Initiative Save Social kritisiert Einfluss von Tech-Konzernen - epd medien

01.05.2025 07:40

Hamburg (epd). Kein Posten, Liken und Swipen: Die bundesweite Initiative Save Social ruft für Samstag zum #SaveSocialDay auf. Handy-Nutzende sollen an diesem Tag auf Youtube, Facebook, Instagram, WhatsApp, Tiktok oder Twitch verzichten, um gegen den zunehmenden Einfluss von Tech-Plattformen auf die Gesellschaft zu demonstrieren.

"Aktuell bestimmen vor allem US-amerikanische und chinesische Tech-Konzerne über Informationen und öffentliche Debatten im digitalen Raum", erklärte Save-Social-Mitgründer Björn Staschen. Dies führe zu einer Konzentration von Meinungsmacht, "die unsere Demokratie gefährdet", sagte der 51-jährige Journalist und Medienwissenschaftler aus Hamburg dem epd.

Organisationen posten auf Alternativ-Plattformen

Dem Aufruf folgen Organisationen wie Greenpeace oder Campact, die am Samstag - an dem auch der Internationale Tag der Pressefreiheit begangen wird - nichts auf Youtube, Instagram oder TikTok, sondern nur auf alternativen Plattformen posten wollen. "Ohne uns Nutzende sind die Big-Tech-Plattformen nichts", sagte Staschen. "Wir müssen uns bewusst werden, dass wir gemeinsam etwas bewegen können. Wenn wir alle nichts posten, wird es schön still."

Auf der Plattform WeAct von Campact hat eine Save-Social-Petition bereits mehr als 250.000 Unterstützende, darunter Verbände, Gewerkschaften, Stiftungen sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Medien, Kunst, Musik und Wissenschaft. "Wir wollen, dass alternative Netzwerke gestärkt und auf Monopolplattformen der Big-Tech-Konzerne ein fairer und offener Austausch gesichert wird", sagte Staschen. Es gehe darum, für die demokratische Kraft des Internets einzutreten. "Das Internet gehört uns allen, wir müssen es von der Dominanz der Monopolkonzerne befreien."

Intransparente Algorithmen

Wer aktuell große Plattformen nutze, müsse für den Zugang persönlichste Daten preisgeben, gleichzeitig filterten Algorithmen intransparent, was Nutzende zu sehen bekommen und was nicht. Diese Algorithmen folgten nur den Gesetzen der Aufmerksamkeitsökonomie und nicht journalistischen Standards. "Die Folge ist eine Flut von Hass, Häme, Hetze und Desinformation, die unsere Demokratie und Menschen gefährden", sagte Staschen.

Die Initiative fordert die Europäische Union, Bund und Länder auf, verstärkt in die Entwicklung und Nutzerfreundlichkeit alternativer Plattformen zu investieren. Öffentliche Institutionen sollten ihre Inhalte auch auf offenen Plattformen zur Verfügung stellen.

lnh



Zuerst veröffentlicht 01.05.2025 09:40

Schlagworte: Internet, Medien, Save Social, Staschen, lnh

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