07.08.2025 14:45
Hamburg (epd). Der NDR hat seinen für die ARD betriebenen "Tagesschau"-Chatbot auf dem Messenger-Dienst Telegram geschlossen. Damit reagierte der Sender auf Werbeanzeigen, die Telegram ohne Wissen der Betreiber inzwischen offenbar in Telegram-Kanälen und -Chatbots ausspiele und dafür den Betreibern in Kryptowährung eine Einnahmen-Beteiligung gutschreibe, sagte eine NDR-Sprecherin dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag in Hamburg. "Daher haben wir uns dazu entschlossen, den Telegram-Bot der 'Tagesschau' zu schließen."
Eine Nutzerin hatte den Sender auf Werbeanzeigen in dem Chatbot hingewiesen, der Nachrichten der "Tagesschau" automatisch ausgespielt hatte. Nicht allen Nutzern sei jedoch Werbung angezeigt worden, und jene, die Werbung erhielten, hätten offenbar nicht dieselbe gesehen, erläuterte die Sprecherin. Die Redaktion selbst habe keine Werbung angezeigt bekommen. Daher habe sie den ersten Hinweis auch zunächst nicht rekonstruieren können.
Eine Recherche habe zudem ergeben, dass es auf Telegram offenbar keine Möglichkeit gebe, die Monetarisierung über die mit Telegram verbundene Kryptowährung Toncoin abzustellen. Zwar sei die Kryptowährung dem Account zugeschrieben worden. Es sei aber keine Auszahlung veranlasst worden. "Wir können und wollen derartige Einnahmen nicht annehmen, da es sich bei dem 'Tagesschau'-Chatbot um ein öffentlich-rechtliches Angebot handelt", erklärte die Sprecherin. Das Problem betreffe auch andere nicht-kommerzielle Anbieter von Telegram-Kanälen oder -Bots.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
cd
Zuerst veröffentlicht 07.08.2025 16:45
Schlagworte: Medien, Fernsehen, Social Media
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