06.09.2025 11:35
Bonn (epd). Für die Europaabgeordnete Alexandra Geese sind die Praktiken der großen Onlineplattformen wie TikTok und Elon Musks X eine "Bedrohung für die Demokratie". Mit ihren Social-Media-Kanälen würden die großen US-amerikanischen Tech-Konzerne weiterhin "massiv Einfluss nehmen, indem sie extreme Positionen und Parteien bewusst verstärken und demokratisch gesinnte Anliegen schwächen", sagte die Grünenpolitikerin am Samstag auf dem "Zukunftsforum Demokratie" des Vereins für Agile Demokratie in Bonn.
Geese verteidigte die EU-Verordnung DSA (Digital Services Act), mit der die algorithmischen Empfehlungssysteme stärker reguliert werden sollen. "Wir müssen ändern, dass Wut, Empörung und Angst Reichweite schaffen auf Kosten von Fakten und wissenschaftlich fundierten Einordnungen", betonte Geese. "Mehr Transparenz und Regulierung schützen auch die Meinungsfreiheit." Auch die KI sei ein Einfallstor für Desinformationen und Verunsicherung. Mit großer Sorge sehe sie, dass es dieselben Konzerne seien, die mit Social Media ihr Geld verdienten und jetzt auch mit KI. Auch die russische Regierung würde KI inzwischen systematisch mit Falschtexten im eigenen Interesse fluten.
In dem Verein für Agile Demokratie haben sich nach eigenen Worten seit dem Beginn des Ukrainekrieges überparteilich politisch interessierte Bürgerinnen und Bürger aus dem gesamten Bundesgebiet organisiert, um sich mit Veranstaltungen wie dem "Zukunftsforum Demokratie" in Bonn für den Schutz der freiheitlich-demokratischen Grundordnung in Europa einzusetzen.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
lwd
Zuerst veröffentlicht 06.09.2025 13:35
Schlagworte: Medien, Internet, Demokratie
zur Startseite von epd medien