09.09.2025 10:55
Niamey/Dakar (epd). In Niger ist ein Journalist nach einer Recherche über den Schmuggel von Zigaretten angeklagt worden. Der Herausgeber der Wochenzeitung "Le Courrier", Ali Soumana, werde der Verleumdung und Beihilfe zur Verbreitung von Daten auf elektronischem Wege beschuldigt, berichtete der französische Sender RFI am Dienstag. Demnach wurde Soumana nach einer Anzeige von Ministerpräsident Ali Mahamane Lamine Zeine am Samstag festgenommen.
Soumana hatte Ende August eine Recherche über einen mutmaßlichen Zigarettenbetrug veröffentlicht, in den Händler und Zollbeamte verwickelt gewesen sein sollen. Der Artikel erwähnte ein Dokument, das angeblich von Ministerpräsident Lamine Zeine unterzeichnet worden war. Dieser erstattete daraufhin Anzeige, unter anderem wegen Verleumdung.
In einer am Montag veröffentlichten Erklärung äußerte sich die Union der Journalisten der freien afrikanischen Presse (UJPLA) besorgt über die Lage der Journalisten in Niger und forderte die Behörden des Landes auf, die Pressefreiheit zu gewährleisten. Laut der Organisation "Reporter ohne Grenzen" sind Angriffe, Drohungen und willkürliche Verhaftungen von Journalisten in Niger keine Seltenheit, insbesondere seit dem Militärputsch im Juli 2023.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
hkr
Zuerst veröffentlicht 09.09.2025 12:55
Schlagworte: Niger, Medien
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