Sender fordern Rücknahme der US-Visa-Pläne für Journalisten - epd medien

16.09.2025 11:42

Mainz (epd). Führende deutsche Sender haben die Rücknahme der amerikanischen Visa-Pläne für Korrespondentinnen und Korrespondenten gefordert. In einem gemeinsamen Brief vom Dienstag baten Florian Hager (ARD), Stefan Raue (Deutschlandradio), Bert Habets (ProSiebenSat.1), Stephan Schmitter (RTL Deutschland) und Norbert Himmler (ZDF) dafür Bundeskanzler Friedrich Merz sowie Außenminister Johann Wadephul (beide CDU) um Unterstützung.

Die Bundesregierung solle sich auf diplomatischem Wege bei der US-Regierung gegen die geplante Visa-Reform für ausländische Journalistinnen und Journalisten aussprechen, hieß es in dem Schreiben. Eine freie Meinungsbildung auf der Grundlage unvoreingenommener Informationen sei "ein Eckpfeiler unserer Demokratien": Deshalb unterhielten die deutschen Sender ein Netzwerk von Büros in allen relevanten Teilen der Welt. Traditionell gehörten Büros in Washington und New York zu den wichtigsten Vertretungen.

Die geplante Regelung würde die Dauer eines Journalistenvisums auf 240 Tage begrenzen, unter Umständen mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere 240 Tage. Der Vorschlag der US-Regierung, der sich auch auf nicht eingewanderte akademische Studierende und Austauschbesucher bezieht, kann bis zum 29. September 2025 durch Betroffene und Dritte kommentiert werden. In der vergangenen Woche haben laut Mitteilung weltweit mehr als 100 führende Medienorganisationen und Verbänden ihren Protest gegen die Kürzung der Visa-Laufzeiten erhoben.

Meldung aus dem epd-Basisdienst

koe



Zuerst veröffentlicht 16.09.2025 13:42

Schlagworte: Medien, USA

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