06.05.2025 15:59
Mainz (epd). Der ehemalige Film- und Fernsehspielchef des ZDF Heinz Ungureit ist tot. Er starb am 3. Mai im Alter von 93 Jahren, wie ZDF-Intendant Norbert Himmler am Dienstag in Mainz mitteilte. Ungureit sei ein "Wegbereiter des deutschen Films" gewesen, sagte Himmler.
Ungureit habe an der Entstehung und Ausstrahlung zahlreicher erfolgreicher Fernsehfilme und Serien in den 70er und 80er Jahren mitgewirkt, teilte das ZDF mit. Zu den Produktionen, an denen er beteiligt war, gehörten "Tadellöser & Wolff" von Eberhard Fechner, "Ein Mann will nach oben", "Diese Drombuschs" oder "Fanny und Alexander". Diese Filme seien prägend für ihre Zeit gewesen und noch heute "unverzichtbarer Programmbestand" des ZDF, sagte Himmler. Der Fernsehspielchef habe auch Anteil daran gehabt, für das Fernsehen gedrehte Filme ins Kino zu bringen, darunter "Männer" von Doris Dörrie.
Ungureit gehörte nach Angaben des ZDF zu den "Vätern" des Film-Fernseh-Abkommens, das es Produzenten ermöglichte, das öffentlich-rechtliche Fernsehen als Ko-Finanzier für Kinofilme zu gewinnen.
Heinz Ungureit, 1931 in Bockum-Hövel (Westfalen) geboren, war zunächst als Redakteur für verschiedene Tageszeitungen tätig. 1966 ging er zur Filmredaktion der ARD in Frankfurt, die er später auch leitete. 1976 wechselte Ungureit als Hauptredaktionsleiter Fernsehspiel und Film zum ZDF nach Mainz, ab 1985 war er dort zugleich stellvertretender Programmdirektor. Er war am Aufbau des deutsch-französischen Senders Arte und der Europäischen Produktionsgemeinschaft beteiligt und koordinierte das ZDF-Filmeinkaufsbüro in New York. Von 1994 bis 1996 war er zusätzlich Jugendschutzbeauftragter des Senders. 1996 ging er in den Ruhestand. Im selben Jahr erhielt er die Besondere Ehrung beim Adolf-Grimme-Preis.
lmw/dir
Zuerst veröffentlicht 06.05.2025 17:59 Letzte Änderung: 07.05.2025 09:48
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Personalien, NEU
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