17.09.2025 15:00
Frankfurt a. M. (epd). Einer Umfrage zufolge sehen Bürgerinnen und Bürger das Thema Vielfalt und Dialog bei ARD, ZDF und Deutschlandradio noch nicht ausreichend vertreten. Nur 59 Prozent von 1.351 Befragten waren der Meinung, die öffentlich-rechtlichen Sender richteten sich an alle Menschen in Deutschland, wie die Anstalten am Mittwoch in Frankfurt am Main mitteilten. 54 Prozent vertraten danach die Auffassung, die Sender förderten das Verständnis für andere Menschen und lediglich 44 Prozent gaben an, dass ARD, ZDF und Deutschlandradio Dialogangebote für Zuschauer, Nutzerinnen oder Zuhörende machten.
Der ARD-Vorsitzende Florian Hager unterstrich, die Menschen finanzierten die öffentlich-rechtlichen Sender gemeinschaftlich. "Wir sollten ihnen eine größere Teilhabe an 'ihrem' Rundfunk ermöglichen", sagte Hager, der auch Intendant des Hessischen Rundfunks (HR) ist. Dazu seien geschützte Dialogräume oder öffentliche Pop-Up-Redaktionen geeignet, "für ein gesundes Miteinander, für respektvolle Debatten in einer pluralistischen Gesellschaft".
Mit der Studie wollten ARD, ZDF und Deutschlandradio mit Beratung durch das Leibniz-Institut für Medienforschung und das Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt herausfinden, welche Erwartungen und Wahrnehmungen die Deutschen über die zusammenhaltsbezogenen Leistungen der öffentlich-rechtlichen Medien haben. Die Befragung erfolgte im Frühjahr 2025.
Danach erwarten 82 Prozent, dass die Öffentlich-Rechtlichen den Zusammenhalt im Land fördern sollten, 86 Prozent, dass sie "unabhängige und geprüfte Informationen bereitstellen", 83 Prozent, dass sie "dazu beitragen, dass unterschiedliche Gruppen unserer Gesellschaft miteinander ins Gespräch kommen" und 80 Prozent, dass sie "die Vielfalt möglicher Meinungen, Lebensweisen und Gemeinschaften in unserer Gesellschaft abbilden".
Beim Vertrauen in die journalistische Unabhängigkeit schnitten die Öffentlich-Rechtlichen gut ab, hieß es. Bei der Frage, welche gesellschaftlichen Einrichtungen einen Beitrag zum Zusammenhalt im Land leisteten, landeten ARD, ZDF und Deutschlandradio auf Platz vier nach Sportvereinen, Wissenschaft und Bundesverfassungsgericht und vor lokalen und regionalen Tageszeitungen. Vor allem junge Menschen zwischen 14 und 24 Jahren beurteilten die Leistungen von ARD, ZDF und Deutschlandradio positiv, hieß es: 79 Prozent von Ihnen sehen Themen behandelt, die für die Gesellschaft wichtig sind, 68 Prozent vertraten die Auffassung, dass die Sender zu Gesprächen in der Familie oder mit Freunden anregten.
Meldung aus dem epd-Basisdienst
cd
Zuerst veröffentlicht 17.09.2025 17:00 Letzte Änderung: 18.09.2025 13:16
Schlagworte: Medien, Gesellschaft, NEU
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