12.03.2025 11:08
Nairobi (epd). Seit ihrem Vormarsch im Ostkongo gehen die M23-Rebellen laut Menschenrechtlern gewaltsam gegen Medienschaffende und Aktivisten vor. Kämpfer der Miliz hätten Häuser durchsucht, die Arbeit unabhängiger Medien untergraben und Vertreter der Zivilgesellschaft festgehalten, erklärte "Human Rights Watch" am Mittwoch in Nairobi.
Die Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum seit der Eroberung der Millionenstadt Goma Ende Januar. "Die von Ruanda unterstützte M23-Miliz schikaniert und attackiert Aktivisten, Journalisten und friedliche Kritiker in Gebieten, die unter ihrer Kontrolle stehen", sagte die Forscherin der Organisation, Clémentine de Montjoye.
In ihrem Bericht macht die Menschenrechtsorganisation die M23-Miliz sowie die von ihr dominierte Rebellenbewegung "Alliance Fleuve Congo" auch für Hinrichtungen verantwortlich. So seien in Goma mutmaßliche Unterstützer der kongolesischen Streitkräfte geschlagen und getötet worden. Auch der Rapper und Aktivist Delcat Idengo (bürgerlicher Name: Delphin Vinywasiki) sei von M23-Kämpfern erschossen worden.
Die M23-Rebellen hatten im Osten der Demokratischen Republik Kongo zuletzt große Geländegewinne gemacht und neben Goma auch die Provinzhauptstadt Bukavu erobert. Unterstützt wird M23 von Ruanda. Bei dem Konflikt geht es unter anderem um den Zugang zu wertvollen Bodenschätzen wie Coltan.
"Human Rights Watch" hat für die Analyse nach eigenen Angaben Interviews mit mehr als zwei Dutzend kongolesischen Aktivisten sowie Medienschaffenden aus dem Kongo und dem Ausland geführt. Auch die kongolesische Regierung setzt Medienschaffende nach Angaben der Menschenrechtsorganisation bei ihrer Arbeit unter Druck.
moe
Zuerst veröffentlicht 12.03.2025 12:08 Letzte Änderung: 12.03.2025 12:27
Schlagworte: Kongo, Konflikte, Medien, Menschenrechte, Human Rights Watch, moe, NEU
zur Startseite von epd medien