Ausstellung "World Press Photo" bis Anfang Juni in Hamburg - epd medien

06.05.2025 12:37

Die neunjährige Angelina auf ihrem Bett im ukrainischen Dorf Borshchiwka, das unter russischer Besatzung war. Das Mädchen leidet seitdem unter Angststörungen

Hamburg (epd). Im Altonaer Museum in Hamburg ist ab Mittwoch die Ausstellung "World Press Photo 2025" zu sehen. Die Wanderausstellung wird während ihrer ersten Station in Deutschland bis zum 2. Juni in der Hansestadt gezeigt, wie das Museum am Dienstag mitteilte. Die Werke der insgesamt 42 Preisträgerinnen und Preisträger des diesjährigen "World Press Photo Awards" werden in mehr als 80 Städten in rund 50 Ländern präsentiert. Weitere Stationen in Deutschland sind Balingen in Baden-Württemberg und Flensburg.

Das Pressefoto des Jahres 2025 machte die palästinensische Fotografin Samar Abu Elouf. Es zeigt einen neunjährigen Jungen aus dem Gaza-Streifen, der bei einem israelischen Angriff in Gaza-Stadt beide Arme verlor. Die Themen der Ausstellung reichen von der Dokumentation politischer Auseinandersetzungen und deren Einflüssen auf das Privatleben bis zur fotografischen Schilderung der Klimakatastrophe. Zahlreiche Beiträge setzen sich zudem mit Krieg und Migration auseinander.

Kritik an Foto-Paarung

Eine unabhängige internationale Jury wählte die prämierten Beiträge aus mehr als 59.000 Einsendungen von 3.778 Teilnehmenden aus 141 Ländern aus. Die Stiftung "World Press Photo" zeichnet seit 1955 jedes Jahr die besten internationalen Pressefotografien des jeweiligen Vorjahres mit dem "World Press Photo Award" aus.

Kritik gab es in diesem Jahr an der Entscheidung der Stiftung, wieder russische Fotografen zum Wettbewerb einzuladen. Bei den Gewinnern in der Kategorie Europa sorgte zudem die Paarung zweiter Bilder für Proteste: Ein Foto von Florian Bachmeier zeigt ein traumatisiertes ukrainisches Mädchen, das auf einem Bett liegt, während das andere Foto - aufgenommen von der in Russland lebenden deutschen Fotografin Nanna Heitmann - einen schwer verletzten russischen Soldaten in einem Feldhospital abbildet.

Laut einem Bericht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) entschuldigten sich Jury und Organisaton inzwischen dafür. "Es gibt einen offensichtlichen Unterschied zwischen einem Kind, das unter den Auswirkungen des Krieges leidet, und dem Leiden eines Soldaten der Invasionstruppen, die dieses Leid verursachen", hieß es demnach.

lnh/rid



Zuerst veröffentlicht 06.05.2025 14:37 Letzte Änderung: 06.05.2025 15:12

Schlagworte: Medien, Fotografie, Ausstellungen, Florian Bachmeier, World Press Photo, Samar Abu Elouf, lnh, rid, NEU

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