Bundesgericht verhandelt zu Einsicht in BND-Unterlagen - epd medien

25.04.2025 14:53

Leipzig (epd). Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig verhandelt am Mittwoch die Klage eines Journalisten, der Einsicht in Unterlagen des Bundesnachrichtendienstes (BND) begehrt. Konkret geht es einem "Bild"-Reporter um eine frühere Zusammenarbeit des BND mit dem Comicproduzenten und Verlagsgründer Rolf Kauka (1917- 2000), wie das Gericht am Freitag in Leipzig mitteilte. Der BND hatte dem Kläger dazu nur einen eingeschränkten Zugang zu den Unterlagen gewährt. (BVerwG 10 A 1.24)

In der Begründung des BND hieß es: Weitergehenden Nutzungsansprüchen stünden zwingende Gründe des Quellen- und Methodenschutzes sowie des Schutzes der Identität der beim BND Beschäftigten entgegen. Die Sperrerklärungen waren zwischenzeitlich von dem zuständigen Fachsenat des Bundesverwaltungsgerichts im März 2024 bestätigt worden (BVerwG 20 F 5.22). Das Verfahren wird nun fortgesetzt.

Kauka gilt als Erfinder von mehr als 80 Comicfiguren, darunter sind auch die Füchse "Fix und Foxi". Den nach ihm benannten Verlag gründete er nach dem Zweiten Weltkrieg und verkaufte ihn 1973, behielt aber die Rechte an seinen Figuren. Zu Kaukas BND-Verbindung hatte die "Bild"-Zeitung 2020 spekuliert.

Umstritten ist der Verleger mit mutmaßlicher NS-Vergangenheit unter anderem auch, weil er einigen seiner Comicfiguren antisemitische und rassistische Aussagen in den Mund legte. Laut einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" von 2022 soll Kauka nach dem Zweiten Weltkrieg seine Biografie frisiert und sich als "Mitläufer" bezeichnet haben, um eine Buchverlags-Lizenz zu erhalten.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

lob



Zuerst veröffentlicht 25.04.2025 16:53

Schlagworte: Bundesgerichte, Medien

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