Media-Analyse: Audio-Nutzung legt erneut zu - epd medien

25.07.2025 09:43

Klassisches Radio oder Online-Angebote - die Audio-Nutzung in Deutschland hat erneut zugelegt. Erfolgreichster Sender bleibt Radio NRW. Insgesamt dominieren die öffentlich-rechtlichen Anbieter.

Die Wellen des Deutschlandradios (hier ein Bild aus einem Sendestudio in Köln) haben ihre Reichweite verbessert

Frankfurt a.M. (epd). Drei Viertel der Deutschen über 14 Jahre nutzen von Montag bis Freitag täglich mindestens ein Audioangebot wie einen klassischen Radiosender oder Webradio. Nach den Zahlen der am 16. Juli in Frankfurt am Main veröffentlichten Media-Analyse MA 2025 Audio II stieg die Zahl der Nutzerinnen und Nutzer des klassischen Radios im Vergleich zur vorangegangenen Erhebung um gut 750.000 oder 1,4 Prozent auf 53,2 Millionen. Das entspricht einer Tagesreichweite von 74,9 Prozent.

Online-Audio wurde täglich von 6,1 Millionen Menschen genutzt, wie die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (AGMA) mitteilte, das entsprach einer Tagesreichweite von 8,5 Prozent. Der Anstieg lag im untersuchten Zeitraum zwischen Herbst 2024 und Frühjahr 2025 bei der Online-Nutzung mit 5,4 Prozent deutlich höher als beim klassischen Radio.

Im Weitesten Hörerkreis (WHK), der den Zeitraum von vier Wochen vor der Befragung umfasst, wird konstant von 92,3 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren mindestens ein klassisches oder Online-Audio-Angebot genutzt.

Digitalradio weiter auf Wachstumskurs

Auch die Nutzung von Podcasts nimmt weiter zu. So wurden Podcasts von 49,1 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung schon einmal genutzt. In der MA 2025 Audio I waren es noch 46,4 Prozent. In der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen haben 66,0 Prozent schon einmal Podcasts gehört.

Die Verbreitung über den Digitalradiostandard DABplus legte weiter zu. Täglich nutzten 14,2 Millionen Hörer DABplus, das entsprach einer Tagsreichweite von 19,9 Prozent. Das waren 1,4 Prozentpunkte mehr als bei der jüngsten Media-Analyse MA 2025 Audio I.

Popwellen und Infoprogramme der ARD legen zu

Die ARD verzeichnete Zuwächse bei den Popwellen des Senderverbundes: Mit 13,9 Millionen Hörerinnen und Hörern erreichten die Popsender nach Angaben der ARD werktäglich nochmals knapp eine halbe Million Menschen mehr als bei der vorangegangenen MA Audio. Auch die ARD-Infoprogramme waren insgesamt stärker gefragt: 5,9 Millionen Menschen schalteten sie von Montag bis Freitag ein. Mit einem Anstieg von 0,4 Prozentpunkten lag der Anteil bei 8,3 Prozent an der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren. Jan Weyrauch, Vorsitzender der ARD-Audioprogrammkonferenz, sagte, die Radioprogramme punkteten vornehmlich mit Nähe und Regionalität.

Auch der Deutschlandfunk sah sich als Gewinner im deutschen Radiomarkt. Das Informationsprogramm erreichte täglich von Montag bis Freitag 2,6 Millionen Hörerinnen und Hörer. Mit einem Plus von 176.000 Personen wurde der Rekordwert der vorigen Erhebung noch einmal übertroffen. Der Deutschlandfunk liegt damit weiterhin auf Platz sechs der meistgehörten Radioprogramme. Auch Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova verzeichneten gestiegene Tagesreichweiten.

Radio NRW bleibt vorne

Erfolgreichster Sender bundesweit bleibt trotz leichten Verlusten von 0,7 Prozent Radio NRW mit einer werktäglichen Tagesreichweite von 4,2 Millionen Hörerinnen und Hörern. Damit belegt der Anbieter des Rahmenprogramms für die Lokalradios in Nordrhein-Westfalen seit 25 Jahren Platz eins im Audio-Ranking. Bei den öffentlich-rechtlichen Anbietern kam SWR 3 auf 3,5 Millionen Hörer pro Werktag (plus 6,1 Prozent), Bayern 1 auf 3,4 Millionen und WDR 2 auf 3,1 Millionen

Insgesamt haben die öffentlich-rechtlichen Sender weiterhin die Oberhand in der Hörerschaft: 35,3 Millionen Menschen hörten werktags einen Sender der ARD. Die Privatsender kamen insgesamt auf 31,3 Millionen Hörer an einem Werktag.

infobox: Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (AGMA) liefert mit der MA Audio (früher: MA Radio) seit 1972 aktuelle Zahlen und Daten über die deutsche Radio- und Audio-Hörerschaft. Für die MA Audio 2025 II wurden zwischen September 2024 und März 2025 die Daten von mehr als 66.000 Menschen für insgesamt 562 Angebote erhoben. In der AGMA sind rund 200 Unternehmen der Werbe- und Medienwirtschaft zusammengeschlossen.

koe/dir



Zuerst veröffentlicht 25.07.2025 11:43 Letzte Änderung: 25.07.2025 12:22

Schlagworte: Medien, Radio, Hörfunk, Media-Analyse, Medienforschung, koe, Roether, NEU

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