30.01.2025 21:19
Berlin (epd). Die Fehler des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) bei der Berichterstattung über Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar sollen ab kommender Woche in einer externen Kommission aufgearbeitet werden. RBB-Intendantin Ulrike Demmer sprach am Donnerstagabend vor dem RBB-Rundfunkrat von schwerwiegenden journalistischen Fehlern, die passiert seien. Dafür entschuldigte sich Demmer bei dem Bundestagsabgeordneten Gelbhaar.
Am Montag werde ein interdisziplinär besetztes Team mit den Ermittlungen starten, sagte Demmer weiter. Diese sollen zwei Wochen andauern. Anschließend solle es eine Woche Zeit für die Evaluierung geben, sagte die Intendantin. Demnach kann bis Ende Februar mit Ergebnissen gerechnet werden. Chefredakteur David Biesinger sagte vor dem Rundfunkrat, es würden Konsequenzen gezogen, sobald die externen Analyse vorliege.
Kritik gab es unter anderem an der Fehleraufarbeitung des RBB. Der Vorsitzende des Kirchenparlaments der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Präses Harald Geywitz, sprach als Rundfunkratsmitglied von einer "erschreckenden Salamitaktik" des Senders.
Der RBB hatte in der vergangenen Woche "schwerwiegende Fehler" bei der Berichterstattung über die Belästigungsvorwürfe gegen den Grünen-Politiker eingeräumt. So sei die Identität einer Zeugin nicht ausreichend überprüft worden, die für die Berichterstattung zentral gewesen sei. Zuvor waren bereits große Teile der Berichterstattung, die sich auf eidesstattliche Versicherungen gestützt hatten, zurückgezogen worden. Gelbhaar sei durch die nicht ausreichend geprüften Veröffentlichungen Unrecht getan worden, hieß es in einer Pressemitteilung des RBB in der vergangenen Woche. Gelbhaar hatte die Belästigungsvorwürfe stets zurückgewiesen.
lob
Zuerst veröffentlicht 30.01.2025 22:19 Letzte Änderung: 31.01.2025 15:56
Schlagworte: Medien, Rundfunk, Affären, Gelbhaar, RBB, lob, NEU
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