15.08.2025 08:33
Berlin (epd). Der Deutsche Journalisten-Verband hat mit Empörung auf ein De-facto-Verbot von "Reporter ohne Grenzen" in Russland reagiert. "Im Namen der rund 27.000 Mitglieder des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) protestiere ich auf das Schärfste gegen diese Zwangsmaßnahme gegen Reporter ohne Grenzen", heißt es in einem Brief des Verbandsvorsitzenden Mika Beuster an den russischen Botschafter in Berlin, Sergej Netschajew, wie der DJV am Freitag mitteilte. Für den Schritt fehle jegliche nachvollziehbare Grundlage.
Das russische Justizministerium hatte "Reporter ohne Grenzen" am Donnerstag auf die Liste unerwünschter ausländischer Organisationen gesetzt. Kontakte zu den so gebrandmarkten Institutionen werden laut DJV mit Gefängnisstrafen geahndet. Die Einstufung "unerwünscht" kommt daher einem Verbot gleich.
Beuster erklärte, die Willkürmaßnahme stehe in völligem Gegensatz zu den Grundwerten der Vereinten Nationen, die von Russland als UN-Mitglied anerkannt wurden. "Reporter ohne Grenzen" stehe für kritischen und unabhängigen Journalismus, wie es ihn unter Präsident Wladimir Putin in Russland nicht mehr gebe, fügte er hinzu und erinnerte an die zahlreichen verfolgten Journalisten im Land. "Die Presse- und Meinungsfreiheit ist unverzüglich wiederherzustellen", forderte der DJV-Vorsitzende.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
fu
Zuerst veröffentlicht 15.08.2025 10:33
Schlagworte: Medien, Russland
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