04.09.2025 09:06
Berlin (epd). Eine von der Bundesregierung berufene Fachkommission soll in den kommenden Monaten Vorschläge für einen besseren Kinder- und Jugendschutz in der digitalen Welt erarbeiten. Derzeit seien die digitalen Räume, in denen sich junge Menschen bewegten, "in weiten Teilen ungeschützt", sagte Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU), am Donnerstag bei der Vorstellung der Kommission in Berlin. Das neue Gremium solle spätestens in einem Jahr "konkrete Handlungsempfehlungen" vorlegen, sagte Prien.
Sie berief insgesamt 18 Mitglieder für die Kommission, unter anderem aus den Bereichen Bildungsforschung, Kinder- und Jugendmedizin, Medienrecht und Medienpädagogik. Den Vorsitz führen gemeinsam die frühere CDU-Bundestagsabgeordnete Nadine Schön und der Psychologe Olaf Köller, geschäftsführender wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik in Kiel. Kinder und Jugendliche sind nicht in dem Gremium vertreten, sollen laut Prien aber über verschiedene "zeitgemäße Beteiligungsformate" eingebunden werden.
Die Ministerin betonte, das Thema solle "in seiner Tiefe und seiner Breite" betrachtet werden. Auch Schön sprach von einem ganzheitlichen Ansatz. Deshalb werde am Ende "keine To-do-Liste für den Bundesgesetzgeber" stehen, sondern eine Reihe von Empfehlungen, die sich etwa auch an Schulen und Eltern richteten. Schön unterstrich zugleich, es solle "keine Verteufelungsdiskussion" geführt werden - auch die Chancen der digitalen Welt sollten in den Blick genommen werden.
Laut Prien wird die Kommission etwa alle zwei Monate tagen. Die Ergebnisse sollen spätestens am Ende der parlamentarischen Sommerpause 2026 vorliegen.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
cne
Zuerst veröffentlicht 04.09.2025 11:06 Letzte Änderung: 04.09.2025 11:49
Schlagworte: Medien, Internet, Jugendschutz, NEU
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