04.07.2025 10:06
Frankfurt a.M. (epd). Die Initiative Save Social hat die ARD aufgefordert, mehr RSS-Feeds bei Podcasts anzubieten. Würde die ARD diese nicht mehr anbieten, würde sie sich von ihrem Programmauftrag für freie und unabhängige Meinungsbildung entfernen, heißt es in einem Schreiben an den ARD-Vorsitzenden und Intendanten des Hessischen Rundfunks (HR), Florian Hager, das dem epd vorliegt. "Die Abschaffung freier RSS-Feeds ist ein Rückschritt für Technikfreiheit, Medienvielfalt und damit unsere Demokratie - ein falsches Signal", schreibt die Initiative.
Ein RSS-Feed ist eine Möglichkeit, aktuelle Inhalte von Webseiten zu abonnieren und bequem in einem Feedreader zu lesen, ohne die Webseite selbst besuchen zu müssen. Bisher hätten die ARD-Anstalten für die wichtigsten Podcasts RSS-Feeds angeboten, sagte Björn Staschen, Sprecher der Initiative Save Social, dem epd. Wenn die ARD RSS-Feeds nicht als Standard anbiete, zwinge sie Nutzerinnen und Nutzer dazu, die proprietäre Audiothek-App der ARD zu nutzen oder auf Plattformen wie Spotify auszuweichen, deren Geschäftsmodelle nicht dem Gemeinwohl dienen, schreibt die Initiative Save Social. So entstehe ein technisches Monopol auf öffentlich finanzierte Inhalte.
Der Vorsitzende der ARD-Audioprogrammkonferenz, Jan Weyrauch, sagte dem epd, eine grundsätzliche Abschaffung von RSS-Feeds werde in der ARD nicht diskutiert. Einzelne Podcast-Angebote seien aber exklusiv über die ARD-Audiothek abrufbar. "Dort können wir sicherstellen, dass unsere Angebote in einer werbe- und barrierefreien Umgebung abrufbar sind", sagte Weyrauch.
Die ARD plane, RSS-Feeds künftig zentral über die Audiothek statt über die einzelnen Landesrundfunkanstalten anzubieten, sagte Weyrauch. Dies werde eine "bessere und einfachere Auffindbarkeit der RSS-Feeds unserer Podcasts gewährleisten". Da die ARD die Audiothek zur "zentralen Audio-Plattform aller Angebote" machen wolle, sei es sinnvoll, die RSS-Feeds gesammelt dort anzubieten.
Save Social fordert, freie RSS-Feeds für alle ARD-Podcast-Formate anzubieten, diese Feeds auf den ARD-Kanälen prominent zu bewerben, Informationen über freie Podcast-Apps als gleichwertige Zugänge anzubieten und sich vom App-Zwang zu verabschieden. Damit würden offene, gemeinwohlorientierte Standards gestärkt. Eine stärkere Nutzung von RSS-Feeds werde dazu führen, Menschen, die Podcasts über freie Apps nutzen, für mehr ARD-Inhalte zu interessieren.
koe/dir
Zuerst veröffentlicht 04.07.2025 12:06
Schlagworte: Medien, Internet, Podcast, ARD, Save Social, Audiothek
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