Deutschland bei französischen TV-Exporten auf dem zweiten Platz - epd medien

12.09.2025 07:45

Nach einem Rückgang konnte der deutschsprachige Markt bei französischen TV-Exporten 2024 wieder einen Zuwachs erzielen und sich auf Platz zwei positionieren. Spitzenreiter war erneut Belgien.

Le Havre (epd). Mehr als 150 Einkäufer aus über 40 Ländern haben vom 1. bis 5. September an der französischen Fernsehprogramm-Messe Rendez-Vous in Le Havre teilgenommen. Zu sehen waren mehr als 500 französische TV-Programme, die von 56 französischen Unternehmen präsentiert wurden, wie der Veranstalter Unifrance in Le Havre mitteilte. Darunter befanden sich auch sieben deutsche (unter anderem ZDF, RTL, Super RTL) und zwei Schweizer (unter anderem SRF) Einkäufer.

Die Fernsehprogramm-Messe fand zum 31. Mal statt, zum zweiten Mal in Le Havre. Zuvor war sie 18 Jahre lang im südfranzösischen Biarritz abgehalten worden. Die gesamten französischen Fernsehexporte - Verkäufe, Vorverkäufe und Koproduktionen zusammen - erreichten 2024 mit 401,2 Millionen Euro ein neues Rekordergebnis.

Export französischer Fernsehprogramme steigt

Das war ein Zuwachs um 29,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie Cécile Lacoue vom Nationalen Filmzentrum CNC, Sarah Hemar von Unifrance sowie Emmanuelle Jouanole vom Videoproduktionsdienst Terranoa am 2. September mitteilten. Dabei standen große Zuwächse bei Vorverkäufen und Koproduktionen einer Stabilisierung bei den Verkäufen gegenüber. 116,2 Millionen Euro machten die Koproduktionen aus, 58,7 Prozent mehr als 2023, und 75,4 Millionen Euro die Vorverkäufe, ein Plus von 131,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Wichtigstes Genre bei den französischen Programmverkäufen wurde 2024 zum dritten Mal nach 2022 die Fiktion. Sie kam 2024 auf 75,2 Millionen Euro, ein Zuwachs von 0,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. An zweiter Stelle lagen 2024 erneut die Animationen mit 46,1 Millionen Euro, ein Rückgang um 9,9 Prozent gegenüber 2023. Rückläufig waren auch 2024 die Umsätze bei Dokumentationen. Sie gingen um 6,2 Prozent auf 44,3 Millionen Euro zurück. Musik- und Kulturprogramme kamen auf 1,7 Millionen Euro. Die sonstigen Programme, wie Nachrichten und Ausschnitte, machten 2024 21,0 Millionen Euro aus.

ZDF kauft Animationsserie "Simon Superlapin"

Der deutschsprachige Markt mit Deutschland und Österreich konnte 2024 wieder einen Platz bei den Programmmärkten zurückgewinnen und lag bei einem Zuwachs von 1,5 Prozent mit 12,6 Millionen Euro auf dem zweiten Platz. Damit wurde der Rückgang der französischen TV-Programm-Exporte in den deutschsprachigen Raum gestoppt. Bei einem Rückgang um 14,8 Prozent war der deutschsprachige Markt 2024 auch noch der drittwichtigste Markt für französische Animationen in Europa und Platz vier weltweit. Er erreichte 2024 ein Volumen von 2,5 Millionen Euro.

Angekauft wurden die Serien "Baby Lemmings" (Hari International) und "La famille Weasy" (Hari International) durch Super RTL. Das ZDF kaufte die Animationsserie "Simon Superlapin" (GO-N Productions) für den Kinderkanal.

Wichtigster Markt für französische Animationen war 2024 Großbritannien mit 4,8 Millionen Euro vor China mit 3,5 Millionen Euro und Italien mit 2,7 Millionen Euro. Die Fiktion-Programme machten 2024 5,6 Millionen Euro aus, ein Zuwachs um 18,9 Prozent, auf dem dritten Platz nach Belgien und Italien.

An der Spitze lag 2024 erneut Belgien

In Deutschland erwarb das ZDF die Fiktion-Serien "Citoyens clandestins" (Scarlett Production) und "Meilleur d’entre nous" (Quad Drama/ TS Productions). ZDF Neo kaufte die Serie "Infinti" (Empreinter Digitale/Federation Entertainment). Die dokumentarischen Programme aus Frankreich erreichten 2024 einen Umfang von 3,1 Millionen Euro auf dem deutschsprachigen Markt, ein Rückgang um 9,6 Prozent, aber Platz zwei weltweit nach Belgien mit 9,0 Millionen Euro.

An der Spitze bei den französischen Exporten lag 2024 erneut Belgien mit 24,9 Millionen Euro (2023: Platz eins), ein Zuwachs um 44,7 Prozent. Den dritten Platz für französische TV-Verkäufe belegte 2024 Italien (2023: Platz vier) mit 12,5 Millionen Euro, ein Zuwachs um 12,7 Prozent. Den vierten Platz belegte Großbritannien/Irland mit 7,9 Millionen Euro (2023: Platz zwei), ein Rückgang um 38,9 Prozent. Auf Platz fünf lag 2024 Spanien (2023: Platz sechs) mit 7,8 Millionen Euro bei einem Rückgang um 15,1 Prozent. Die USA (2023: Platz fünf) kam 2024 bei einem Rückgang um 19,1 Prozent auf Platz sechs mit 7,7 Millionen Euro. Bei einem Rückgang um 3,3 Prozent lag Kanada mit 7,5 Millionen Euro erneut auf Platz sieben (2023: Platz 7).

ebe



Zuerst veröffentlicht 12.09.2025 09:45

Schlagworte: Medien, Frankreich, Rendes-Vous, Programm-Messen, ebe, ema

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