29.09.2025 14:17
Das Plenum des Deutschen Presserats hat den Politikjournalisten Ronen Steinke als neues Mitglied gewählt. Der promovierte Jurist und leitende Redakteur im Politikressort der "Süddeutschen Zeitung" wurde von der Deutschen Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) entsandt und löst damit Matthias Wiemer ab. In seinen 18 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit hatte der ehemalige Redakteur der "Lübecker Nachrichten" und "Lauenburger Nachrichten" auch dem Beschwerdeausschuss des Presserats vorgesessen.
Die Medienjournalistin Anna Ernst übernimmt zum 1. Oktober die Öffentlichkeitsarbeit beim Presserat. Sie folgt auf Sonja Volkmann-Schluck, die laut Mitteilung auf eigenen Wunsch und in bestem Einvernehmen den Presserat verlässt. Ernst war unter anderem Chefreporterin beim Branchenmagazin "Medieninsider" sowie Nachrichtenredakteurin und Medienjournalistin der "Süddeutschen Zeitung". Ihr Volontariat absolvierte sie bei der Funke Mediengruppe in Nordrhein-Westfalen und Berlin.
Personalwechsel im ProSiebenSat.1-Aufsichtsrat: Klara Brachtlova und Christoph Mainusch haben ihre Mandate zum 18. September niedergelegt. Die Entscheidung folgte auf den Vollzug des Übernahmeangebots durch die neue italienische Mehrheitsaktionärin MFE. Brachtlová gehörte als Vertreterin des tschechischen Aktionärs PPF seit 2023 dem Aufsichtsrat an und legte ihr Amt nach dem Verkauf der PPF-Anteile an MFE nieder. Mainusch war seit 2024 unabhängiges Aufsichtsratsmitglied von ProSiebenSat.1. Mit seinem Rücktritt ermöglicht er MFE eine Vertretung im Aufsichtsrat, die ihrer Beteiligung nach Vollzug ihres Übernahmeangebots entspreche, teilte ProSiebenSat.1 mit. Das Unternehmen wolle nun zeitnah die gerichtliche Bestellung von zwei neuen Mitgliedern des Aufsichtsrats beantragen.
Jana Lange leitet ab 1. Oktober das SWR-Studio in Freiburg. Lange hat beim SWR volontiert und arbeitete in Baden-Baden als Nachrichtenredakteurin und Investigativ-Reporterin. Seit 2019 ist sie Redaktionsleiterin im Studio Freiburg. Die Historikerin folgt auf Christoph Ebner, der das Freiburger Studio seit 2019 leitete und nun in den Ruhestand tritt. Ebner arbeitete unter anderem in der journalistischen Ausbildung und baute den Social-Media-Desk des Senders auf.
Volker Lilienthal, Professor für "Praxis des Qualitätsjournalismus" im Fachgebiet Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg, ist am 11. September in den Ruhestand verabschiedet worden. Lilienthal hatte die Professur 16 Jahre inne. Zuvor arbeitete er von 1989 bis 2009 beim Fachdienst epd medien, den er ab 2005 verantwortete. 2009 trat er die Rudolf-Augstein-Stiftungsprofessur an der Universität Hamburg an.
Der Investigativjournalist Ulrich Kraetzer wird neuer Themenchef bei dem gemeinwohlorientierten Recherchenetzwerk Correctiv. Er übernehme zum 1. Oktober die Position "Editor Tagesaktuelles" und verantworte mit der Chefredaktion die tagesaktuellen Nachrichten, teilte Correctiv mit. In der neu geschaffenen Rolle koordiniere Kraetzer die kurzfristigen redaktionellen Abläufe in Berlin, steuere die Themenplanung und treibe strategische Projekte im Newsletter "Correctiv Spotlight” voran. Kraetzer kommt aus dem Investigativressort von "Welt" und "Welt am Sonntag" und hat lange über Innenpolitik und Extremismus berichtet. Davor arbeitete er unter anderem beim RBB, beim ARD-Magazin "Kontraste" und bei der "Berliner Morgenpost". Für seine Recherchen erhielt er mehrere Auszeichnungen.
Die frühere "Bild"-Chefredakteurin Alexandra Würzbach übergibt die Redaktionsleitung des Springer-Luxusmagazins "Icon" an Sara Krüger (42). Krüger ist seit 2014 bei Axel Springer. Sie entwickelte zunächst Start-up-Unternehmen für den Konzern und wechselte 2018 als Head of Digital zu "Icon". Würzbach (57) arbeitet seit 1990 bei Axel Springer. Von 2019 bis 2023 war sie Chefredakteurin der "Bild am Sonntag" und der "Bild". Sie bleibt als Autorin im Unternehmen.
Die Stiftung Warentest führt die redaktionellen Teams von "Stiftung Warentest" und "Stiftung Warentest Finanzen" zu einer Redaktion unter einheitlicher Leitung zusammen. Isabella Eigner, bisher Chefredakteurin des Magazins "Stiftung Warentest" und des Portals "test.de", übernimmt mit sofortiger Wirkung auch die Leitung von "Stiftung Warentest Finanzen".
Die Zusammenlegung der Chefredaktion folge dem Markenrelaunch der Stiftung Warentest und der strategischen Fokussierung auf die Dachmarke, teilte die Stiftung mit. Zudem übernimmt Björn Köllen-Steiner die Leitung der Kommunikationsabteilung. Er kommt von Scholz & Friends, wo er bis Juli als Leiter PR-Beratung und Head of Corporate Communications tätig war.
Die Journalistin und frühere Verlegerin Carolin Dobler wird neue Geschäftsführerin des Verbandes Evangelischer Publizistik Niedersachsen-Bremen (VEP) mit Sitz in Hannover. In dieser Funktion übernimmt die 48-Jährige zum 1. Oktober die kaufmännische Leitung des Evangelischen Pressedienstes (epd) in Niedersachsen und Bremen sowie des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen-Bremen (ekn). Dobler war zuvor in diversen Leitungsfunktionen in regionalen und überregionalen Medienhäusern tätig, zuletzt als Geschäftsführende Gesellschafterin der "Alfelder Zeitung". Der Aufsichtsratsvorsitzende des VEP, Ralph Charbonnier, sagte, Dobler überzeuge mit ihrer großen Bandbreite an Kompetenzen. Zugleich dankte er Doblers Vorgängerin Andrea Naumann, die die Geschäftsführung sechs Jahre lang innehatte und nun aus gesundheitlichen Gründen ihre Aufgaben reduziert. Chabonnier zeigte sich dankbar, dass Naumann dem VEP in anderer Funktion erhalten bleibe. Fortan übernimmt sie den Angaben zufolge Aufgaben im Controlling und der Geschäftsbesorgung des Verbandes. Der VEP wird von den evangelischen Landeskirchen in Niedersachsen und Bremen getragen.
Der langjährige Chefdirigent der HR-Bigband, Jim McNeely, ist am 26. September im Alter von 76 Jahren in New York nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. HR-Musikchef Michael Traub würdigte den international geschätzten Komponisten und Arrangeur. Dieser habe trotz seines Wohnsitzes in den USA in Frankfurt eine zweite kulturelle Heimat gefunden: "Jim McNeely war ein Glücksfall für unsere Bigband. Seine künstlerischen Visionen verwandelte er souverän um in faszinierende Musik." Von 2011 bis 2022 war McNeely Chefdirigent der HR-Bigband, danach führte er seine Arbeit noch zwei Jahre als "Composer in Residence" weiter.
Neue Leiter für die ZDF-Studios in Rom und Magdeburg: Ab Januar 2026 leitet Antje Pieper das Studio in Rom. Dort war sie bereits von 2005 bis 2014 für die Berichterstattung aus Italien, dem Vatikan, Griechenland und Malta zuständig. Sie übernimmt die Funktion von Andreas Postel, der als Nachfolger von Andreas Weise bereits seit 1. August 2025 das ZDF-Studio Sachsen-Anhalt leitet. Pieper, geboren 1969 in Landsberg am Lech, kam 1994 zum ZDF und moderierte zunächst die Kindernachrichtensendung "Logo!". Aktuell leitet sie die Redaktion "Sondersendungen" und moderiert das "Auslandsjournal". Die Studioleitung in Rom wird sie zunächst für drei Jahre übernehmen. Postel, 1972 in Crivitz in Mecklenburg-Vorpommern geboren, leitete von 2010 bis 2020 das ZDF-Landesstudio in Thüringen, bevor er 2020 als Studioleiter von Erfurt nach Rom wechselte.
Die Seven.One Media geht mit einer erweiterten Führungsmannschaft in das vierte Quartal. Zum 1. Oktober holen ProSiebenSat.1-Vorstand Markus Breitenecker und Chief Commercial Officer Markus Messerer Lennart Harendza als Co-CEO zur Seven.One Media. Im engen Zusammenspiel mit Messerer soll er übergreifend insbesondere die kundennahen Themen verantworten. Dabei will die Seven.One Media künftig den Fokus verstärkt auch auf paneuropäische Sales-Aktivitäten legen. Diese Strategie soll Michael Stix als Geschäftsführer der Seven.One Media und Chief Sales Officer DACH vorantreiben. Bereits seit Anfang September ist Chief Distribution Officer Nicole Agudo Berbel in die Geschäftsführung des ProSiebenSat.1-Vermarkters eingezogen und soll zusätzlich zum Distributionsgeschäft Vermarktungs-Partnerschaften für Joyn und mit den Distributionsplattformen weiter ausbauen. Zusätzliche Kundennähe will die Seven.One Media mit dem neu geschaffenen Bereich "Commercial & Creative Intelligence" zeigen, der von Guido Modenbach und Tom Schwarz geführt wird.
Der Schauspieler Horst Krause ist im Alter von 83 Jahren verstorben. Wie dessen Familie dem RBB bestätigte, ist der als Polizeihauptmeister im Brandenburger "Polizeiruf 110" bekannte Krause am 5. September in einem Seniorenheim in Teltow gestorben. Krause, der auch als Film-Polizist Horst Krause hieß, spielte zwischen 1998 und 2015 in 25 Episoden beim Brandenburger "Polizeiruf 110" mit. Der Sender trauere "um einen Schauspieler, der über Jahrzehnte unvergessene Akzente in unserem Programm gesetzt und das Bild des RBB für Brandenburg mit geprägt hat".
Theresa Hoffmann wird zum 1. Oktober Head of Digital bei "Tagesspiegel Background". In dieser Rolle verantwortet sie die Weiterentwicklung der digitalen Produktstrategie, die Steuerung der technischen Infrastruktur sowie datengetriebene Wachstumsinitiativen. Hoffmann war unter anderem Head of Product Management bei der Deutschen Presse-Agentur (dpa) und bei der "Welt", wo sie digitale Produkte und Geschäftsmodelle für unterschiedliche Zielgruppen mitgestaltet hat. Aktuell verantwortet sie als Interim Head of Product bei "Tagesspiegel Background" die Produktentwicklung. In dem neu geschaffenen Bereich Digital werden Product und Tech aufgehen. Für ihre Arbeit wurde Hoffmann mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Nannen-Preis und dem Reporterpreis.
Bernd Müller übernimmt zum 1. Oktober die Chefredaktion des Online-Magazins "Telepolis" der Heise-Gruppe.. Er folgt auf Harald Neuber, der zum Berliner Verlag wechselt. Müller betonte, dass "Telepolis" weiterhin für kritischen Journalismus und lebendige Debatten stehen werde. Gleichzeitig wolle er das Magazin noch stärker auf die großen Zukunftsthemen der Zeit ausrichten. Der neue Chefredakteur ist seit 2023 fester Bestandteil des Telepolis-Teams und hat zuletzt maßgeblich das redaktionelle Tagesgeschäft mitgestaltet.
WDR-Intendantin Katrin Vernau hat dem WDR-Rundfunkrat Joachim Ebhardt (51) als Teil des Führungsduos im Justiziariat vorgeschlagen. Ebhardt wird im Fall seiner Wahl das Justiziariat gemeinsam mit Katrin Neukamm im Tandem leiten. Neukamms bisherige Partnerin Caroline Volkmann hatte den WDR verlassen, um ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit wieder aufzunehmen. Die Abstimmung ist für die Sitzung des Gremiums am 1. Oktober vorgesehen. Ebhardt ist seit 2002 im WDR, seit 2013 in der Funktion des stellvertretenden Justiziars.
Das Hauptstadtbüro des Nachrichtenmagazins Der Spiegel wird künftig von einer Doppelspitze geführt. Wie der Spiegel-Verlag mitteilte, verstärkt der bisherige Washingtoner "Spiegel"-Korrespondent Roland Nelles die Büroleitung, die seit 2023 in der Hand von Christoph Hickmann ist. Stellvertretende Büroleiterinnen sind weiter Maria Fiedler und Marina Kormbaki. Nelles, 53, arbeitet seit 2002 beim "Spiegel". Zunächst war er Korrespondent im Hauptstadtbüro, bis er 2009 zum Ressortleiter Politik und Leiter des Berliner Büros bei "Spiegel Online" aufstieg. Seit März 2011 ist er Mitglied der Chefredaktion. Von 2017 bis August 2025 war er Chefkorrespondent und Büroleiter in Washington.
Nathalie Wappler verlässt die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR. Sie trete Ende April 2026 auf eigenen Wunsch als Direktorin des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) sowie als SRG-Geschäftsleitungsmitglied zurück, teilte das Unternehmen mit. Die 57-jährige Medienmanagerin wolle nach erfolgreicher Transformation von SRF und nach Abschluss der aktuellen Sparrunde nochmals eine neue berufliche Herausforderung antreten. Bis zu ihrem Austritt aus der SRG werde sie die "laufenden Spar- und Transformationsprojekte weiter vorantreiben" und die Umsetzung des neuen Organisationsmodells "Enavant SRG SSR" mit vollem Engagement begleiten. Die SRG- und SRF-Karriere von Nathalie Wappler startete vor über 20 Jahren. Von 2016 bis 2019 gab es ein Intermezzo als Programmdirektorin beim MDR.
Corinna Harfouch (70) wird 2026 zum letzten Mal als Kriminalhauptkommissarin Susanne Bonnard im Berliner "Tatort" zu sehen sein. Wie der RBB dem epd bestätigte, trägt die letzte Folge mit ihr und Marc Waschke den Arbeitstitel "Gefahrengebiet". Harfouch hatte bereits 2024 angekündigt, dass nach sechs Folgen "Tatort" Schluss sein wird. Der "Augsburger Allgemeinen" hatte sie gesagt: "Es wäre ja auch absurd, wenn ich mit 75 immer noch 'Tatort'-Kommissarin wäre und im Rollstuhl Verbrecher jage."
Zum 1. November übernimmt Philippe Debionne die Chefredaktion der "Berliner Zeitung". Debionne war zuletzt Chefredakteur der beiden Titel "Nordkurier" und "Schweriner Volkszeitung" in Mecklenburg-Vorpommern. Sein Vorgänger bei der "Berliner Zeitung", Tomasz Kurianowicz, nimmt sich den Angaben zufolge eine berufliche Auszeit. Gemeinsam mit den stellvertretenden Chefredakteuren Moritz Eichhorn und Daniel Cremer wird Debionne die Redaktion führen. Verstärkt wird das Führungsteam durch Harald Neuber, der Mitglied der Chefredaktion wird. Manuel Almeida-Vergara, bisher ebenfalls Teil der Chefredaktion, verlässt den Berliner Verlag Ende September auf eigenen Wunsch.
Bülend Ürük wird neuer Kommunikationschef der Funke Mediengruppe. Der Journalist und Kommunikationsexperte übernimmt am 15. September die Leitung der Abteilung Corporate & Public Affairs, wie Funke mitteilte. In dieser Rolle verantworte er die gesamte Unternehmenskommunikation und politische Vernetzung. Damit werde er auch Teil des Executive Boards, des obersten Führungsgremiums. Er folgt auf Tobias Korenke, der das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen hat. Ürük arbeitete unter anderem als Redakteur bei Funke und als Chefredakteur des Medienfachverlags Johann Oberbauer, bis er 2019 in die politische Kommunikation wechselte und unterschiedliche Positionen bei der CDU bekleidete. Zuletzt habe sein Fokus auf der strategischen Beratung sowie der Positionierung von Persönlichkeiten und Unternehmen gelegen, teilte Funke mit.
Fernsehmoderatorin Pinar Atalay startet im Herbst mit einer Talk-Sendung auf NTV. In "Pinar Atalay" stelle die Journalistin ihren Gästen "Fragen, die andere scheuen", kündigte RTL Deutschland an. Die 40-minütige Sendung biete "Raum für politisch spannende, menschlich bewegende und gesellschaftlich relevante Geschichten". Erster Sendetermin ist am 6. Oktober um 20.15 Uhr, weitere Sendungen sollen alle 14 Tage folgen.
Die Madsack-Stiftung in Hannover hat vier Lokaljournalisten für ihre Arbeit ausgezeichnet. Den Madsack Award 2025 erhalten Christian Valek vom Bremer "Weser-Kurier" für eine Artikelserie über Geschäfte mit maroden Wohnungen, die Reporter Johannes Kaufmann von der "Braunschweiger Zeitung" und Katy Cuko vom "Südkurier" in Konstanz für die Berichterstattung über skandalöse Zustände an zwei großen Kliniken in Braunschweig und Friedrichshafen sowie Adrian Kaske von der "Frankfurter Neue Presse" für eine vierteilige Serie über Armut, wie die Stiftung mitteilte. Die Awards sind mit je 5.000 Euro dotiert. Der Autor und Dokumentarfilmer Stephan Lamby erhielt für sein Buch "Dennoch sprechen wir miteinander” den Sachbuchpreis. Lamby ist in den USA, Argentinien, Italien und Deutschland der Frage nachgegangen, wie es um die Demokratie in diesen Ländern bestellt ist. Die Awards sind jeweils mit 5.000 Euro dotiert. Die Madsack Stiftung wurde 2021 von der Verlagserbin Sylvia Madsack gegründet.
Der ARD-Dokumentarfilm "Jamel - Lauter Widerstand" ist mit dem "Vision 97"-Preis der Dagmar- und Václav-Havel-Stiftung ausgezeichnet worden. Regisseur Martin Groß begleitete dafür das Ehepaar Birgit und Horst Lohmeyer, das in seinem Wohnort Jamel in Mecklenburg-Vorpommern mit dem Musikfestival "Jamel rockt den Förster" für Demokratie und Toleranz eintritt, wie der MDR mitteilte. Der mit 50.000 tschechischen Kronen (rund 2.000 Euro) dotierte Preis wurde Groß beim 62. Internationalen Fernsehfestival "Goldenes Prag" in der tschechischen Hauptstadt von Stiftungsgründerin Dagmar Havlová überreicht. Das Künstlerehepaar Lohmeyer war 2004 von Hamburg nach Jamel gezogen und wehrt sich seit Jahren gegen die rechtsextreme Szene in dem 40-Einwohner-Dorf bei Wismar. 2007 rief es das Festival ins Leben, das bundesweite Aufmerksamkeit erlangt hat. Groß begleitete die Lohmeyers und ihr Festival seit 2015 mit der Kamera. "Jamel - Lauter Widerstand" ist eine Produktion der Labo M im Auftrag von ARD Kultur, NDR, SWR, BR und RBB.
Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos) hat im Kanzleramt den ersten Avatar eines Regierungsmitglieds in Deutschland vorgestellt. Mit der als "Weimatar" präsentierten digitalen Version des Ministers erschließe sich Politik neue Kommunikationsräume, erklärte der Kulturstaatsminister. Der "Weimatar" solle künftig genutzt werden, um etwa in sozialen Netzwerken schnell und mehrsprachig "Stellung zu beziehen". Zudem will Weimer den Avatar in seiner Verwaltung einsetzen, etwa für Schulungsvideos: "So wird er zugleich zu einem Werkzeug politischer Kommunikation und zu einer praktischen Arbeitserleichterung im Haus." Mit dem Avatar setze die Bundesregierung ein Zeichen, sagte Weimer: "KI ist keine ferne Vision, sondern Realität. Wir müssen sie politisch prägen - auf Basis unserer demokratischen Werte."
In Nordrhein-Westfalen sollen im Dezember erstmals regionalisierte Programme und der Lokalfunk über das Digitalradio DABplus empfangbar sein. Wie die Medienanstalt NRW mitteilte, bereitet die Plattform Media Broadcast gemeinsam mit den Sendern den Start digital empfangbarer Angebote vor. Für die verbleibende sechste Region, das Münsterland, laufe die Ausschreibung noch. Insgesamt würden dann an jedem Standort in Nordrhein-Westfalen bis zu 16 landesweite und 16 lokale und regionale Audioprogramme über DABplus empfangbar sein. Die Medienanstalt NRW unterstützt die Digitalisierung von Audioangeboten mit einem Förderprogramm, über das Radioanbieter in den nächsten drei Jahren bis zu 3,6 Millionen Euro für die Verbreitungskosten abrufen können.
Fahrgäste der Berliner U-Bahn bekommen künftig Beiträge vom "Tagesspiegel" über die Bildschirme in den Waggons zu lesen. Der Fahrgastfernsehkanal "Berliner Fenster" und die Berliner Tageszeitung arbeiteten künftig in Sachen Nachrichten zusammen, teilten beide Unternehmen mit. Demnach sollen ab 1.Oktober die wichtigsten Nachrichten aus dem "Tagesspiegel" täglich im "Berliner Fenster" zu sehen sein. Damit werde das bisherige Bildschirmangebot der "Welt" ersetzt und das Angebot der "B.Z." ergänzt, sagte eine Sprecherin des Tagesspiegel-Verlags auf epd-Nachfrage.
Die gemeinnützige Kinder-Audiothek Ohrka.de fordert ein werbefreies Kinderradio. ARD und Deutschlandradio böten zwar einzelne Radiosendungen für Kinder an, aber diese seien meist in Programmen für Erwachsene zu finden und das auch nicht täglich, erklärte der Verein. Ein werbefreies und hochwertiges Hörangebot nach dem Vorbild des TV-Kinderkanals Kika fehle für das Radio, kritisierte Ohrka-Mitgründer Michael Schulte. Die Radiosendungen von WDR, Deutschlandradio, BR und anderen Sendern blieben damit "in der Nische", monierte Schulte, der den Verein Ohrka e.V. 2011 mitbegründete. Der Verein ist laut Schulte bereit, seine eigenen Hörproduktionen in ein bundesweites Kinderradio einzuspeisen. Die ARD hatte im Juni angekündigt, dass sie in der Audiothek "eine digitale Kinder-Audiowelt" schaffen will, in die die Audioinhalte für Kinder von allen ARD-Sendern integriert werden sollen.
Tagesschau24 öffnet das Programm für direkte Interaktion. Seit dem 18. September ist das Format "Tagesschau together" nicht nur zurück auf Twitch, Youtube, "tagesschau.de" und in der ARD Mediathek, sondern ab 20.15 Uhr auch im linearen Programm des ARD-Nachrichtensenders Tagesschau24 zu sehen. Direkt nach der 20-Uhr-"Tagesschau" sammeln die Hosts Hanin Kleemann und Felix Edeha Fragen aus der Community, sprechen mit den Korrespondentinnen und Korrespondenten der ARD und geben Einblicke hinter die Kulissen der Nachrichtensendung. "Tagesschau together" übernimmt damit an fünf Donnerstagen auch das Top-Thema auf Tagesschau24 und erweitert es um die direkte Beteiligung des Publikums. Der Stream auf Twitch, Youtube, Instagram, Tiktok, tagesschau.de und in der ARD-Mediathek startet bereits um 19.30 Uhr und umfasst auch das gemeinsame Schauen der "Tagesschau".
Der "Spiegel" erscheint ab sofort mit neuem Layout, neuer Heftstruktur und zusätzlichen Rubriken. Wie der Spiegel-Verlag mitteilte, werden optisch pro Ausgabe zwei Schwerpunkte gesetzt, die umfassend bebildert sind. Die anderen Artikel seien ruhiger angelegt und konzentrierten sich auf den Text. Eine neue Headline-Schrift, klare Seitenarchitektur sowie Dreispaltigkeit sollen die Übersichtlichkeit und den Lesefluss erhöhen. Alle Ressorts machen künftig mit einer großen Geschichte auf. Die Ressorts folgen einer neuen Abfolge: Titelkomplex, Deutschland, Ausland, Reporter, Wirtschaft, Wissen, Kultur und Sport. Der Auslandsteil bildet zusammen mit den Deutschlandseiten einen Politikteil.
Die RTL Group hat die Ergebnisse ihres öffentlichen Aktienrückkaufangebots bekannt gegeben. Zum Ablauf der Annahmefrist am 12. September um 16 Uhr wurden insgesamt 3,17 Millionen RTL-Group-Aktien angedient, wie das Unternehmen mitteilte. RTL werde die Angebote für alle Aktien annehmen, der Kaufpreis sei auf 37,85 Euro je Aktie festgesetzt worden. Man beabsichtige, den Rückkauf durch Transaktionen am offenen Markt um weitere rund 800.000 Aktien fortzusetzen. Damit würde das Gesamtvolumen des Rückkaufs rund 4 Millionen Aktien - 2,58 Prozent des Grundkapitals der RTL Group - umfassen, was dem ursprünglichen Ziel des Rückkaufangebots entspreche. Hintergrund ist der Erwerb von Sky Deutschland (DACH) durch die RTL Group, der Ende Juni mitgeteilt wurde. Der Kaufpreis setzt sich aus 150 Millionen Euro in bar und einer variablen Komponente zusammen, die an die Kursentwicklung der RTL-Group-Aktie gekoppelt ist. Die potenzielle variable Komponente kann laut RTL von Comcast, der Muttergesellschaft von Sky, jederzeit innerhalb von fünf Jahren nach Abschluss der Transaktion ausgelöst werden, sofern der Aktienkurs der RTL Group 41 Euro übersteigt. Die variable Gegenleistung sei auf insgesamt 377 Millionen Euro begrenzt. Die RTL Group könne diese entweder in Aktien, in bar oder in einer Kombination begleichen. Das Rückkaufangebot ermögliche es der Gruppe, einen Bestand an eigenen Aktien aufzubauen, der unter anderem dafür verwendet werden könne.
Mit "team.recherche" startet die ARD am 1. Oktober 2025 ein neues investigatives Doku-Format für die unter 40-Jährigen. Es soll künftig jeden Monat mit exklusiven Recherchen in der ARD-Mediathek erscheinen. Das Format vereint die investigativen Kräfte der ARD - beteiligt sind BR, MDR, NDR, SR, SWR und WDR - und ist eine Weiterentwicklung der Formate "Vollbild" (SWR) und "Dirty Little Secrets" (BR). Federführer sind BR und SWR. Das Format soll investigativen Journalismus mit streaminggerechtem Storytelling verbinden. Den Auftakt macht die Doku "Skinny um jeden Preis - wer profitiert vom Abnehm-Hype?".
Das ZDF fasst die beiden Reihen "plan b" und "planet e" auf einem Sendeplatz zusammen. Damit will das ZDF nach eigenen Angaben Dokumentationen bündeln, bei denen es um aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie etwa das Thema Umweltschutz geht und die Lösungsansätze präsentieren. Ab dem 7. September teilen sich "plan b" und "planet e" einen 45-minütigen Sendeplatz am Sonntag um 15.30 Uhr. Dort will das ZDF dann rund 35 Mal pro Jahr Filme aus beiden Reihen zeigen. Die genaue Anzahl hängt vor allem davon ab, wie viele Sportübertragungen es sonntags gibt. Bislang lief "plan b" als Halbstunden-Format am späteren Samstagnachmittag. Die ebenfalls 30 Minuten langen Dokumentationen von "planet e" waren bisher bereits am Sonntagnachmittag zu sehen. Beide Reihen hatten jeweils rund 35 Sendeplätze pro Jahr. Künftig ist zwar jeder Film 15 Minuten länger als bisher. Durch die Bündelung auf einen Sendeplatz verringert sich unter dem Strich aber die jährliche Sendezeit für beide Formate um ein Viertel.
Das Verlagshaus der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wurde Ziel von Farbbeutelwürfen am Abend des 2. September. Das bestätigte die FAZ dem epd auf Anfrage. Die Hintergründe seien unbekannt, ebenso die Täter. Es sei Strafanzeige erstattet worden. Am 26. Mai hatten propalästinensische Aktivisten den Eingangsbereich des FAZ-Towers vorübergehend besetzt. Dabei protestierten sie gegen die Berichterstattung der Zeitung über den Nahostkonflikt. Die Sitzblockade wurde von der Polizei aufgelöst, es wurde Anzeige wegen Hausfriedensbruch gestellt.
Desinformation und Medienkompetenz sind Schwerpunktthemen der diesjährigen Hamburger Woche der Pressefreiheit. An der vom 2. bis 8. November stattfindenden Aktionswoche mit mehr als 50 Einzelveranstaltungen beteiligen sich mehr als 40 Partner aus Medien und Zivilgesellschaft, wie die Körber-Stiftung und die "Zeit"-Stiftung Bucerius mitteilten. Im Fokus der Aktionswoche stehen demnach Angebote, die Nachrichten- und Medienkompetenz fördern. Sie sollen über Desinformation aufklären und zeigen, worauf es ankommt, um vertrauenswürdige Quellen und Medien zu erkennen. Das komplette Programm ist unter www.pressefreiheit.hamburg zu finden.
Der NDR bringt in einem neuen Videoformat junge Norddeutsche im Alter zwischen 23 und 39 Jahren in den Dialog. Unter dem Titel "#NDRfragt - Wie tickst Du?" diskutieren sechs Menschen in sechs jeweils 30-minütigen Folgen über gesellschaftlich relevante Themen wie Sicherheit, Wehrpflicht, Bio-Landwirtschaft, Wohnungsnot, Social Media und Urlaubskosten. Im Austausch mit Experten würden sie sich mit kontroversen Themen auseinandersetzen. Das Ziel sei nicht Konsens, sondern ein besseres Verständnis füreinander. Alle Folgen sind ab 9. September in der ARD-Mediathek zu sehen.
Das Berliner Hörspielfestival, das vom 18. bis 21. September in der Akademie der Künste stattfindet, steht in diesem Jahr unter dem Motto "Friktionen". Als "audiokünstlerisch-politsiches Experimentierfeld und Laboratorium für Hörspiel, Doku und Klangkunst" identifiziere das Festival "friktionale Spannungsfelder", teilten die Organisatoren mit. "Reibungsflächen gibt es viele: zwischen Rundfunkanstalten und freier Szene, Programmpolitik und Kreativität, künstlerischem Selbstverständnis und Künstlicher Intelligenz."
Die Deutsche Welle (DW) startet mit RFI Romania, einem Tochterunternehmen des französischen Auslandssenders France Médias Monde mit Sitz in Bukarest, ein Pilotprojekt zur Stärkung unabhängiger journalistischer Angebote in der Republik Moldau. Anlass seien die Parlamentswahlen am 28. September, teilte der deutsche Auslandssender mit. Vor dem Hintergrund eines polarisierten politischen Klimas und unter dem Einfluss gezielter Desinformationskampagnen aus dem russischen Einflussbereich wollten die beiden Sender den Zugang zu verlässlichen Informationen fördern. Diese Initiative ergänze die verstärkte Berichterstattung von RFI Romania über Moldau in rumänischer Sprache - sowohl im Radio als auch online. Erschwert wird die unabhängige Berichterstattung in Moldau, das an die Ukraine grenzt, auch durch die unklare Lage von Radio Free Europe/Radio Liberty. Der Sender war zuletzt im Geschäftsjahr 2024 mit 142,2 Millionen Euro finanziert worden, im Mai 2025 strich die US-Regierung die Finanzierung. Die Kooperation zwischen DW und RFI Romania solle dieser Entwicklung entgegenwirken.
Mit einem "Zuversichtskongress" feiert das evangelische Magazin "chrismon" im Oktober sein 25-jähriges Bestehen. Mit Gästen wie dem Psychologen Stephan Grünewald vom Rheingold-Institut, TV-Moderator Willi Weitzel und Schriftsteller Friedrich Ani sollen Wege aufgezeigt werden, wie das gelingen könne. Der Kongress findet am 24. Oktober in Frankfurt statt. "Workshops, Diskussionen und kreative Impulse geben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern praktische Werkzeuge an die Hand, um Zuversicht im Alltag zu stärken ", teilte das Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik (GEP) mit. Das zentrale Medienunternehmen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), ihrer Gliedkirchen, Werke und Einrichtungen verlegt "chrismon" und trägt unter anderem auch die epd-Zentralredaktion.
red
Zuerst veröffentlicht 06.09.2025 10:45 Letzte Änderung: 30.09.2025 08:54
Schlagworte: Medien, Personalien, Preise, Auszeichnungen, NEU
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