11.04.2025 03:34
Port-Au-Prince (epd). Die Journalistenorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) hat empört auf die gewaltsame Entführung und Todesdrohung gegen einen haitianischen Journalisten reagiert. Roger Claudy Israël, der Gründer des lokalen Radiosenders RC FM, war am 31. März in der Stadt Mirebalais im Zentrum Haitis während einer Offensive bewaffneter Banden entführt worden. In den sozialen Medien tauchte ein Video auf, das den Radiojournalisten und seinen Bruder zeigt, wie sie vor bewaffneten Männern knien, die damit drohen, sie zu töten.
RSF forderte die internationale Gemeinschaft am Donnerstag (Ortszeit) auf, "unverzüglich zu handeln, um Journalisten zu schützen, die in Haiti mit Unsicherheit und Terror konfrontiert sind". Die neuesten Gewalttaten seien Teil eines "beunruhigenden Musters der anhaltenden Gewalt" gegen den Journalismus in Haiti.
Auch der Journalist Jean Christophe Collègue gilt seit dem Angriff auf Mirebalais verschwunden. Laut lokalen Medien wurde seine Wohnung angezündet, und der letzte Anruf auf seinem Telefon sei von einem bewaffneten Kriminellen entgegengenommen worden, berichten lokale Medien.
RSF erklärte, in Haiti seien "die staatlichen Institutionen zusammengebrochen, und der Einfluss bewaffneter Gruppen wächst". Am 13. März waren die Büros des Medienunternehmens Radio Télévision Caraïbes (RTVC) in der Hauptstadt Port-au-Prince in Brand gesetzt worden. In den vergangenen fünf Jahren wurden laut der Organisation acht Journalisten getötet. Auf der weltweiten RSF-Rangliste der Pressefreiheit steht Haiti derzeit auf Platz 93 von 180 Staaten.
phg
Zuerst veröffentlicht 11.04.2025 05:34 Letzte Änderung: 11.04.2025 12:51
Schlagworte: Haiti, Medien, Kriminalität, RSF, phg, NEU
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