"taz" war Ziel eines Cyberangriffs am Tag der Bundestagswahl - epd medien

25.04.2025 09:58

Berlin (epd). Die Berliner Tageszeitung "taz" ist am Tag der Bundestagswahl von einem "massiven Cyberangriff" betroffen gewesen. Die Webseite der "taz" sei am 23. Februar für mehrere Stunden nicht erreichbar gewesen, teilte die Zeitung am Freitag mit. Einer eigenen Recherche zufolge sei der Angriff vermutlich politisch motiviert gewesen.

"Hinter der Attacke steht mutmaßlich eine ungarische Gruppe, die unter dem Namen 'Hano' auftritt", erklärte die "taz". "Sie hatte in den letzten zwei Jahren gezielt regierungskritische Medien in Ungarn attackiert." Auch das International Press Institute in Wien, laut Mitteilung ein Kooperationspartner der Tageszeitung, sei bereits Opfer der Angreifer geworden.

Bei dem Angriff am Wahlsonntag habe es sich um eine sogenannte DDoS-Attacke gehandelt, bei der "die Webseiten der 'taz' durch eine zu große Anzahl an Anfragen überlastet wurden", hieß es weiter. Über solche Angriffe habe sich die Tageszeitung bisher aus Sicherheitsgründen bedeckt gehalten. Dieses Mal habe sich die "taz" anders entschieden, da "dem Wahltag eine besondere Bedeutung zukommt und der Fall zeigt, wie regelmäßig die Presse attackiert wird". Angriffe auf die kritische Infrastruktur der Demokratie seien längst Alltag.

Sicherheitsexperten hätten der "taz" erklärt, die Gruppe "Hano" sei "wahrscheinlich aus Ungarn, wahrscheinlich von dort finanziert und wahrscheinlich ein APT". APT sei ein Fachausdruck für eine "fortgeschrittene Bedrohung durch einen gut ausgebildeten, meist staatlich gesteuerten Angreifer"

Die "taz" erstattete den Angaben zufolge wegen des Angriffs Anzeige bei der Polizei, die Staatsanwaltschaft habe die Ermittlungen aber Anfang April eingestellt. Ein Sprecher habe erklärt, dass es keine Anhaltspunkte gebe, um Tatverdächtige zu ermitteln.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

cph



Zuerst veröffentlicht 25.04.2025 11:58

Schlagworte: Medien, Internet

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