27.03.2025 05:43
Washington (epd). Republikanische Politiker haben bei einer Anhörung im US-Kongress die staatlichen Zuwendungen an die nichtkommerziellen Medienkonzerne National Public Radio (NPR) und Public Broadcasting Service (PBS) infrage gestellt. Allzu lang seien Steuerzahler "gezwungen worden, für einseitige Nachrichten zu zahlen", sagte die Vorsitzende des Ausschusses für Effizienz in der Regierung, Marjorie Taylor Greene, am Mittwoch (Ortszeit) in Washington. Das müsse umgehend aufhören.
Etwa 1.000 Hörfunksender übertragen NPR-Programme, 350 lokale Fernsehsender gehören zum PBS. Die Medienfirmen und die angeschlossenen Sender finanzieren sich durch Sponsoring von Unternehmen, Spenden und Regierungsgelder. Letztere machen nur einen kleinen Teil der Einnahmen aus.
Ein Prozent des NPR-Haushalts und ungefähr 15 Prozent des PBS-Etats kämen direkt von der Regierung, berichtete die "New York Times". Örtliche NPR-Sender erhalten im Schnitt zehn Prozent ihres Haushalts von der überparteilichen und staatlich finanzierten Corporation for Public Broadcasting zur Förderung des nichtkommerziellen Rundfunks.
Präsident Donald Trump hatte sich am Dienstag für einen Stopp der Zahlungen an den nichtkommerziellen Rundfunk ausgesprochen. Dieser vertrete "sehr voreingenommene Ansichten", sagte er.
Seit Jahrzehnten kritisieren republikanische Regierungen die nichtkommerziellen Sender. Der frühere republikanische Präsident Richard Nixon verlangte Anfang der 70er Jahre, dem "liberalen" öffentlichen Rundfunk die Mittel zu entziehen. Später schlug Präsident Ronald Reagan Ähnliches vor. Die Gegner des Hörfunk- und Fernsehangebots konnten sich nie durchsetzen.
Das Meinungsforschungsinstitut Pew Research Center berichtete am Mittwoch von einer Umfrage zum Thema. 43 Prozent der befragten US-Amerikaner befürworteten, die staatliche Finanzhilfe fortzusetzen. 24 Prozent seien dagegen, und 33 Prozent seien unentschlossen. Pew befragte mehr als 9.000 Menschen.
ege
Zuerst veröffentlicht 27.03.2025 06:43 Letzte Änderung: 27.03.2025 14:54 (In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, NPR und PBS seien mit dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk in Deutschland vergleichbar. Dies ist falsch, wir haben den Satz gestrichen.)
Schlagworte: USA, Medien, Rundfunk, Parteien, Trump, NPR, PBS, ege, NEU
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