Heufer-Umlauf bereut Bloßstellen von Menschen vor der Kamera - epd medien

16.04.2025 05:43

Hamburg (epd). Fernsehmoderator Klaas Heufer-Umlauf bereut Witze auf Kosten anderer aus früheren Jahren seiner TV-Karriere. Dass er 2012 seinen Moderationspartner Joko Winterscheidt in einer TV-Show aufgefordert habe, eine Messehostess an Brust und Po zu fassen, sei "damals wie heute absolut falsch", sagte Heufer-Umlauf dem Magazin "Stern". Passiert sei das wegen fehlender Sensibilität und mangelndem Bewusstsein für eine Grenzüberschreitung.

"Einfach null Gespür dafür, dass man da jemandem etwas zumutet, diese Frau in eine unangenehme Situation bringt, sie bloßstellt", sagte der 41-Jährige. Mit der Kamera als Machtinstrument habe man die Kontrolle darüber, wie eine Szene am Ende aussieht.

"Das Aburteilen über Leute, fehlende Awareness - merkt man oft erst im Nachhinein."

"Zum Glück habe ich danach Leuten zuhören dürfen, die mehr Ahnung hatten als ich", sagte Heufer-Umlauf. Es gebe nicht den einen Moment, in dem man aufwache und alles verstehe. Das komme Schritt für Schritt. "Das Aburteilen über Leute, fehlende Awareness - merkt man oft erst im Nachhinein", sagte der Moderator in dem am Mittwoch in der "Stern"-Printausgabe erschienenen Interview.

Kritik übte Heufer-Umlauf an jenen, die sich als Gegenbewegung zur sogenannten Wokeness sehen. So zu tun, als sei die Woke-Bewegung eine Untergrundbewegung, die die Gesellschaft untergraben will, finde er "einigermaßen lächerlich". "Nur weil sich eine beträchtliche Anzahl von Menschen mehr Aufmerksamkeit und Sensibilität für unterschiedliche kleine und größere Minderheiten oder auch nur Lebenskonzepte wünscht, muss man nicht gleich so tun, als verursachte gesteigerte Bereitschaft zur Toleranz eine Katastrophe", sagte Heufer-Umlauf.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

kfr



Zuerst veröffentlicht 16.04.2025 07:43 Letzte Änderung: 16.04.2025 11:05

Schlagworte: Medien, Fernsehen, Leute, Heufer-Umlauf, kfr, NEU

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