12.05.2025 09:42
Köln (epd). Einer repräsentativen Befragung zufolge ist das Vertrauen in Medien und Institutionen in Deutschland in den vergangenen zwei Jahren gestiegen. 61 Prozent der wahlberechtigten Deutschen hielten die Informationen durch Medien für glaubwürdig, das sei eine Steigerung um fünf Prozentpunkte gegenüber 2023, wie der WDR am Montag in Köln mitteilte. Der öffentlich-rechtliche Sender hatte die Erhebung bei Infratest dimap beauftragt.
Das Vertrauen in Institutionen und Medien in Deutschland insgesamt sei in den vergangenen Jahren schwankend gewesen, nun sei es wieder gestiegen. Dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk als Institution schenken den Angaben nach mehr als die Hälfte der Deutschen Vertrauen (55 Prozent, plus 2 Prozentpunkte). In Westdeutschland gaben 58 Prozent der Befragten an, in den öffentlich-rechtlichen Rundfunk großes oder sehr großes Vertrauen zu haben. In Ostdeutschland sagen 41 Prozent, dass sie den Öffentlich-Rechtlichen vertrauen.
Tageszeitungen vertrauen demnach 48 Prozent der Befragten in ganz Deutschland, auch hier ergab sich ein Plus von zwei Prozentpunkten. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für unverzichtbar halten 67 Prozent, wie der WDR mitteilte.
Infratest dimap befragte für die Studie vom 10. bis 27. April insgesamt 1.329 Wahlberechtigte in Deutschland befragt. Seit November 2015 war es die siebte Befragung in dieser Reihe.
Auch das Bundesverfassungsgericht (70 Prozent) und private Rundfunksender (26 Prozent) hätten jeweils ein Plus von vier Prozentpunkten beim Vertrauen erreicht. Bundestag (37 Prozent) und politische Parteien (20 Prozent) legten jeweils um zwei Prozentpunkte zu. Auch bei ihnen seien die Vertrauenswerte im Osten größtenteils niedriger als im Westen.
Genau wie bei den Parteien sagten 20 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage, dass sie sehr großes oder großes Vertrauen in die Kirchen haben. Bei diesen zeigte sich zu 2023 keine Veränderung.
Stark bewertet ist die Arbeit des öffentlich-rechtlichen Fernsehens bei der Berichterstattung über aktuelle Krisen und rund um die Bundestagswahl. Jeweils gut zwei Drittel halten diese für gut oder sehr gut.
Hingegen landet die Plattform TikTok nicht nur mit Blick auf Krisen und Wahl, sondern auch bei Fragen der Glaubwürdigkeit oder Ausgewogenheit durchgängig auf dem letzten Platz. Und auch die anderen sozialen Medien werden mehrheitlich für eher nicht oder gar nicht glaubwürdig gehalten. Das gilt auch bei den 18- bis 34-Jährigen. Dabei gibt diese Gruppe zugleich soziale Medien als ihre Hauptinformationsquelle zum politischen Geschehen an. Auch Jüngere vertrauen vor allem öffentlich-rechtlichen Angeboten und Tageszeitungen, wie der WDR mitteilte.
WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn sagte zu den Ergebnissen der Befragung: "Die Studie zeigt zwei große Trends, die zusammengehören. Für individuelle Information wächst die Nachfrage nach immer mehr digitalen Angeboten. Bei wichtigen Ereignissen ist und bleiben Fernsehen und Radio die meist genutzten Medien, die unverändert Millionen zusammenführen."
Meldung aus dem epd-Basisdienst
kfr/ema
Zuerst veröffentlicht 12.05.2025 05:55 Letzte Änderung: 12.05.2025 11:42
Schlagworte: Medien, Umfragen, Rundfunk, NEU
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