"Stern"-Preis 2025 für fünf journalistische Arbeiten - epd medien

15.05.2025 07:11

Hamburg/Köln (epd). Fünf journalistische Arbeiten sind am Mittwochabend mit dem "Stern"-Preis 2025 ausgezeichnet worden. Die feierliche Preisverleihung in Hamburg würdigte Beiträge aus allen Mediengattungen, die im vergangenen Jahr durch Relevanz, Recherchekraft und Erzählqualität überzeugten, wie RTL in Köln mitteilte. Der "Egon Erwin Kisch-Preis" für die beste geschriebene Reportage ging an die Wochenzeitung "Die Zeit". Preisträger ist Malte Henk. Mit seinem Beitrag "Wie weit weg ist Buchenwald?" habe er die Geschichte des Konzentrationslagers in die heutige Zeit geholt, urteilte die Jury.

Den Preis in der Kategorie Dokumentation gewannen David Körzdörfer und Düzen Tekkal für den Film "Bêmal - Heimatlos. 10 Jahre Völkermord an den Jesiden" (Radio Bremen, SWR und German Dream Productions). Körzdörfer und Tekkal schildern darin die Schicksale von vier Geschwisterpaaren, die dem Genozid an der religiösen Minderheit im Nordirak entfliehen konnten und die in Deutschland ein neues Leben begannen. Die Produktion erzeuge Nähe und Empathie, vermittle aber auch Kontext und Fakten über Massenmord, Versklavung und Vergewaltigung, würdigte die Jury.

NZZ-Bilder aus dem Jemen ausgezeichnet

Manuel Andre, Axel Hechelmann, Timian Hopf, Jan Kandzora, Max Kramer, Ina Marks, Holger Sabinsky-Wolf und Christiane Zaunitzer von der "Augsburger Allgemeinen" bekamen den Preis in der Kategorie Lokal für ihren Beitrag "Skandal um die JVA Gablingen". Sie recherchierten, wie Gefangene in der Justizvollzugsanstalt schikaniert und ihrer Rechte beraubt wurden.

"Fotogeschichte des Jahres" wurde "Sie machen das Land kaputt" von Dominic Nahr in der "Neuen Zürcher Zeitung". Dem Fotografen sei es gelungen, in den Süden des Jemen zu reisen und Zeuge zu sein, wo sonst niemand hinkomme. Seine Bilder hätten ein zerrüttetes Land, aber auch Momente trotziger Lebensfreude gezeigt, befand die Jury.

In der Sparte Investigation gewannen zwei Reporterinnen des Funk-Formats "STRG_F" (NDR): Isabell Beer und Isabel Ströh deckten für ihren Beitrag "Das Vergewaltiger-Netzwerk auf Telegram" ein Netz mit mehr als 70.000 Usern auf, die sich in dem Messenger-Dienst darüber austauschen, wie sie Frauen betäuben und ihnen sexualisierte Gewalt antun können. Neben der investigativen Leistung der Reporterinnen überzeugten die Relevanz der Enthüllung und die Hartnäckigkeit der Autorinnen bei der Überwindung von Widerständen die Jury.

Der vom Magazin "Stern" vergebene Preis wurde 2005 ins Leben gerufen worden und mehr als 15 Jahre lang nach dem Magazin-Gründer Henri Nannen (1913-1996) benannt. Dessen mögliche Verbindungen zum Nationalsozialismus führten zur Umbenennung der Auszeichnung.

lnh



Zuerst veröffentlicht 15.05.2025 09:11 Letzte Änderung: 15.05.2025 09:27

Schlagworte: Medien, Journalismus, Auszeichnungen, NEU

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