27.05.2025 13:29
Köln (epd). Der Fernsehsender RTL stellt seine Nachrichtensendung "RTL Direkt" zum 23. Juli nach vier Jahren ein. "Die News-Berichterstattung von RTL spielt weiterhin eine elementare Rolle, denn sie ist zu einem großen Teil mitverantwortlich für unseren Erfolg", sagte Inga Leschek, Chief Content Officer von RTL Deutschland, laut Mitteilung des Senders am Dienstag in Köln. Mit der Entscheidung reagiere RTL aber auf massive Nutzungsveränderungen.
Zugleich gewinne die unmittelbare und ausführliche Live-Berichterstattung rund um Ereignisse wie zuletzt die Beerdigung von Papst Franziskus oder die Wahl des Bundeskanzlers an Wichtigkeit für das lineare Fernsehen. "Hierfür gilt es, unsere Ressourcen zu bündeln und RTL im Wettbewerb mit den Öffentlich-Rechtlichen zu stärken. Deshalb haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, 'RTL Direkt' zur Sommerpause einzustellen", sagte Leschek.
Moderatorin Pinar Atalay bleibt den Angaben zufolge als erste Journalistin dem Haus erhalten und gehört unverändert weiter zum Moderationsteam von "RTL Aktuell". Darüber hinaus werde bereits an neuen Formaten mit ihr gearbeitet, Atalay solle unter anderem ab Herbst mit einem Talk bei NTV starten. Geplant sei auch ein weiterer Talk mit Nikolaus Blome.
"Dass die Einstellung von 'RTL Direkt' mit der Trennung von sehr geschätzten Kolleginnen und Kollegen bei RTL News in Berlin einhergeht, bedauern wir außerordentlich", sagte Martin Gradl, Geschäftsführer RTL News und NTV. Man werde im Haus nach Alternativen für sie suchen oder sie bei der Suche nach einem neuen Job unterstützen.
Wie eine RTL-Sprecherin auf epd-Anfrage bestätigte, wird auch das sogenannte Quality Board in Hamburg - das in den vergangenen Jahren vor allem für die Printausgaben von "Stern" und "Geo" tätig war - aufgelöst. Der "Stern" habe sich im Verbund mit RTL News "in den vergangenen Monaten wie geplant immer mehr zu einer erfolgreichen 360-Grad-Marke aus Print, Video und Audio entwickelt", hieß es.
Für das "notwendige Tempo in den Prozessen" entwickle der "Stern" die Struktur zur journalistischen Qualitätssicherung weiter und bündle Aufgaben wie das Fact-Checking künftig im multimedialen Team Verifikation der RTL News, so die Sprecherin. Wie viele Arbeitsplätze durch das Ende von "RTL Direkt" und des Quality Boards verloren gehen werden, sei nicht final entschieden. Derzeit werde "mit Hochdruck geprüft, ob und in welchem Umfang Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten in anderen Bereichen bestehen".
cph
Zuerst veröffentlicht 27.05.2025 15:29 Letzte Änderung: 28.05.2025 11:29
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Internet, NEU
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