24.01.2025 10:46
Leipzig (epd). Junge Menschen, die Inhalte von Funk, dem Jugendangebot von ARD und ZDF nutzen, fühlen sich in den Formaten gut repräsentiert. In einer Befragung des Leipziger Medienwissenschaftlers Sven Stollfuß gaben drei Viertel (76,1 Prozent) der befragten Funk-Nutzer an, sie sähen die Interessen der 14- bis 29-Jährigen gut vertreten. Zwei Drittel (66,3 Prozent) sahen auch ihre Lebensrealität gut abgebildet.
Für die Studie "Funk im Medienalltag der Nutzerinnen und Nutzer", deren Ergebnisse im Januar in der Zeitschrift "Media Perspektiven" veröffentlicht wurden, wurden von Juli bis September 2022 in einer Online-Umfrage 17.049 Funk-Nutzerinnen und -Nutzer nach ihrem Nutzungsverhalten befragt. Die Untersuchung wurde von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.
95 Prozent der Befragten halten es für wichtig, dass es in Sozialen Netzwerken wie Instagram öffentlich-rechtliche Inhalte gibt. Nur ein Fünftel der Befragten sagten, sie würden Funk-Formate auch nutzen, wenn sie nicht über Soziale Medien abrufbar wären. Die meisten nutzten Funk-Inhalte auf Instagram (95 Prozent) oder Youtube (80 Prozent). Über Spotify riefen ein Drittel der Befragten Funk-Fomate ab, nur jeweils ein Fünftel gaben an, dass sie auch die Mediatheken von ARD und ZDF nutzen.
84,8 Prozent der Befragten gaben an, sie nutzten die Inhalte von Funk, weil es dort Geschichten gebe, die sie interessieren. 82,9 Prozent sagten, die Themen der Inhalte von Funk würden zu ihnen passen. 78,9 Prozent gaben als Nutzungsgrund an, sie würden durch Funk Neues kennenlernen. 70 Prozent nannten Unterhaltung als Nutzungsgrund, 68 Prozent bezeichneten Funk als zuverlässige Informationsquelle. Die jeweiligen Hosts waren für knapp die Hälfte der Befragten ein Grund, die Formate zu nutzen. Nur vier Prozent der Funk-Nutzer nannten den Austausch mit anderen als Grund, Funk-Inhalte zu nutzen.
Die Studie kommt zu dem Schluss, dass Funk mit seinen Social-Media-Angeboten den Ansprüchen der Zielgruppe weitgehend gerecht zu werden scheint. Allerdings sah sich ein Drittel der Befragten inhaltlich nicht hinreichend abgeholt. Stollfuß empfiehlt daher den Machern von Funk, das Verständnis für die Zielgruppe weiter zu vertiefen und die Inhalte kontinuierlich zu überprüfen.
Die Nutzer würden zwar über die Sozialen Netzwerke gut erreicht, schreibt der Medienwissenschaftler, gibt jedoch zu bedenken, dass das Ausspielen von Inhalten über Instagram oder andere Netzwerke die Abhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks von Drittplattformen verstärkt.
Funk, das Content-Netzwerk von ARD und ZDF für ein junges Publikum, bietet seit Oktober 2016 Formate auf Youtube, Instagram, funk.net und anderen Plattformen an. Es richtet sich an 14- bis 29-Jährige. Nach Angaben von ARD und ZDF kannten 2024 88 Prozent der Zielgruppe das Content-Netzwerk. 78 Prozent haben Funk-Inhalte bereits genutzt. Derzeit werden rund 60 Funk-Formate regelmäßig publiziert. Sie verzeichnen 17,1 Millionen Abonnements auf Youtube, 8,1 Millionen Follower auf Instagram, 7,8 Millionen Abonnements auf Tiktok, 1,2 Millionen Abonnements auf Spotify und 1,1 Millionen Subscriptions auf Snapchat.
sjr
Zuerst veröffentlicht 24.01.2025 11:46
Schlagworte: Medien, Jugend, ARD, ZDF, Internet, soziale Netzwerke, Medienwissenschaft, Studien, Mediennutzung, sjr
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