NDR-Intendantenwahl: Verwaltungsrat will über Vorgehen beraten - epd medien

07.04.2025 13:56

Nachdem die Medienmanagerin Sandra Harzer-Kux am Freitag bei der Intendantenwahl im NDR-Rundfunkrat durchgefallen ist, sehen die Personalvertretungen "Reparaturbedarf" beim Wahlverfahren. Der Verwaltungsrat kann nun einen neuen Personalvorschlag machen.

Der Rundfunkratsvorsitzende Nico Fickinger verkündete nach der Wahl, dass Sandra Harzer-Kux die Zwei-Drittel-Mehrheit im Rundfunkrat verfehlt hat

Hamburg (epd). Nach der gescheiterten Intendantenwahl beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) am Freitag hat der Verwaltungsrat des NDR nach epd-Informationen für den 28. April eine neue Sitzung anberaumt, in der über das weitere Vorgehen beraten werden soll. Laut NDR-Staatsvertrag muss das Gremium innerhalb eines Monats einen neuen Wahlvorschlag machen. Verzichtet er darauf, könnte der Rundfunkrat das Verfahren übernehmen. Der NDR hat den Termin auf Anfrage noch nicht bestätigt.

Der Verwaltungsrat hatte die Medienmanagerin Sandra Harzer-Kux zur Wahl (52) vorgeschlagen. Diese hatte am Freitag im Rundfunkrat aber nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten.

Der Redaktionsausschuss, der Gesamtpersonalrat des NDR und der Personalrat Hamburg hatten noch am Freitagabend ein "neues transparentes Auswahlverfahren" gefordert, an dem auch die Beschäftigten beteiligt werden sollten. Die Personalvertretungen teilten mit, die gescheiterte Wahl belege deutlich, "dass großer Reparaturbedarf besteht". Der Verwaltungsrat dürfe nun "nicht einfach zur Tagesordnung übergehen und den oder die Zweitplatzierte/n des Auswahlverfahrens vorschlagen".

"Zeitgemäßes Verfahren" gefordert

Die gescheiterte Wahl zeige, dass die Mitglieder des NDR-Rundfunkrats ihren Auftrag ernst nähmen, erklärten die Personalvertretungen. Das Gremium habe gezeigt, dass es sich bewusst sei, welche Bedeutung das Intendantenamt für die Zukunft des NDR habe.

Die Personalvertretungen wiesen darauf hin, dass das Wort "Wahlvorschlag" im NDR-Staatsvertrag unterschiedlich ausgelegt werden könne. Für die Zukunft forderten sie ein "zeitgemäßes Verfahren". Dafür müsse der Staatsvertrag gegebenenfalls geändert werden.

Findungskommission

Verwaltungsrat und Rundfunkrat hatten für die Suche nach der neuen Intendantin oder einem neuen Intendanten für den NDR eine Findungskommission gebildet, die aus fünf Personen bestand. Neben dem Verwaltungsratsvorsitzenden Rüdiger Hülskamp und dem Rundfunkratsvorsitzenden Nico Fickinger hatten der Findungskommission nach epd-Informationen auch die Verwaltunsratsmitglieder Detlef Ahting, Uta-Maria Kuder und Karola Schneider angehört. Die Findungskommission hatte auch eine Unternehmensberatung eingeschaltet.

Nach epd-Informationen hatte es im Rundfunkrat Kritik an der mangelnden Transparenz des Auswahlverfahrens gegeben. Auch habe Harzer-Kux bei ihrer Präsentation vor dem Rundfunkrat nicht überzeugt.

dir



Zuerst veröffentlicht 07.04.2025 15:56 Letzte Änderung: 07.04.2025 16:32

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Personalien, Gremien, NEU

zur Startseite von epd medien