05.05.2025 09:27
Berlin (epd). Die Barrierefreiheit bei großen privaten Fernsehsendern macht weiter Fortschritte. Das geht aus dem 12. Monitoring-Bericht der Medienanstalten zur Barrierefreiheit hervor, der am Montag in Berlin vorgestellt wurde. Der jährliche Bericht zeige, wie ernst Anbieter diese Verantwortung nehmen, hieß es weiter. Erfasst würden Untertitel, Audiodeskription, Gebärdensprache, Leichte Sprache sowie die Zugänglichkeit von Mediatheken und Apps. Insbesondere bei Untertiteln seien Fortschritte erkennbar.
So habe ProSiebenSat.1 etwa die Untertitelungsquote des linearen und non-linearen Angebots im Vergleich zum Vorjahr um fast vier Prozentpunkte gesteigert (2023: 37 Prozent). So liegt die Quote im Durchschnitt bei 40,8 Prozent für die Sender Sat.1, ProSieben, Kabel Eins, Sixx und ProSieben Maxx.
Auch RTL Deutschland mit RTL, RTL Zwei, VOX, Super RTL und Nitro habe seinen Anteil der Untertitelung seines linearen und non-linearen Angebots auf durchschnittlich 25,4 Prozent erhöht, hieß es weiter. Damit hat RTL Deutschland eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte erreicht (2023: 23 Prozent). Untertitelt würden hauptsächlich die reichweitenstärksten Formate, neben Spielfilmen vorwiegend Shows und Doku-Soaps.
Auch die großen Streamingdienste bauten ihre barrierefreien Angebote weiter aus. Joyn etwa ergänzte seine Plattform um zusätzliche Livestreams mit Gebärdensprache und Audiodeskription. RTLplus bietet barrierefreie Inhalte zunehmend auch im Archivbereich an. Amazon Prime Video erreicht mit 99 Prozent untertiteltem linearen Angebot nahezu vollständige Barrierefreiheit in diesem Bereich.
"Der Bericht macht aber auch deutlich: Der Großteil der barrierefreien Angebote konzentriert sich weiterhin auf die beiden größten privaten Sendergruppen. Bei kleineren Sendern bleibt der Ausbau überschaubar", hieß es.
Die Teilnahme an der aktuellen Abfrage war freiwillig. Den Angaben zufolge beteiligten sich an der Befragung für das Jahr 2024 von 222 angeschriebenen privaten Sendern insgesamt 141 und damit mehr als 64 Prozent der Programme mit bundesweiter Zulassung, die derzeit auf Sendung sind (Stand: 1. März 2023). Seitens der angeschriebenen Streamingportale, sofern sie für Live-Content über eine Rundfunkzulassung verfügen, lagen den Angaben zufolge Antworten von Amazon Prime, Wow, Joyn sowie RTL+ vor.
ema
Zuerst veröffentlicht 05.05.2025 11:27 Letzte Änderung: 05.05.2025 12:24
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Behinderung, Landesmedienanstalten, Barrierefreiheit, ProSiebenSat.1, RTL, ema, NEU
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