Getötete Journalisten in Gaza: AP und Reuters fordern Erklärung - epd medien

26.08.2025 08:56

Frankfurt a.M. (epd). Die Nachrichtenagenturen Associated Press (AP) und Reuters verlangen von der israelischen Regierung eine Erklärung für den Angriff auf ein Krankenhaus im Gaza-Streifen, bei dem mehrere Journalisten getötet wurden. "Wir schreiben Ihnen, um eine klare Erklärung für die Luftangriffe zu verlangen, die am 25. August 2025 das Nasser-Krankenhaus in Chan Junis getroffen und mehrere Journalisten getötet haben, darunter auch Mitarbeiter von Associated Press und Reuters", heißt es in einer an den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und weitere Regierungsvertreter gerichteten gemeinsamen Erklärung der beiden Agenturen vom Montag (Ortszeit).

AP und Reuters äußern in dem Schreiben ihre Empörung darüber, "dass unabhängige Journalisten zu den Opfern dieses Angriffs auf das Krankenhaus gehören, einen Ort, der nach internationalem Recht geschützt ist". Sie fordern die israelischen Behörden erneut auf, unabhängigen Journalisten einen sicheren und ungehinderten Zugang zu und aus Gaza zu gewähren und ihrer Verpflichtung zur Gewährleistung der Pressefreiheit und des Schutzes der Presse nachzukommen.

Insgesamt 20 Menschen getötet

Laut internationalen Medien wurden beim Beschuss des Nasser-Krankenhauses in Chan Junis im Süden von Gaza am Montag insgesamt mindestens 20 Menschen getötet. Die israelischen Streitkräfte (IDF) bestätigten in einer auf der Internetplattform X verbreiteten Erklärung einen Angriff im Bereich des Krankenhauses und kündigten eine Untersuchung an.

AP und Reuters bewerten diese Ankündigung kritisch. "Leider haben wir festgestellt, dass die Bereitschaft und Fähigkeit der IDF, vergangene Vorfälle selbst zu untersuchen, selten zu Klarheit und Maßnahmen geführt hat." Dies werfe unter anderem die Frage auf, "ob Israel absichtlich Live-Übertragungen ins Visier nimmt, um Informationen zu unterdrücken". Die Untersuchung müsse schnell und gründlich durchgeführt werden und klare Antworten liefern. "Diese Todesfälle erfordern eine dringende und transparente Rechenschaftspflicht", schreiben die Nachrichtenagenturen.

Nach Angaben von AP und Reuters gehören zu den Getöteten die für sie und andere Medien tätigen freiberuflichen Bildjournalisten Mariam Dagga und Moaz Abu Taha. Der getötete Kameramann Hussam al-Masri sei für Reuters tätig gewesen.  Der Fotograf Hatem Khaled, ebenfalls für Reuters tätig, sei verletzt worden. Auch ein Mitarbeiter von Al-Dschasira, Mohammed Salama, ist laut dem Sender unter den Toten.

nbl



Zuerst veröffentlicht 26.08.2025 10:56 Letzte Änderung: 26.08.2025 11:17

Schlagworte: Medien, Nahost, Konflikte, NEU

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