19.04.2025 09:24
Nairobi/Addis Abeba (epd). Die äthiopische Zeitung "Addis Standard" beklagt die Durchsuchung ihrer Redaktionsräume. Wie die unabhängige Zeitung, die eine der wichtigsten des Landes ist, am Freitagabend mitteilte, beschlagnahmte die Polizei Computer und Telefone in der Redaktion und im Haus eines Redakteurs. Die Razzia erfolgte demnach bereits am Donnerstag.
Vorübergehend festgenommene Mitarbeitende seien wieder freigelassen worden, hieß es in einer unter anderem auf der Internetplattform X verbreiteten Erklärung. Die Redaktion äußerte ihre Sorge darüber, dass die beschlagnahmten Geräte weiter in den Händen der Polizei seien. Dies mache die Kommunikationskanäle anfällig. Die Polizei habe die Redaktion gewarnt, keine Informationen über die Razzia an die Öffentlichkeit zu geben.
Die Pressefreiheit in Äthiopien ist seit Jahren unter Druck. Auf der Rangliste der Pressefreiheit von "Reporter ohne Grenzen" steht das Land am Horn von Afrika auf Platz 141 von 180. Medienschaffende fürchten bei kritischer Berichterstattung Konsequenzen. Fünf Journalisten sind nach Angaben von "Reporter ohne Grenzen" aktuell aufgrund ihrer Arbeit in Haft.
"Addis Standard" berichtet unter anderem über Entwicklungen in Politik und Gesellschaft in Äthiopien. Auch Menschenrechtsthemen spielen dabei eine Rolle, ebenso wie der schwelende Konflikt in der Tigray-Region im Norden des Landes.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
bme
Zuerst veröffentlicht 19.04.2025 11:24
Schlagworte: Äthiopien, Medien
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