07.05.2025 10:06
Bensheim (epd). Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste hat das Hörspiel "Lélé" von Sathyan Ramesh zum Hörspiel des Monats Mai gewählt. Das Stück, das am 30. März bei HR2-Kultur erstmals gesendet wurde, erzähle "einfach eine Geschichte von zwei Menschen", schrieb die Jury in ihrer Begründung: "Die uns berührt hat. Davon brauchen wir mehr."
Das Hörspiel, bei dem Leonhard Koppelmann Regie führte, schildere die Annäherung zweier Figuren, die in einem Briefwechsel ihre Charaktere und Lebensgeschichten nach und nach entfalten, erklärte die Jury. Der Briefwechsel wirke "nicht überholt oder antiquiert, sondern ganz natürlich". Denn die Frau, gesprochen von Julia Jäger, sei im Gefängnis, der Mann, gesprochen von Matthias Habich, schreibe ihr einen Brief. Darin will er sich für ein handbesticktes Hundehalsband bedanken, das er über eine Webseite erworben hat, die handgefertigte Waren von Häftlingen vertreibt.
Besonders gelungen sei, "wie hier etwas scheinbar Altmodisches mit einer neuen Perspektive kombiniert wird", lobte die Jury. Der Autor schaffe die Porträts zweier Individualisten, von denen jeder auf seine Art einsam sei. Habich spiele Gerhard, einen Witwer und ehemaligen Lehrer "mit einer großen Portion Kauzigkeit und Selbstironie". Julia Jäger lasse "klar die Empfindsamkeit ahnen, die unter einer harten Schale liegt".
Seit Anfang des Jahres wählt die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste das Hörspiel des Monats unter allen Hörspielproduktionen des Jahrgangs aus. Eingereicht werden die Hörspiele von der ARD, von Deutschlandradio, vom SRF und vom ORF. Die Jury besteht in diesem Jahr aus der Drehbuchautorin Laila Stieler und dem Musiker Sebastian Krumbiegel. Gastgebender Sender ist der MDR.
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Zuerst veröffentlicht 07.05.2025 12:06
Schlagworte: Medien, Hörfunk, Auszeichnungen, Hörspiel, Hörspiel des Montats, DADK, dir
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