28.04.2025 13:54
Berlin (epd). Der Publizist Wolfram Weimer (60) soll neuer Staatsminister für Kultur und Medien werden. CDU-Chef Friedrich Merz stellte diese und weitere Personalien für die künftige Regierung am Montag in Berlin dem CDU-Präsidium vor, wie die Partei mitteilte. Weimer war lange als Journalist tätig. Er ist auch Autor zahlreicher Sachbücher, unter anderem veröffentlichte er "Das konservative Manifest" und "Sehnsucht nach Gott".
Der im hessischen Gelnhausen geborene Weimer blickt auf eine Karriere an der Spitze bekannter Publikationen zurück. Nach Wehrdienst und Studium der Geschichte, Politikwissenschaften, Germanistik und Volkswirtschaft in Frankfurt am Main und Washington schrieb er seine Doktorarbeit über die erste Geschäftsbank in den USA. Ab 1990 arbeitete er für die "Frankfurter Allgemeine Zeitung", unter anderem als Korrespondent in Madrid.
Danach wechselte Weimer zur "Welt" und wurde 1998 erst stellvertretender Chefredakteur und im Jahr 2000 Chefredakteur. Er trieb die Modernisierung der Marke voran und setzte unter anderem die Internetadresse www.welt.de direkt unter den Titel der Zeitung.
Nach der Zusammenlegung von "Welt" und "Berliner Morgenpost" führte Weimer ab 2002 beide Blätter. Noch im selben Jahr entschied er sich, den Axel-Springer-Verlag zu verlassen, und widmete sich anschließend der Gründung des Magazins "Cicero", das 2004 erstmals erschien. Auch dort war Weimer Chefredakteur.
2010 wechselte Weimer zum "Focus" und übernahm kurze Zeit später den Chefredakteursposten, allerdings nur bis zum Sommer 2011. Danach startete er mit der Weimer Media Group sein eigenes Verlagshaus, das unter anderem die Börsenzeitung "WirtschaftsKurier" und das Debattenmagazin "The European" übernahm. Weimer führt die Gruppe zusammen mit seiner Frau Christiane Goetz-Weimer, mit der er drei Söhne hat.
Die Weimer Media Group teilte mit, dass Weimer die Verlagsgruppe mit sofortiger Wirkung verlässt und damit die Geschäftsführung niederlegt. Auch den Posten des Chefredakteurs von "The European" gebe er auf. Seine Ehefrau Christiane Goetz-Weimer werde alleinige Geschäftsführerin. Sie startete ihre Karriere als Redakteurin der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" und gehörte zur Gründungsredaktion der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". 2001 gründete sie den CH. Goetz Verlag, der sich heute auf Sachbücher aus Wirtschaft und Politik, belletristische Sammelbände und Biografien konzentriert.
Weimer ist seit Schaffung des Amts der siebte Kulturstaatsminister. Als ersten Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien hatte 1999 der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) den Publizisten und Verleger Michael Naumann (SPD) berufen. Zuletzt hatte Claudia Roth (Grüne) das Amt inne.
Das Amt des Kulturstaatsministers ist im Kanzleramt angesiedelt. Zu den Aufgaben zählen Kunst- und Kulturförderung, Denkmalschutz, die Erinnerungspolitik, die Filmförderung des Bundes sowie medienpolitische Angelegenheiten, die nicht in die Zuständigkeit der Länder fallen.
Bundesminister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung soll Karsten Wildberger (56) werden, wie die CDU bekanntgab. Er ist derzeit noch CEO der Ceconomy AG, zu der unter anderem die Elektronik-Handelsketten MediaMarkt und Saturn gehören. Wildberger habe den Ceconomy- Aufsichtsrat um eine einvernehmliche kurzfristige Entbindung von seinen Aufgaben zum 5. Mai 2025 gebeten, teilte das Unternehmen mit.
cne/co/cph/rid
Zuerst veröffentlicht 28.04.2025 09:52 Letzte Änderung: 28.04.2025 15:54
Schlagworte: Bundesregierung, Parteien, Koalition, Kultur, Medien, Personalien, Goetz-Weimer, WIldberger, cph, rid, co, cne, NEU
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