Mehr als 130 Medien fordern freien Zugang nach Gaza - epd medien

05.06.2025 13:22

Berlin (epd). Mehr als 130 Medien und Pressefreiheitsorganisationen fordern den freien Zugang für Berichterstattende nach Gaza. In dem von "Reporter ohne Grenzen" und dem "Committee to Protect Journalists" initiierten Aufruf wird zudem der Schutz palästinensischer Medienschaffender angemahnt. "In den vergangenen 20 Monaten wurden fast 200 von ihnen von der israelischen Armee getötet, 45 im Zusammenhang mit ihrer Arbeit", teilte "Reporter ohne Grenzen" am Donnerstag in Berlin mit.

Zu den Unterzeichnern gehören unter anderem die französische Nachrichtenagentur AFP, die US-Agentur AP, der britische Sender BBC, die European Broadcasting Union und auch die israelische "Haaretz". Aus Deutschland hat lediglich die "taz" unterschrieben.

Appell an Regierungen und Institutionen

"Die palästinensischen Journalistinnen und Reporter in Gaza sind die einzigen Zeugen vor Ort", teilte "Reporter ohne Grenzen" weiter mit. "Sie arbeiten unter unerträglichen Bedingungen, wurden teils mehrfach vertrieben, leiden immer wieder Hunger und leben in ständiger Lebensgefahr."

"Wir sehen in der fortgesetzten Medienblockade des Gazastreifens den systematischen Versuch der israelischen Seite, Fakten zu verschleiern, Informationen aus dem Krieg zu unterdrücken und die palästinensische Presse und Bevölkerung zu isolieren", sagte Geschäftsführerin Anja Osterhaus. "Wir fordern Regierungen, Institutionen und Staatschefs auf der ganzen Welt auf, ihr Schweigen zu beenden. Sonst machen sie sich mitschuldig." Nach dem humanitären Völkerrecht sei die Tötung eines Journalisten ein Kriegsverbrechen.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

cph



Zuerst veröffentlicht 05.06.2025 15:22 Letzte Änderung: 05.06.2025 15:29

Schlagworte: Medien, Nahost, Konflikte, NEU

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