05.09.2025 06:24
Passau (epd). Die Kinder- und Jugendpsychologin Katajun Lindenberg hält eine Altersgrenze für soziale Medien für einen wichtigen Bestandteil der Prävention. "Weltweit ist die psychische Gesundheit von jungen Menschen aktuell besorgniserregend. Sie hat sich in den letzten zehn Jahren massiv verschlechtert", sagte die Professorin an der Universität Heidelberg der Mediengruppe Bayern (Freitag).
"In der Wissenschaft sprechen wir von einer 'Youth Mental Health Crisis'", sagte die Expertin. Dabei scheine die Digitalisierung, insbesondere der unregulierte Gebrauch sozialer Medien, eine wichtige Rolle zu spielen. Lindenberg verwies darauf, dass die wissenschaftliche Evidenz zu potenziellen Schäden durch die Nutzung sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen groß sei.
Daher hält Lindenberg "eine Altersgrenze für einen sehr wichtigen Bestandteil der Prävention, um die potenziellen Schäden sozialer Medien auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen abzumildern". Kinder hätten zugleich ein Recht auf Erziehung, wozu die altersgerechte Befähigung im Umgang mit Risiken zähle. Zugleich hätten sie ein Recht auf Teilhabe, auch an der Digitalisierung.
Die Bundesregierung hat eine Fachkommission mit 18 Mitgliedern eingesetzt, die im nächsten Jahr Vorschläge machen soll, wie sich Kinder und Jugendliche möglichst sicher in der digitalen Welt bewegen können. Das Gremium soll "konkrete Handlungsempfehlungen" vorlegen. Ideen wie etwa eine Altersgrenze für Social Media wären Experten zufolge allerdings nicht ganz einfach umsetzbar.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
jup
Zuerst veröffentlicht 05.09.2025 08:24
Schlagworte: Medien, Internet, Jugendschutz
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