NDR verbucht Verlust von 22,8 Millionen Euro - epd medien

03.07.2025 09:09

Der NDR hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Defizit von 22,8 Millionen Euro verzeichnet - und steht dennoch finanziell besser da als erwartet.

Eingang eines NDR-Gebäudes in Hamburg

Hamburg (epd). Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hat im vergangenen Geschäftsjahr ein Defizit von 22,8 Millionen Euro verzeichnet. Wie der Sender nach der Rundfunkratssitzung am 27. Juni mitteilte, fiel das Defizit geringer aus als ursprünglich im Wirtschaftsplan vorgesehen: Geplant hatte der Sender mit einem Defizit von 47,1 Millionen Euro. Die Erträge im Jahr 2024 beliefen sich laut der Abrechnung des Wirtschaftsplans, die dem epd vorliegt, auf insgesamt 1,24 Milliarden Euro. Davon stammten 1,05 Milliarden Euro aus Rundfunkbeiträgen, das waren 5,4 Millionen Euro mehr als geplant.

Mit Werbung nahm der NDR 31,4 Millionen Euro ein, die Summe der Kapitalerträge belief sich auf 79,3 Millionen Euro. Außerdem wurden "übrige Erträge" von 85,3 Millionen Euro verbucht.

Für das Personal - also für Gehälter, soziale Aufwendungen und Altersversorgung - gab der NDR im vergangenen Jahr 487 Millionen Euro aus, 2023 waren es 381 Millionen Euro. Der Ansatz des Wirtschaftsplans wurde laut dem Bericht, den der Rundfunkrat in seiner Sitzung genehmigte, um 31 Millionen Euro überschritten. Die Aufwendungen für die Altersversorgung lagen laut Jahresabschluss um 46,6 Millionen Euro über der Planung. Grund sei eine Anpassung der angenommenen langfristigen Gehalts- und Rententrends.

Nicht besetzte Planstellen

Bei den Gehältern und sozialen Aufwendungen ergaben sich im Vergleich zur ursprünglichen Planung dagegen Minderaufwendungen von 15,6 Millionen Euro, die unter anderem auf zeitweise nicht besetzte Planstellen zurückzuführen seien. Gegenläufig wirke hier der Tarifabschluss von November 2024. Die Gehaltserhöhungen seien höher ausgefallen als prognostiziert.

Die Sachaufwendungen beliefen sich den Angaben zufolge im vergangenen Geschäftsjahr auf 738 Millionen Euro, 2023 waren es 661,7 Millionen Euro. Der Ansatz im Wirtschaftsplan wurde um 8,6 Millionen Euro überschritten. Mehrausgaben werden hier unter anderem mit der Stärkung der regionalen Berichterstattung begründet.

Im Vergleich zu den von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs ermittelten Einnahmen aus dem Rundfunkbeitrag hat der NDR im Jahr 2024 insgesamt Mehrerträge in Höhe von 48,3 Millionen Euro erzielt. Im Wirtschaftsplan war der Sender bereits von Mehrerträgen von 42,9 Millionen Euro ausgegangen. Die Mehrerträge muss der Sender in eine Rücklage übertragen, die in der Beitragsperiode 2025 bis 2028 aufgebraucht werden kann. Insgesamt schließt der NDR die Beitragsperiode von 2021 bis 2024 mit einem Überschuss in Höhe von 316,8 Millionen Euro ab.

fu/dir



Zuerst veröffentlicht 03.07.2025 11:09 Letzte Änderung: 03.07.2025 14:46

Schlagworte: Medien, Rundfunk, Finanzen, BER, NEU

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