13.02.2025 09:23
Mainz (epd). Zur umstrittenen Publikumsauswahl für die Fernseh-Wahlsendung "Schlagabtausch" vom 6. Februar haben den ZDF-Fernsehrat bislang 124 Eingaben erreicht. "Beim weit überwiegenden Teil handelt es sich um Nachfragen oder allgemein kritische Anmerkungen zur Auswahl des Studiopublikums", teilte die Geschäftsstelle des Aufsichtsgremiums dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag auf Anfrage mit.
Einige Beschwerdeführer hätten darüber hinaus dargelegt, worin eine konkrete Verletzung von Rechtsvorschriften oder Richtlinien begründet sein könnte. In diesen Fällen, die "im niedrigen einstelligen Bereich" lägen, sei die Einleitung eines förmlichen Programmbeschwerdeverfahrens durch die Vorsitzende des Fernsehrats vorgesehen, hieß es weiter.
In der von Andreas Wunn moderierten "Schlagabtausch"-Sendung der kleineren Parteien zur Bundestagswahl waren Alexander Dobrindt (CSU), Christian Lindner (FDP), Jan van Aken (Die Linke), Sahra Wagenknecht (BSW), Felix Banaszak (Grüne) und Tino Chrupalla (AfD) zu Gast. Weil das eher junge Publikum häufiger bei Aussagen von Grünen- und Linkenpolitikern applaudierte, kritisierten Politiker nach der Live-Übertragung aus Berlin die Auswahl.
Das ZDF dementierte tags darauf den Vorwurf, das Publikum sei gecastet worden. Es seien vor der Sendung unter anderem verschiedene Berliner Institutionen kontaktiert worden. "Das ist ein übliches Verfahren und erfolgt auch mit Blick auf die Möglichkeit einer kurzen Anreise des Publikums", erklärte der Sender. Eine hierzu veröffentlichte Liste der kontaktierten Institutionen enthielt zunächst irrtümlich auch die FDP-nahe Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit und den Verein Demographie Netzwerk. Später korrigierte das ZDF seine Angaben und erklärte, dass diese nicht adressiert worden seien.
nbl
Zuerst veröffentlicht 13.02.2025 10:23 Letzte Änderung: 13.02.2025 10:47
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Wahlen, Aufsicht, NEU
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