Prozess gegen "El Hotzo": Journalisten-Verband fordert Einstellung - epd medien

22.07.2025 09:27

Berlin (epd). Der Satiriker Sebastian Hotz, bekannt als "El Hotzo", muss sich am Mittwoch vor dem Berliner Amtsgericht Tiergarten wegen des Vorwurfs der Billigung von Straftaten verantworten. Der 29-Jährige soll das versuchte Attentat auf den damaligen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump am 14. Juli 2024 auf der Plattform X in mehreren Beiträgen gebilligt haben, teilte das Gericht mit. Im Fall einer Verurteilung droht eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Bislang ist nur ein Verhandlungstag vorgesehen. (AZ: 235 Ds 57/25 und 238 Js 981/24)

Hotz postete nach dem Attentat sinngemäß auf dem Kurznachrichtendienst X, was "der letzte Bus" und Trump gemeinsam hätten. Er gab sich selbst die Antwort: "leider knapp verpasst". Im Anschluss kommentierte er noch darunter, er finde es "absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben".

RBB beendete Zusammenarbeit

Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) forderte am Dienstag in Berlin die Einstellung des Verfahrens: "Dass darüber jetzt ein Gericht verhandelt und dem Satiriker schlimmstenfalls eine Haftstrafe droht, ist völlig überzogen", sagte DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Die Satirefreiheit müsse angemessen berücksichtigt werden.

Der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) beendete kurz nach den Posts die Zusammenarbeit mit Hotz, der die Sendung "Theoretisch cool" beim Sender Fritz moderiert hatte. Die Äußerungen seien "mit den Werten, für die der RBB einsteht, nicht vereinbar".

Bei dem Attentat im Rahmen einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Pennsylvania wurde Trump durch einen Schuss leicht am Ohr verletzt, ein Zuschauer wurde getötet. Der 20-jährige Täter wurde erschossen.

lob



Zuerst veröffentlicht 22.07.2025 11:27 Letzte Änderung: 22.07.2025 12:29

Schlagworte: Medien, Prozesse, Satire, Rundfunk, Hotz, lob, NEU

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