16.09.2025 15:01
Berlin (epd). Die Geschäftsführerin der "Nordwest-Zeitung", Stephanie von Unruh, hat die Zeitungsverleger zu mehr Zusammenhalt im Kampf gegen die Marktmacht der digitalen Plattformen aufgerufen. Die Unabhängigkeit der Verlage sei die Grundvoraussetzung für ihre Arbeit. Wenn das nicht jeder begreife, können "wir das mit unserem Geschäftsmodell auch vergessen", sagte Unruh, die neu in den BDZV-Vorstand gewählt wurde, am Dienstag beim Jahreskongress des Bundesverbandes Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) in Berlin.
Es sei "nicht fünf vor zwölf, sondern schon nach zwölf", warnte Unruh. Man dürfe nicht nur abwarten, dass auf der EU-Ebene Regelungen getroffen werden. Sie forderte die Verlegerinnen und Verleger auf, sich zusammenzuschließen und gemeinsam konkrete Forderungen an die Politik zu richten.
Für konkrete Schritte gegen die Marktmacht der Tech-Konzerne gibt es auch auf nationaler Ebene Ideen. So unterstützt der BDZV etwa den Vorschlag von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer (parteilos), einen sogenannten Plattform-Soli einzuführen. Mit der finanziellen Belastung von Tech-Konzernen wie Meta und Alphabet in Deutschland soll die Marktmacht von Netzwerken wie Facebook und Instagram sowie von Suchmaschinen wie Google begrenzt werden.
Neben Diskussionen zur Zukunft der Medienbranche wurde auf dem eintägigen BDZV-Kongress auch der geschäftsführende Vorstand gewählt. In ihren Ämtern bestätigt wurden die Vorstandsvorsitzenden Matthias Ditzen-Blanke ("Nordsee-Zeitung"), Stefan Hilscher (Mitgesellschafter J. Hoffmann) sowie die Ressortvorstände Lambert Lensing-Wolff (Lensing Media), Malte Wagner (Südwestdeutsche Medienholding) und Nico Wilfer ("Frankfurter Allgemeine Zeitung"). Der BDZV vertritt als Spitzenorganisation die Interessen der Zeitungsverlage und digitalen Publisher in Deutschland sowie auf EU-Ebene.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
kps
Zuerst veröffentlicht 16.09.2025 17:01
Schlagworte: Medien, Tagungen, Presse
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