Dabei blieben fertige Fernsehproduktionen mit 1,02 Milliarden Pfund der wichtigste Teil der britischen TV-Programmexporte. Es folgten internationale Produktionen mit 325 Millionen Pfund, Formate mit 216 Millionen Pfund und Koproduktionen mit 120 Millionen Pfund.

"Boat Story" und "Doctor Who" beliebt

Zu den beliebtesten britischen Fernsehprogramm-Exporten gehörten die dramatischen Programme "Boat Story", "Champion" und "The Tourist" (alle All3Media International), "Doctor Who" - The Specials" und "The Mallorca Files" (beide BBC Studios), "Vigil" (ITV Studios) und "Sullivan's Crossing" und "Alice & Jack" (beide Fremantle), die Doku-Serie "Planet Earth III" (BBC Studios) und die Reality-Programme "America's Got Talent" (Fremantle), "The Voice" und "Love Island" (beide ITV Studios).

Nach Genres entfielen beim britischen TV-Export 43 Prozent auf dramatische Programme. Dahinter lagen Unterhaltung mit 27 Prozent und Dokumentationen mit 17 Prozent.

Louise Pedersen, die Geschäftsführerin von All3Media International, erklärte: Die Vertriebe arbeiten hart bei Mehrfachrechten und Umsatzströmen, um das Einkommen für die Produzenten zu maximieren. Der Rückgang bei der Finanzierung von USA-Koproduktionen sollte jedoch nicht ignoriert werden."

"Unglaubliche Resonanz"

Janet Brown, Präsidentin, Global Content Sales, BBC Studios, stellte fest: "Trotz einer sich entwickelnden und auch in Mitleidenschaft gezogenen globalen Landschaft bei Inhalten haben britische Inhalte weiterhin eine unglaubliche Resonanz in der ganzen Welt."

Für die Zukunft setzen die britischen Fernsehprogramm-Exporteure auf wachsende Exporte nach Nordamerika, Lateinamerika (Mexiko) und Europa (Niederlande). 2023/24 verkauften die Briten Programme für 27 Millionen Pfund nach Südafrika (elfter Platz), für 23 Millionen Pfund nach Indien und für 17 Millionen Pfund nach China.

ebe



Zuerst veröffentlicht 06.01.2025 13:53

Schlagworte: Medien, Großbritannien, ebe, Pact, McVay, TV-Exporte

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