Umfrage: Mehrheit für Social-Media-Verbot für Kinder - epd medien

17.09.2025 12:19

Wiesbaden (epd). Bei einer bundesweiten Umfrage unter 1.312 deutschen Erwachsenen hat sich eine Mehrheit für ein Social-Media-Verbot für Kinder unter 14 Jahren ausgesprochen. Ebenso befürwortet eine Mehrheit ein Smartphone-Verbot an Schulen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte.

"Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die befragten Erwachsenen mit großer Mehrheit die Wirksamkeit des elterlichen Schutzes vor digitalen Gefahren als begrenzt einschätzen und eine stärkere Verantwortungsübernahme seitens der Politik sowie der Betreiber von Internetplattformen befürworten", zieht der Bericht ein Fazit. Der Besitz eines Handys wird von der Mehrheit der Befragten (54 Prozent) ab einem Alter von zwölf Jahren gutgeheißen. 90 Prozent sind dagegen, dass Kinder schon unter zehn Jahren ein Handy haben sollten.

Bei der Nutzung von Social-Media-Angeboten sprachen sich die Befragten für höhere Altersschranken aus: 60 Prozent sind der Ansicht, dass Jugendliche sich erst ab 14 Jahren in die digitalen Netzwerke begeben sollten. 22 Prozent plädieren sogar für ein Mindestalter von 16 Jahren. 88 Prozent sind dagegen, dass Kinder im Alter von elf Jahren und jünger Social Media nutzen.

Die Mehrheit der Befragten ist auch für restriktive Regeln an den Schulen. Einzelne Bundesländer wie Hessen hätten bereits ein Verbot von privaten Handys an Schulen erlassen, andere überließen die Verantwortung den einzelnen Schulen. Eine knappe Mehrheit der Befragten sprach sich für ein generelles Verbot von privaten Smartphones an allen Schulen und für Medienerziehung aus (53 Prozent). Ein Verbot an Grundschulen finden fast vier Fünftel der Befragten (78 Prozent) richtg. Während des Unterrichts wollen fast alle Befragten die Handys ausgeschlossen haben (92 Prozent).

Eine Mehrzahl der befragten Erwachsenen räumte ein, ihre Kinder nicht ausreichend vor Gefahren bei der Nutzung von Smartphones und Social Media schützen zu können (57 Prozent). Zwei Drittel der Befragten nannten es eine wichtige Aufgabe der Politik, Kinder und Jugendliche stärker vor Gefahren der Nutzung von Smartphones und Social Media zu schützen (65 Prozent). Fast vier Fünftel plädierten dafür, dass Betreiber von Internetseiten gesetzlich verpflichtet werden sollten, vor möglichen Gefahren der Nutzung durch Kinder und Jugendliche zu warnen (78 Prozent).

Meldung aus dem epd-Basisdienst

lmw



Zuerst veröffentlicht 17.09.2025 14:19

Schlagworte: Medien, Kinder, Umfragen

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