Studie: Ein Drittel verliert Kontakt zu öffentlichem Diskurs - epd medien

15.05.2025 08:56

München (epd). Rund ein Drittel der Bevölkerung droht laut einer Studie den Kontakt zum demokratischen Diskurs zu verlieren. Dies geschehe aus Überforderung, aufgrund selektiver Mediennutzung oder gezielter Abgrenzung, wie die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) am Donnerstag in München mitteilte. Besonders betroffen seien "Meinungsmitläufer", die Politik mieden und dennoch extreme Haltungen äußerten, sowie "Empörte", die nach Bestätigung ihrer Wut suchten.

Indessen sei die Mehrheit der Bevölkerung fest im demokratischen Diskurs verankert: Sie informiere sich aktiv, reflektiere unterschiedliche Positionen und bleibe anschlussfähig. Politische Meinungen entstehen laut der Studie, die die BLM gemeinsam mit dem in Köln ansässigen Rheingold-Institut und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz erstellte, nicht allein auf Basis von Fakten oder Medienkonsum. Auch Emotionen, etwa innere Spannungen oder Unsicherheiten, und der Wunsch nach Orientierung spielten eine Rolle. Damit alle Menschen am öffentlichen Diskurs teilnehmen können, müssten die Medien in der Informationsvermittlung unterschiedliche Bedürfnisse bedienen.

Grundlage der quantitativen Studie ist laut BLM die qualitativ-psychologische Studie "Moderne Mediennutzung und Meinungsbildung" (Rheingold-Institut 2022/2023) auf Basis von 32 Tiefeninterviews.

lbm



Zuerst veröffentlicht 15.05.2025 10:56 Letzte Änderung: 15.05.2025 12:29

Schlagworte: Gesellschaft, Medien, Demokratie, NEU

zur Startseite von epd medien